Lähmendes Entsetzen und fassungslose Spieler fragten sich erneut: Wie konnte man so ein Spiel noch verlieren. Nach einer 17:6 Führung und harmlosen Hurricanes im dritten Quarter brachen die Panther noch völlig ein und mussten am Ende ein völlig unnötiges 23:25 (0-6,10-0,7-6,6-13) hinnehmen.
Der Ruf der Panther an das gegnerische Team kommt regelmäßig in dieser Saison. Nachdem das Paket mit zwei Punkten schon fast geschnürt ist und die Panther es eigentlich nur noch abholen müssen, scheint der Ruf an das gegnerische Team immer lauter zu werden: Hey, spielt doch wieder mit! Diese Aufforderung plazieren die Düsseldorfer immer mit reichlich Geschenken, so daß es auch diesmal wieder heißen muss: Die Panther haben sich selbst geschlagen.
Das Spiel begann mit einer Kopie der Partie in Köln. Im zweiten Drive der Hurricanes wurde die Defense der Panther mit einem Pass von Saarlands Quarterback David Drane auf WR Tony Moore über 11 Yards überrascht. Moore machte nach diesem Fang noch etwa 50 Yards Raumgewinn, so daß die Hurricanes auf einmal kurz vor der Düsseldorfer Endzone standen. Für RB Luon Spearman war die kurze Distanz kein großes Hindernis mehr. Was die Panther aber im ersten Quarster an Überlegenheit nicht umsetzen konnten, gelang dann im zweiten Spielabschnitt.
Panther RB Christian Poschman und Markus de Haer mit einem FG aus 37 Yards konnten mit Ihren Punkten die Panther auf das Scoreboard bringen. Viel mehr hätten es werden können. Doch immer wieder Strafen und ein Fumble vom WR Brent Adkins an der 8 Yard Linie der Hurricanes stoppten die Panther.
Auch nach der Pause das gleiche Bild. Konzentrierte Panther übernahmen das Komando, erspielten sich immer wieder First Downs und kontrolierten so die Hurricanes. Das am Ende dieser Dominanz nur ein TD-Pass vom Panther QB Philipp Lux (QB Jason Goss stand verletzt an der Seitenlinie) auf TE Alexej Mittendorf dabei herauskam sollte am Ende noch bitter bestraft werden.
Was dann kam erinnerte stark an vorige Woche in Köln. Auf einmal lief bei den Panthern nichts mehr zusammen und dem Gegner gelangen zwei Big Plays. Immer wieder wurde dabei von Saarlands Coach Kirk Heidelberg auf das Laufspiel gesetzt. Die Runningbacks Christopher Jackson und Luon Spearman liefen zwischenzeitlich die Panther Defense in Grund und Boden.
Spearman schaffte es im vierten Quarter mit zwei Läufen über 60 und 70 Yards einen Touchdown zu erzielen. Zuvor hatte Panther K/P Patrick Wolff ein Fieldgoal aus 40 Yards verschossen, der das 20:18 für die Panther bedeutet hätte. Direkt im Anschluss machte Spearman seinen 70 Yard Lauf in die Panther Endzone. Überhaupt die Big Plays. Während die Panther sich mühsam übers ganze Spielfeld bewegen mussten, schafften dies die Hurricanes manchmal mühelos. Neben den weiten Läufen von Spearman wurde schon der erste Touchdown von einem 61 Yard Pass von Drane auf Tony Moore vorbereitet.
Kurz vor Ende des Spiels hatten die Panther nochmal die grosse Möglichkeit zum Ausgleich. Nach einem TD-Pass von Lux auf Adkins versuchte man die Conversion zum Ausgleich, doch obwohl die Distanz wegen einer Strafe der Saarländer nochmal um die Hälfte verkürzt wurde, schafften es die Saarbrücker die Linie zu halten und Christian Poschmann am Eindringen in die Hurricanes Endzone zu hindern. Der anschliessende Onside-Kick der Panther wurde von den Hurricanes gesichert. Saarbrücken hatte dann keine Mühe mehr, die verbleibenen Sekunden runterzuspielen.
Was bleibt ist nicht viel. Beide Spiele, die man hätte gewinnen müssen haben die Panther nun verloren. Wen kann man überhaupt noch schlagen, wenn nicht einen Aufsteiger und einen Südligisten? Die Ergebnisse der anderen Spiele helfen den Panthern auch nicht. Köln gewann den Interconferencevergleich mit München mit 28:0. Sie scheinen nun fast uneinholbar. Teamzusammenhalt ist jetzt gefragt. Man darf die Köpfe nicht in den Sand stecken. So schaute Headcoach Mackenthun wie gewohnt nach vorne: Vom Abstieg rede ich noch nicht. Wir haben erst den zweiten Spieltag. Unsere volle Konzentration gilt dem nächsten Spiel und den Braunschweig Lions!
Die Lions kommen am nächsten Sonntag zur Heimpremiere der Panther in die kleine Kampfbahn. Gegen die Braunschweiger wird es noch schwerer zu punkten. Doch wer heute schon aufgibt, der ist kein Panther.
Saarland Hurricanes Düsseldorf Panther 25:23 (6-0,0-10,6-7,13-6)
500 Zuschauer
06:00 Luon Spearman 2 Yard Lauf, Pat misslungen
06:07 Christian Poschmann 18 Yard Lauf, Pat Markus de Haer
06:10 Markus de Haer 37 Yard Fieldgoal
06:17 Alexej Mittendorf 18 Yard Pass von Philipp Lux, Pat Patrick Wolff
12:17 Chris Jackson 12 Yard Lauf, Conv. misslungen
18:17 Luon Spearman 60 Yard Lauf, Conv. misslungen
25:17 Luon Spearman 70 Yard Lauf, Pat Almen Causevic
25:23 Brent Adkins 18 Yard Pass Philipp Lux, Conv. misslungen