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Kiel Baltic Hurricanes unterliegen im German Bowl

Im Endspiel der deutschen Meisterschaft im American Football, dem German Bowl, unterlagen die Kiel Baltic Hurricanes den Braunschweig Lions mit 14:20.

Copyright Fotos: Multi Media Agentur Meike Brunssen

Es war Alles für ein großes Spiel vorbereitet: Die zwei besten Mannschaften der Saison 2008 standen im Endspiel, die Frankfurt Commerzbank-Arena bot einen würdigen Rahmen und das Deutsche Sportfernsehen (DSF) übertrug das Spiel bundesweit live im Fernsehen.
 
Mehr als 400 Fans der Kiel Baltic Hurricanes reisten mit einem eigens gecharterten Sonderzug aus Kiel an und insgesamt weit mehr als 1.000 Kieler wollten die erstmalige Teilnahme ihres Teams am German Bowl live verfolgen. Unterstützt von einer großen Zahl enthusiastischer Fans des ehemaligen NFL Europa-Teams Frankfurt Galaxy beherrschten die Canes-Fans die Stimmung in der mit 16.177 Zuschauern gefüllten Arena. Selbst die Canes Alumni waren mit einem übergroßen Plakat präsent und wünschten dem aktuellen Team Erfolg.
 
Das Spiel selbst war bereits das dritte Aufeinandertreffen beider Teams in der Saison 2008. Nach einer 14:16 Niederlage in Braunschweig konnten die Canes die Lions in Kiel deutlich mit 33:14 besiegen. Besonders beeindruckend an diesem Sieg war damals die Leistung der Kieler Defense, die die beiden Ausnahme-Running Backs der Lions, Michael Andrew und Jabari Johnson ausschalten konnten.
 
Im German Bowl wurden die Karten neu gemischt. Beide Teams gingen zunächst abwartend zu Werke und der Ballbesitz wechselte mehrmals ohne zählbaren Erfolg.  Auf Kieler Seite kam erstmals richtig Stimmung auf, als Cornerback Leonard Greene einen Pass von Braunschweigs Quarterback Dennis Zimmermann abfangen konnte. Die Kieler Offense wusste mit diesem Geschenk jedoch nichts anzufangen und musste den Ball kurze Zeit später wieder abgeben.
 
Die ersten Punkte des Spiels entsprangen dann Ende des ersten Quarters einem kuriosen Spielzug. Die zunächst misslungene Ballübergabe von Braunschweigs Quarterback auf Running Back Jabari Johnson sorgte für ein kleines Chaos an der Line of Scrimmage, doch Johnson selbst gelang schließlich, sich aus dem Gefühl herauszuarbeiten  und 55 Yards zum Touchdown zu laufen (PAT Dölger). Auf Kieler Seite raufte man sich verständlicher Weise die Haare, denn Johnson hätte sich eigentlich nicht mehr aus der Umklammerung der Canes lösen dürfen.
 
Der Kieler Offense gelang es jedoch im nächsten Ballbesitz, sofort zurückzuschlagen. Anfang des zweiten Quarters führte Kiels Spielmacher Adrian Rainbow, der bereits mit den Braunschweig Lions mehrfach im German Bowl stand, seinen Mannen über das Feld und sicherte seinem Team mit einem 33 Yard-Pass auf Wide Receiver Brandon Langston, der den Ball akrobatisch am äußersten Ende der Endzone fangen konnte, den 7:7 Ausgleich (PAT Eck).
 
Im weiteren Verlauf des zweiten Quarters kamen nur noch die Canes in die Nähe eines Punkterfolges. Nachdem erneut Cornerback Leonard Greene zur Stelle war, als Lions-Running Back Michael Andrew einen Ball fallen ließ, kam die Kieler Offense bis an die Braunschweiger 9 Yard Line. Der Field Goal-Versuch von Kicker Matthias Eck schlug jedoch fehl. Auch auf Braunschweiger Seite konnte kein bemerkenswerter Raumgewinn mehr erzielt werden. Einer der wenigen Passversuche wurde von Kiels Defense End Zach Stukes mit einem Quarterback-Sack an Dennis Zimmermann unterbunden, und das Laufspiel befand sich zu diesem Zeitpunkt insbesondere bei den Kieler Linebackern John Van Look, Neil Sintim-Aboagye und Robert Koster in guten Händen. 7:7 hieß es somit zur Halbzeit in einem spannenden und ausgeglichenen Spiel.
 
Die zweite Halbzeit des German Bowls stand ganz im Zeichen des Braunschweiger Laufspiels. Viele Experten hatten bereits im Vorwege darauf verwiesen, dass die Canes eine gute Ausgangsposition hätten, wenn sie, wie in der regulären Saison, dass starke Laufspiel der Braunschweiger stoppen könnten und die Lions zum Passen zwingen würden. Dieser Plan ging jedoch nicht auf. Michael Andrew, der später auf zum MVP, sprich dem wertvollsten Spieler des Endspiels, gewählt werden sollte, und Jabari Johnson, fanden immer wieder die entscheidenden Lücken. Lions-Quarterback Zimmermann kam im ganzen Spiel auf gerade einmal zwei vollständige Pässe bei nur sieben Versuchen, alles Andere regelte das Braunschweiger Laufspiel.
 
Gleich mit dem ersten Ballbesitz marschierten die Braunschweiger einmal über das gesamte Feld. Michael Andrew beendete diesen Ballbesitz schließlich mit einem Lauf über 26 Yards zum Touchdown. Im nächsten Ballbesitz erarbeitete sich auch die Kieler Offense dann wieder einen Punkteerfolg. 17 Spielzüge und knapp 10 Minuten Spielzeit wurde benötigt, bis Quarterback Adrian Rainbow selbst Anfang des vierten Quarters mit einem 1 Yard Lauf (PAT Eck) den erneuten Ausgleich herstellen konnte. Die Braunschweiger zeigten sich von dem Punkteverlust sichtlich unbeeindruckt. Sie setzten weiterhin auf ihr Laufspiel und erneut war es Running Back Michael Andrew, der sein Team mit einem Lauf über 3 Yards in Führung brachte. Da Lions-Kicker Dölger den Extrapunkt verschoss, ergab sich nun für die Canes die Mögllichkeit, mit einem Touchdown plus Extrapunkt in Führung zu gehen. Zunächst gelang es der Kieler Offense auch, den Ball in Richtung Braunschweiger Endzone zu bewegen. Läufe und Pässe von Adrian Rainbow sorgten für den notwendigen Raumgewinn. An der Braunschweiger 15 Yard Line angekommen wurde Rainbow jedoch von der Braunschweiger Defense gesackt, verlor den Ball und die Lions konnten den möglichen Touchdown verhindern.
 
Zwar kamen die Canes mit 1:42 Minuten zu spielen noch einmal in Ballbesitz, doch bereits mit dem ersten Spielzug nach das Unglück seinen Lauf. Wide Receiver Brandon Langston konnte einen kurzen Pass von Adrian Rainbow fangen, verletzte sich jedoch bei dieser Aktion und musste ausgewechselt werden. Das Fehlen des zuverlässigsten Kieler Passempfängers machte sich in den nächsten Spielzügen schnell bemerkbar. Es fehlte der Kieler Offense nun der schnellste Spieler, den man in einer solchen Situation sucht. Zwei Pässe auf Wide Receiver Estrus Crayton kamen nicht an und einer letzter verzweifelter Versuch des Kieler Quarterbacks wurde vom ehemaligen Kieler in den Braunschweiger Reihen, David DeArmas, kurz vor der Lions-Endzone abgefangen.
 
Die Lions ließen die Spieluhr auslaufen und Braunschweig stand erneut als Sieger des German Bowls fest.
 
Als Fazit bleibt festzustellen, dass die Kiel Baltic Hurricanes eine herausragende Saison gespielt haben. Bereits im zweiten Jahr ihrer Zugehörigkeit zu höchsten deutschen Spielklasse erreichte man das Endspiel. In diesem Endspiel musste man dem, an diesem Tag, souveräner auftretenden Gegner das Feld überlassen. Individuelle Fehler und Unkenzentriertheiten verhinderten den möglichen großen Erfolg. Nichtsdestotrotz können die Kiel Baltic Hurricanes stolz auf das Erzielte sein. Bereits auf der gemeinsamen Rückfahrt von Fans und Team im Sonderzug zurück nach Kiel wurde dann auch weniger die Niederlage bedauert, als vielmehr eine äußerst erfolgreiche Saison 2008 gefeiert.
 
Die Kiel Baltic Hurricanes bedanken sich an dieser Stelle bei allen Fans und Partnern. Gemeinsam hat man die erfolgreichste Saison in der Geschichte des American Sports Club Kiel e.V. erzielt. Ein schönes Highlight zum 20jährigen Bestehen.