Kiel Baltic Hurricanes verpflichten Meistertrainer

Den Kiel Baltic Hurricanes, Aufsteiger in die höchste deutsche Spielklasse im American Football, ist eine spektakuläre Verpflichtung gelungen. Am Mittwoch einigte sich das Management der Kieler mit dem U.S.-Coach Kent Anderson über eine zunächst 5-jährige Zusammenarbeit.

„Die Verpflichtung ist für uns ein Glücksfall“, so Andreas Hädrich, der Präsident des ASC Kiel e.V. „Mit seiner Verpflichtung setzen wir konsequent unseren eingeschlagenen Weg in Richtung der Spitze des deutschen American Footballs fort.“

 

Der 43jährige Anderson ist zweifellos der erfolgreichste Coach der letzten 10 Jahre. Seit 1994 gewannen Andersons Teams sieben Deutsche Meisterschaft und einen Eurobowl (Europacup der Vereinsmannschaften). Spektakulär ist die Verpflichtung von Anderson auch deshalb, weil der im U.S.-Bundesstaat Iowa geborene Coach vor nicht einmal zwei Wochen mit den Braunschweig Lions das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Nach diesem Titelgewinn lief der Vertrag von Anderson in Braunschweig aus.

 

Neben fünf Meisterschaften mit den Braunschweig Lions, die ihn einst 1994 nach Europa holten, gewann Anderson auch Meisterschaften mit den Hamburg Blue Devils (2001) und den Berlin Adlern (2004).

 

Unter Kennern der Szene gilt Kent Anderson als Motivationskünstler, dem es stets gelingt, dass Optimale aus seinen Teams herauszuholen.

 

Die Verpflichtung von Anderson bedeutet gleichzeitig, dass der bisherige Head Coach der Canes, André Schleemann, eine neue Aufgabe übernehmen wird. „André Schleemann wird auch zukünftig für sein Steckenpferd, die Defense verantwortlich sein“, so Canes Sportdirektor Jan Weber. „Bei allen Überlegungen war es uns wichtig, dass die Personalentscheidung von ihm mitgetragen wird.“

 

Schleemann selbst äußerte Zustimmung zu der Verpflichtung von Kent Anderson: „Uns allen war klar, dass wir auf dem nächsthöheren Level einen Vollzeit-Coach brauchen, um den Anforderungen der German Football League gerecht zu werden. Ein entsprechendes Angebot der Canes habe ich abgelehnt, da es für mich aus beruflichen und privaten Gründen nicht realisierbar war. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Kent und bin überzeugt, dass der neue Coaching Staff die Canes optimal auf die GFL vorbereiten wird.“

 

Canes-Präsident Andreas Hädrich sieht gleich mehrere wichtige Argumente, die für die Zusammenarbeit mit Kent Anderson sprechen: „Kent ist der erfolgreichste Coach der vergangenen zehn Jahre in Deutschland. Er hat viele Erfolge nachzuweisen und seine Teams waren stets dafür bekannt, dass sie bestens motiviert und präpariert zu Werke gegangen sind. In der GFL kommen wir an einem Vollzeit-Coach nicht mehr vorbei. Trainings- und Spielvorbereitungen können nicht mehr nebenbei oder nach Feierabend erledigt werden. Außerdem haben wir nach einer Verstärkung für unsere Offense gesucht.“

 

Als Team, das mit dem Standort Kiel durchaus Nachteile gegenüber Teams wie Berlin, Hamburg oder Köln in der Hinsicht hat, dass das Einzugsgebiet sehr begrenzt ist, ist der Name Kent Anderson von entscheidender Bedeutung. „Kent und seine Arbeit sind bekannt und werden respektiert. Natürlich erhoffen wir uns von seiner Verpflichtung auch, dass Spieler aus anderen Städten Interesse an einem Wechsel nach Kiel zeigen. Allerdings haben wir aus der leidvollen Geschichte der Canes gelernt und werden auch weiterhin primär auf Spieler aus Kiel und Umgebung setzen. Auswärtige Verpflichtungen dürfen nie wieder mehr als sinnvolle, punktuelle Verstärkungen sein. Auch die eigene Jugendarbeit muss im Fokus bleiben.“

 

Kent Anderson selbst blickt mit Vorfreude und Erwartung auf seine neue Aufgabe: „Hier in Kiel herrscht eine große Aufbruchstimmung. Viele Grundsteine für eine erfolgreiche Zeit in der GFL sind bereits gelegt. Von meinem alten Weggefährten Estrus Crayton habe ich viel Positives über die Organisation gehört und mir bereits selbst ein Bild von dem hier vorherrschenden Enthusiasmus machen können.“

 

Als nächste Schritte stehen für Anderson das Kennenlernen von Team und Coaches ebenso auf dem Programm wie der Umzug nach Kiel.

 

 

Foto: Torsten Bolten, www.AFPix.de