Killer Instinkt

(RaGa) Mit einem souveränen 35:0 (14:0, 16:0, 2:0, 3:0) Sieg über die Cologne Falcons vor 9.278 Zuschauern übernahmen die Braunschweig Lions die Tabellenspitze der GFL Gruppe Nord. Schützenhilfe leisteten dabei die Dresden Monarchs mit einem 10:7 Sieg über die Hamburg Blue Devils. Den Lions genügte eine starke erste Halbzeit, während das Kölner Team der Falcons ohne QB Travis Cunningham in der Offense ohne jegliche Chance blieb.

Der erste Drive der Lions endete noch auf Höhe der Mittellinie mit einem Punt von Steffen Dölger an die 4 Meter Linie der Falcons. QB Markus Radtke führte sein Team zwar zu einem First Down, aber nach drei unvollständigen Passversuchen mussten die Falcon punten. Braunschweig erhielt den Ball an der 46 Meter Linie der Kölner. Sofort erfolgte ein tiefer Pass von Adrian Rainbow auf Kelvin Love, der überläuft die Verteidigung und kann den Ball sicher in der Endzone zum 6:0 fangen, der anschließende PAT von Dölger wurde geblockt.

Der Onside-Kick Versuch missglückte und so begannen die Falcons ihren Angriff schon in der Hälfte der Lions. Braunschweigs Verteidigung hielt, sackte den Quarterback der Falcons zwei mal und erzwang ein Turnover on Downs an der eigenen 26 Meter Linie. Und die Lions düpierten die Falcons mit dem gleichen Spielzug wie zuvor noch einmal. Tiefer Pass von Rainbow an die linke Seite, Kelvin Love übersprintete das Backfield und lief in die Endzone zum Touchdown. Die Conversion durch Love gelang ebenfalls und die Lions führten mit 14:0.


Die Falcons fanden gegen die gnadenlose Defense der Lions weiterhin kein Mittel und mussten nach drei Versuchen wieder das Angriffrecht abgeben. Diesmal bewegten die Löwen den Ball auf dem Boden und ließen sich etwas mehr Zeit. Im Ergebnis des Drives änderte sich aber nichts. In der Redzone angekommen folgte der Pass auf Eric Yuma zum Touchdown, den Extrapunkt verwandelte Marko Rothaar zu 21:0.


Erneut probierten die Lions den Onside Kick, doch Kelvin Love konnte den Ball nicht im Spielfeld unter Kontrolle bringen. Erneut also eine gute Ausgangsposition für die Kölner, die aber gegen Braunschweigs Verteidigung nichts ausrichten konnte. So hieß es schnell Three and Out. Die Löwen starteten an ihrer eigenen 17 Meter Linie, kämpften sich mit variablem Spiel einmal über das gesamte Feld. Sascha Gerasimov vollstreckte mit einem Lauf zum Touchdown, der Conversion Versuch misslang gründlich.


Den Kick-Off nahm Köln Michael Washington an der eigenen 3 Meter Linie auf. Bei seinem Return bewies er sein großes Können und tanzte (fast) alle Löwen aus und konnte erst im allerletzten Moment von Kelvin Love an der 21 Meter Linie gestoppt werden. Doch Braunschweigs Verteidigung überließ den Falken keinen Zentimeter. Zwei Strafen warfen den Angriff dann noch weiter zurück und die Falcons wurden zum Punt gezwungen. Adrian Rainbow führte sein Team im Gegenzug über das gesamte Feld und mit auslaufender Uhr erhöhte Marko Rothaar mit einem 34 Meter Fieldgoal auf den Pausenstand von 30:0.


Braunschweigs Angriff wurde in der zweiten Spielhälfte von Mike Friese geführt, viele Backups der Lions bekamen nun die Gelegenheit, sich Spielpraxis anzueignen. Die Begegnung verflachte zusehends und letztlich sprang aber nur wenig zählbares für die Löwen heraus. Zum einen führte ein zu hoher Snap der Falcons beim Punt zu einem Safety und der 32:0 Führung, zum anderen erhöhte Marko Rothaar im vierten Viertel zum 35:0 Endstand durch ein 23 Meter Fieldgoal. Die bärenstarke Defense dominierte die Falcons in jeder Beziehung und erlaubte nur minimale Raumgewinne. Das Publikum feierte unterdessen das Team und sich selbst, die Welle wogte durch die Tribünen und machte den Tag der Helfer im Stadion zu einem rundum gelungenen Abend. Ein großer Wermutstropfen ereilte die Lions kurz vor Ende der Partie, als Daniel Datz nach einem Zusammenprall mit Michael Washington und einem eigenen Mitspieler mit Verdacht auf Außenbandriss verletzt ausscheiden musste.

 

Vor der Begegnung gaben die Lions noch zwei Neuverpflichtungen bekannt. QB Dennis Zimmermann wechselt von den Berlin Adlern nach Braunschweig und CB Leonard Greene vom NFLE Team der Cologne Centurions wird die Lions demnächst verstärken. Mit großem Applaus wurde in Braunschweig auch das Endergebnis aus Dresden aufgenommen. Im Abschiedsspiel von Runningback Ricky Brown bezwangen die Monarchs den Erzrivalen der Lions, die Hamburg Blue Devils mit 10:7. Die Berlin Adler schlugen den Tabellenletzten Düsseldorf mit 41:14 und kamen so nach vier Niederlagen in Folge endlich wieder zu einem Sieg. Im Süden gewannen die Marburg Mercenaries gegen die Saarland Hurricanes klar mit 41:14 und in einem High-Scoring-Game bezwangen die Schwäbisch Hall Unicorns die Stuttgart Scorpions mit 50:28. Am kommenden Wochenende treffen die Lions gleich wieder auf die Cologne Falcons im Kölner Südstadion.

 

Stimmen zum Spiel

 

Michael Washington, Wide Receiver Cologne Falcons: Wir haben die Big Plays von Braunschweig zugelassen und nicht das umgesetzt, was nötig war um unser Spiel zu machen.

 

Michael Davis, Headcoach Cologne Falcons: Wir haben im Moment zu viele Verletzte, aber es darf trotzdem nicht passieren, das wir zwei mal denselben Spielzug zulassen, egal wie schnell Kelvin Love auch ist. Insgesamt hat uns die Pause von drei Wochen vor dem Hamburg Spiel mehr geschadet als genutzt. Die Trainingsmoral ist zur Zeit schlecht und das wird in der GFL hart bestraft. Wir müssen jetzt trotz des schwierigen Umfelds hart trainieren und unsere Einstellung ändern. Wir werden für nächste Woche vorbereitet sein. Travis Cunningham hat noch Schmerzen und es wäre zu früh für ihn gewesen, heute zu spielen. Ich bin wirklich stolz auf Mike (Michael Washington), er hat wirklich alles gegeben.

 

Sascha Gerasimov, Runningback Braunschweig Lions: Es ist in der GFL nie einfach zu gewinnen, auch wenn es manchmal so aussieht. Wir wachsen immer mehr zusammen, viel mehr als im letzten Jahr und das merkt man bei jedem Spieler.

 

Kent Anderson, Headcoach Braunschweig Lions: Die Mannschaft hat heute teilweise ihren Killer Instinkt wieder entdeckt. Wir müssen schnell spielen, den Druck immer aufrecht erhalten und nicht in der Konzentration nachlassen. Das war gegen Berlin noch anders. Für das nächste Spiel, wieder gegen Köln, wir es sicher härter als heute. Michael Davis kennt die GFL und weiß genau, was zu tun ist.

 

Scoring

 

Q1 06:00 Love, 46 Meter Pass Rainbow, PAT blocked

Q1 14:00 Love, 74 Meter Pass Rainbow, Conversion Love

Q2 21:00 Yuma, 16 Meter Pass Rainbow, PAT Rothaar

Q2 27:00 Gerasimov, 6 Meter Lauf, Conversion missed

Q2 30:00 Rothaar, 34 Meter Fieldgoal

Q3 32:00 Safety

Q4 35:00 Rothaar, 23 Meter Fieldgoal

 

Lions Offense Leaders

 

Adrian Rainbow vervollständigte 9 von 13 Passversuchen für 226 Meter Raumgewinn und 3 Touchdowns.

Kelvin Love fing 5 Pässe für 191 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns. Er erlief in vier Versuchen 29 Meter und 1 Conversion.

Sascha Gerasimov erlief in 8 Versuchen 42 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.

Kim Kuci erlief in 12 Versuchen 67 Meter Raumgewinn.

 

Panther Offense Leaders

 

Markus Radtke vervollständigte 5 von 15 Passversuchen für 30 Meter Raumgewinn Er wurde 2 mal für insgesamt 14 Meter Raumverlust gesackt.

Nico Chatziamanetoglu erlief in 9 Versuchen 23 Meter Raumgewinn.

Michael Washington erzielte mit 3 Kick-Returns 120 Meter Raumgewinn

 

Lions Bone Check

 

Daniel Datz (Knieprobleme, Verdacht auf Außenbandriss)

Sascha Lauterbach (Schlüsselbeinbruch)

Marcel Duft (Außenbandriss)

Christoph Malewski (Fussprobleme)

Sven Hahnsch (Kreuzbandriss, Out for Season)

Marian Pusch (Kreuzbandriss, Out for Season)

Ludger Uckermann (Kreuzbandriss, Out for Season)