Mit 30 Spielern rückten die Nordlichter in die Hauptstadt ein, zwei Siege aus den letzten zwei Spielen im Gepäck, wollten sie diese Serie ausbauen. Schon früh im Spiel zeigte sich jedoch, dass die Rebels die Oberhand behalten würden. Headcoach Volker Hertzberg hatte wieder fast alle Mann an Bord, die ihm in den letzten Wochen aus verschiedensten Gründen gefehlt haben und vor allem der amerikanische Running Back der Rebels, Curtis Lee Blackmon, zeigte zum ersten Mal über eine gesamte Spielzeit, was er drauf hat. Einer hat heute aber auch zum letzten Mal die Footballschuhe geschnürt, Stephan Arendt hört nach 13 Jahren aktivem Football auf.
Die Vikings waren zuerst in Ballbesitz, aber Rebel Brian Flowers, nahm einen Fumble des Weyher Angriffs auf und brachte so seinen Teamkameraden von der Offense in Ballbesitz. QB Boris Rauhut ließ sich auch nicht lange bitten und warf einen 10 Yard Pass auf Altmeister Bo Strohschein, der mit seinen 40 Lenzen so noch mal aufs Scoreboard kommt, den anschließenden PAT erledigt Frank Hoffmann, inzwischen 52jährig. Also alles in allem eine Führung durch die Routiniers. Der Kick off der Rebels flog an die 20 Yard Linie, dort fing ihn der Returner und brachte das Kunststück fertig, die ganzen 80 Yards nahezu unbehelligt in die Berliner Endzone zu laufen 7:6. Waren die wenigen Anhänger der Rebels, die die Vorverlegung mitbekommen hatten, in diesem Moment noch geschockt zeigte sich doch bald, dass es das einzige Mal war an dem die Norddeutschen aufmuckten. Denn nun begann die Curtis Lee Blackmon Show im Mommsenstadion, noch vor dem ersten Seitenwechsel bekam er den Ball vom QB und trug ihn 45 Yards zum Touchdown. Ein anschließender PAT-Fake missglückte, so dass es mit 13:6 in das zweite Quarter ging.
Wieder war es Blackmon der zum Touchdown lief, über 4 Yards tankte er sich durch die Defense, Frank Hoffmann durfte auch wieder kicken und es stand 20:6. Einer der Gründe, warum das Spiel aus Berliner Sicht heute so gefällig ablief war, dass die Defense immer wieder dafür sorgte, dass Berlins Angriff den Ball bekam. So war es Chucky Hitthaler der den Ball zur Interception fing und an Boris Rauhut übergeben konnte. Diesmal erledigte Rauhut den Job selbst, er erlief die 10 Yards zum Touchdown. Frank Hoffman patzte einmal am heutigen Tag und zwar hier, der Schuss Richtung Torstangen ging knapp daneben 26:6. Zum Ende der ersten und kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit erlief Curtis Lee Blackmon noch zwei weitere Touchdowns, die jedoch wegen Regelwidrigkeiten anderer Mitspieler aberkannt wurden. Den Unterschied machte aber nicht nur der Berliner Running Back, der ohne Frage heute mit seinen fulminanten Läufen, die reichlich Raumgewinn und mehr als ein Viertel der Gesamtpunkte einbrachten, glänzte. Es war die gesamte Offense, die sich zum ersten Mal durchgängig stark präsentierte. Der Rebels Angriff zeigte ein solides, lauforientiertes Match, welches den nun, in Anbetracht der ursprünglichen Kick off Zeit, auch zahlreicher in Stadion kommenden Fans, gefallen konnte.
Im 4. und letzten Quarter zeigte sich, dass die dünne Personaldecke der Wikinger nicht für das ganze Spiel ausreichte. Boris Rauhut trieb seine Offense bis an die Goalline und übernahm für die letzten Inches selbst die Verantwortung, wie gehabt PAT Hoffmann 33:6. Und noch mal durften sie punkten, weil ihre Defense ihnen den Ball schnell zurückgab. Diesmal war es Florian Kühnast, der jüngere Bruder des Rebel-WR Benjamin Kühnast, der die letzten 2 Yards zum Touchdown lief, PAT Hoffmann Endstand 40:6.
Aber ist das nun der Klassenerhalt für die Berliner? Gerade der heutige Spieltag zeigt es, dass die Plätze 3 8 immer weiter zusammenrücken. Der Letzte gewinnt gegen den Dritten, der Fünfte gegen den Ersten, es ist noch alles drin und niemand will etwas prognostizieren, bevor nicht alle Spiele gelaufen sind, insbesondere, weil es oben wie unten noch sehr eng werden kann.
Scoring List: 13:6/13:0/0:0/14:0
Curtis Lee Blackmon 12
Boris Rauhut 12
Bo Strohschein 6
Florian Kühnast 6
Frank Hoffmann 4
(Uli Maaß)