Es war ein Spiel der vergebenen Chancen für die Diamonds. Die Offensive stand fünf mal in oder kurz vor der Red Zone der Gäste, konnte aber nur einmal punkten. So hat man in der Statistik zwar mehr Raumgewinn sowie mehr als doppelt so viele First-Downs und Offense-Spielzüge als Wiesbaden am Ende zählen aber die Punkte.
Am Anfang sah alles nach einer erfolgreichen Revanche der Diamonds für die Hinspiel-Niederlage vor zwei Wochen aus. Schon die erste Angriffsserie wurde scheinbar mühelos mit einem Touchdown-Pass von Ryan Alexander auf Peter Koch beendet (Extrapunkt Christian Althoff). Nichts deutete zu diesem Zeitpunkt darauf hin, dass keine weiteren Darmstädter Punkte mehr fallen sollten.
Auch die beiden nächsten Angriffe der Gastgeber schienen erfolgversprechend und führten bis 14 bzw. 8 Meter vor die Endzone. Die erste der beiden Chancen resultierte in einem Fieldgoal-Versuch von Althoff, der zwar die erforderliche Länge hatte, aber im windigen Bürgerpark dennoch sein Ziel verfehlte. So blieb es bei den 7 Punkten des ersten Touchdowns.
Die Defensive der Diamonds hatte die Phantoms in der ersten Halbzeit und vor allem im ersten Viertel gut im Griff. Den 12 Darmstädter First-Downs standen nur 2 Wiesbadener gegenüber. Der letzte Angriffsversuch der Phantoms der ersten Hälfte war dennoch erfolgreich: Ein langer Pass von Guide Reuels auf Fabian Gerhardt führte die Gäste in die Spielhälfte der Diamonds, bevor der Spielmacher Patrick Ihl in der Endzone für den Ausgleichs-Touchdown fand. So ging man mit 7:7 in die Kabinen.
Das dritte Viertel begannen die Gäste mit gutem Passspiel von Reuels auf seine Passempfänger, bevor schließlich Tobias Eimann den Touchdown-Pass zum 14:7 fing.
Im Schlussabschnitt nahm die Spannung dann weiter zu: Die Diamonds arbeiteten sich bis tief in die Hälfte der Gäste vor, doch ein Pass von Ryan Alexander in die Endzone landete in den Händen von Phantoms-Verteidiger Kenneth Colbert. Im Gegenzug hätten die Gäste dann die Vorentscheidung erzielen können: Ausgerechnet Ex-Diamonds-Kicker Michael Reich trat zum Fieldgoal-Versuch aus 34 Metern Entfernung an, doch das Leder landete links neben dem Tor.
Nun bliesen die Diamonds zur Schluss-Offensive. Von der eigenen 14-Meter-Linie startend arbeiteten sich die Gastgeber durch viele Kurzpässe von Ryan Alexander auf Danny Sieber, Marc Fauquembergue, Stephan Pohl und Alexander Firsching bis zur gegnerischen 19-Meter-Linie vor. Mit nur noch Sekunden auf der Spieluhr versuchte der Diamonds-Spielmacher einen Pass in die Endzone auf Marc Fauquembergue, doch das Zuspiel wurde von Petr Roda abgefangen. Das war zugleich die letzte Szene des Spiels.
Mich ärgert nicht, dass wir das Spiel verloren haben, sondern dass wir es verschenkt haben, fasste Cheftrainer Simon Daum das Spiel zusammen. Die nächste Gelegenheit zum Sieg haben die Diamonds schon am kommenden Samstag. Dann empfängt man die Montabaur Fighting Farmers um 17 Uhr zum Heimspiel.