Dabei hatte das Spiel ungewöhnlich begonnen: Zehn Meter Strafe hagelt es zu Beginn für die Rothenburger, weil die Chain Crew, die Schiedsrichterassistenten, die an der Seitenlinien die Zehn-Yard-Kette bedienen, nicht rechtzeitig zur Stelle waren. Allerdings geht der Onside-Kick seitens der Stuttgarter daneben und bringt Rothenburg in Ballbesitz. Running Back Andreas Mohr holt mit einem Lauf über die rechte Seite schließlich die ersten Punkte der Ritter.
Im zweiten Spielabschnitt (Quarter) bedient Quarterback Tanner Kattre seinen Landmann Jason Simmons, der läuft noch einmal 12 Meter und legt den Ball zum Touchdown in der Endzone ab. Andreas Mohr sprintet von der eigenen 43-Meter-Linie los in die Endzone der Stuttgarter, jedoch werden die Punkte wegen eines Fouls der Ritter (nicht erlaubter Block) nicht gegeben. Kattre, der auch einige sehenswerte Läufe zeigt, findet schließlich zweimal Simmons, der so für weitere Punkte sorgt.
Auch Christian Welker ist gut unterwegs und erhöht schließlich auf den Halbzeitstand von 35:0. In dieser Phase macht die Defense (Verteidigung) der Ritter dicht: Defense Back Maximilian Illgner fängt einen Pass der Stuttgarter (Interception), ebenso wie zuvor Johannes Haberecker, Nico Teichert und Alexander Mohr bringen J. D. Lindsey, den Quarterback der Silberpfeile, zu Fall.
Die zweite Halbzeit beginnt ebenso furios: Als keiner mehr damit gerechnet hat, schnappt sich Jason Simmons den Ball nach einem Punt (Abschlag) der Stuttgarter und läuft wieselflink über etwa 70 Meter in die Endzone der Schwaben zum 42:0. Die Silver Arrows stecken nicht auf und kommen der Ritterburg gefährlich nahe. Aus 32 Metern Entfernung will Schwaben-Kicker Jochen Alber das Ei zwischen die Stangen jagen, doch sein Fieldgoalversuch wird durch die druckvoll agierende Abwehr geblockt. Mit zwei Lauf-Tochdowns machen Chris Scheiner und Cem Reitzer den Triumph perfekt.
Einfach gigantisch schwärmt Headcoach Martin Habelt nach dem hohen Heimsieg von seiner Mannschaft, kein Vergleich zu den Spielen bisher. Beide Mannschaftsteile, die Defense und die Offense (Angriff) funktionierten wie am Schnürchen. Ausnahmespieler Tanner Kattre zeigte, dass er nicht nur gut werfen, sondern auch durch sein engagiertes Laufspiel einmal sogar über 50 Meter das Team in eine gute Angriffsposition bringen kann. Wir hatten uns vorgenommen, der Liga zu zeigen, dass wir noch nicht abgeschrieben sind, zieht Habelt ein positives Resümee. Das ist den Rothenburgern in der Tat gelungen.