Nichts wurde aus dem zweiten Einzug nach 1997 ins Endspiel um die Deutsche Juniorenmeisterschaft für die Schwäbisch Hall Unicorns – doch es wäre mehr drin gewesen als diese 13:49-Niederlage. „Wir haben viel zu viele Fehler fabriziert“, sagte Headcoach Johannes Brenner nach dem Spiel. In der Anfangsphase war deutlich geworden, dass die Unicorns hätten mithalten können. „Doch das Spiel ist uns entglitten, je mehr Fehler wir gemacht haben“, so der Cheftrainer. Hinzu kam, dass fünf Haller Starter im Verlauf der Begegnung verletzt ausfielen, Quarterback Cedric Ehrenfried ging nach der Halbzeit angeschlagen ins Spiel. Die Physis der Kölner, vor allem an der Line, wurde für die Unicorns damit übermächtig. „Die Crocodiles haben das Spiel gut kontrolliert“, betonte der Haller Headcoach, „und sie haben einfach wesentlich weniger Fehler gemacht.“
Zwei der Situationen, die Johannes Brenner ansprach, führten jeweils zu Touchdowns der Hausherren – obwohl die Unicorns drauf und dran waren, selber in Ballbesitz zu gelangen: Bereits in ihrem ersten Drive mussten sich die Kölner per Befreiungskick vom Ball trennen. Doch weil ein Haller Spieler den Punter noch attackierte, nachdem der Ball bereits unterwegs war, blieben die Crocodiles in Ballbesitz – und erzielten kurz darauf das 7:0.
Die selbe Szene wiederholte sich zu Beginn des zweiten Viertels, wodurch Köln auf 21:7 davon zog. Dies geschah in einer Phase, in der die Unicorns zur Freude ihrer rund 70 mitgereisten Fans auf 13:7 hatten verkürzen können. Eine Interception, die ein Kölner Spieler in die Haller Endzone zurück tragen konnte, tat ein Übriges, dass die Unicorns auf der Bezirkssportanlage von Köln-Chorweiler zur Halbzeit mit 35:7 beinahe aussichtslos zurück lagen.
Zwei Mal standen die Unicorns unmittelbar vor der Goal Line der Crocodiles, doch die Endzone schien wie vernagelt: In vier Versuchen gelang es den TSG-Juniors nicht, einen Touchdown zu erzielen und für einen möglicherweise erfolgreichen Fieldgoal-Versuch war der Rückstand in diesen Situationen bereits zu groß. So konnten die Gastgeber das Ergebnis verwalten und im letzten Spielabschnitt vermehrt ihre Backups aufs Feld schicken.
Mit dem 49:13-Erfolg gelangten die Cologne Crocodiles, die in den vergangenen zwei Jahren im Finale gescheitert waren, zum sechsten Mal in den Junior Bowl. Ihr Gegner im Endspiel am kommenden Sonntag in Düsseldorf wird der Footballnachwuchs der Düsseldorf Panther sein, der im zweiten Halbfinale beim amtierenden Deutschen Meister, den Saarland Hurricanes, mit 6:28 gewann.
Trotz der Niederlage – es war die erste für die A-Junioren in diesem Jahr – freute sich Headcoach Johannes Brenner über eine tolle Saison, in der sich etliche Spieler stark weiterentwickeln konnten. Nach dem Ausscheiden aus dem Rennen um den Junior Bowl wurden am Sonntag auch 15 Seniors aus dem U19-Team verabschiedet. „Wenn ich deren Engagement und ihre Freude am Spiel sehe, zeigt das uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sprach Johannes Brenner für das gesamte Coaching-Team.
Die Punkte für Hall erzielten: Junior Nkembi (6), Lukas Gwinner (6) und Cedric Ehrenfried (1)
Viertelergebnisse: 13:7 / 22:0 / 14:0 / 0:6 / Final 49:13
Alle Punkte:
7:0 – Ramin Akhlaghi – 50-Yard-Pass von Jan Weinreich (PAT Noah Plöttner)
13:0 – Torben Bossert – 11-Pass von Jan Weinreich (PAT blocked)
13:7 – Junior Nkembi – 22-Yard-Pass von Cedric Ehrenfried (PAT Cedric Ehrenfried)
21:7 – Torben Bossert – 1-Yard-Pass von Jan Weinreich (CON Glody N’Govo)
28:7 – Noah West – 35-Yard-Interception-Return (PAT Noah Plöttner)
35:7 – Ramin Akhlaghi – 46-Yard-Pass von Jan Weinreich (PAT Noah Plöttner)
42:7 – Glody N’Govo – 11-Yard-Lauf (PAT Noah Plöttner)
49:7 – Malte Vainumäe – 50-Yard-Pass von Torben Bossert (PAT Noah Plöttner)
49:13 – Lukas Gwinner – 11-Yard-Lauf (PAT failed)