Lee Johnson und die „Bicknell-Familienpackung“

Die Welt kann so klein sein. Da reist ein Football-Spieler um die halbe Welt, um bei seinem neuen Arbeitgeber zu unterschreiben und so ganz nebenbei stellt er fest, dass er auch in seiner neuen Heimat einem Namen immer wieder hören und lesen wird: Jack Bicknell.

So erging es nämlich Lee Johnson. Der Safety unterschrieb erst kürzlich einen Vertrag bei den Hamburg Blue Devils der GFL, dem Partner der Hamburg Sea Devils aus der NFL Europe League. Und kaum sprach er über seine Vergangenheit, holte selbige ihn auch schon ein.

 

Johnson spielte vier Jahre an der Louisiana Tech University. Sein Headcoach dort: Jack Bicknell jr., Sohn des Sea Devils Cheftrainers Jack Bicknell.

 

Der Verteidiger, der aus Lewisville, Texas, stammt, staunte nicht schlecht: „Ich wusste, das Coach Bicknell sein Handwerk bei seinem Vater gelernt hat. Doch nie hätte ich gedacht, dass ich ihm außerhalb der USA mal über den Weg laufen könnte.“

 

Mit großen Familien, die sich quer über den Globus verstreuen, kennt sich Johnson aus. Er ist mit acht Geschwistern aufgewachsen. Und sein Bruder Mike spielt viele hunderte Kilometer vom Elternhaus entfernt für die Georgia Tech University.

 

Trotz der Bicknellchen Familienbande kam der Kontakt zu den Blue Devils nicht über einen der Bicknells zustande. Vielmehr war es Jeff Reinebold, Senior Manager of International Player Development und ehemaliger Headcoach der Blue Devils, der den 22-Jährigen in der Hansestadt empfahl.

 

Er bezeichnete Johnson als einen „Get-it-done“-Typ. „Wann immer ein Gegner ausgeschaltet werden musste war Johnson zur Stelle. Er war immer da, wenn’s brannte“, lobte Reinebold den Verteidiger.

 

Nicht nur Lob von außen, auch Johnsons Statistiken sprechen für sich. 2001 kam er in allen Saisonspielen zum Einsatz und machte auf sich aufmerksam. In den nächsten drei Jahren gehörte er mehr und mehr zu den leistungsträgern der Bulldogs.

 

So kam er 2002 auf 83 Tackles, im darauf folgenden Jahr auf 61 Tackles in nur elf Spielen und in der Saison 2004 war er mit 75 Tackles zweitbester Verteidiger seines Teams.

 

„Wir waren auf suche nach einem so genannten ‚Difference-Maker’, einem Spieler, der die Partie an sich reißen kann und halt den gewissen Unterschied macht. Und genau den Spieler haben wir in Lee Johson gefunden“, freute sich Florian Dannehl, Sportdirektor der Hamburg Blue Devils.

 

Auch in Ruston, Louisiana, stieß die Verpflichtung Johnsons bei den Blue Devils nur auf positives Feedback. „Lee ist ein großartiger Athlet. Er war immer ein wichtiger Bestandteil unserer Defense. Ich wünsche ihm natürlich viel Erfolg in Hamburg“, erklärte Bicknell jr., der die Louisiana Tech Bulldogs seit der Saison 1999 trainiert.

 

Lee Johnson und die Bicknells – eine undendliche Geschichte