Letztes Heimspiel für die Landwirte – Pikes aus Lautern kommen zu Besuch

Es war eine der bittersten Niederlagen in der laufenden Saison für die Montabaur Fighting Farmers vor knapp zwei Monaten in der Pfalz. Mit 28-37 musste man sich den Kaiserslautern Pikes geschlagen geben und einen ersten, herben Rückschlag in den Bemühungen um den Klassenerhalt in der GFL II Süd hinnehmen. Am Samstag steht nun das Rückspiel in Montabaur an.

Spiele gegen die Kaiserslautern Pikes sind immer etwas Besonderes. Denkwürdige und außergewöhnliche Spiele gab es am Fließband zwischen den beiden Rivalen aus Rheinland-Pfalz. Wer erinnert sich nicht gerne an den 30-03 Heimsieg vor gut zwei Jahren, mit dem sich die Farmers den Einzug in die Relegation zur Zweiten Liga gegen die Erding Bulls sicherten. Oder eben der offene Schlagabtausch im Hinspiel Anfang Juni, als sich beide Mannschaften einen harten Kampf lieferten und am Ende mit den Pikes einen glücklichen, aber auch durchaus verdienten Sieger fanden.

 

Für die Farmers geht es auch im letzten Heimspiel der laufenden Spielzeit 2009 um eine ganze Menge. Denn auch wenn der Klassenerhalt (fast) nicht mehr aus eigener Kraft zu schaffen ist: kampflos die Waffen zu strecken und sich aufzugeben war noch nie das Ding der Landwirte und wird es auch heuer nicht sein. Vor zwei Wochen haben die Farmers mit dem eindrucksvollen 48-13 Sieg über die Silver Arrows aus Stuttgart den ersten Teil der von der Westerwälder-Zeitung in ihrem Vorbericht aufgeworfenen „Frage der Ehre“ positiv beantwortet. Auch am kommenden Samstag will man gegen die Hechte aus der Pfalz eine entsprechende Antwort auf dem Feld geben.

 

Und dabei ist man nicht nur ob des Gegners besonders motiviert. Insbesondere für Farmers QB Bryan Abihider ist das Spiel am Samstag etwas ganz Besonderes. So haben sowohl Bruder als auch  Mutter des sympathischen US-Boys den langen Weg aus Hemet im US-Bundesstaat Kalifornien auf sich genommen, um „ihren“ Bryan mal im fernen Deutschland live und in Farbe in Aktion zu sehen. Zurzeit befindet sich die Familie Abihider noch auf Verwandtenbesuch im nahen Gießen, am Samstag werden sie sich dann im Stadion Mons-Tabor von den spielerischen Fähigkeiten Bryans und der besonderen Stimmung auf den Rängen überzeugen können. Klar, dass alle im Farmers Lager entsprechend motiviert sind und das letzte Heimspiel zu einem besonderen Highlight für ihren Spielmacher mit der Nummer Acht machen möchten.

 

Und apropos letztes Heimspiel. Auch für einige Farmers-Veteranen wird es am Samstag das letzte Mal sein, dass sie sich in Grün und Gold dem heimischen Publikum präsentieren können. So wird WR Knut Haase am Ende der Saison seinen Helm und seine Schuhe nach vier sehr erfolgreichen Jahren bei den Farmers an den berühmten Nagel hängen. Ebenso wie Dirk Burmeister, der in der vorvergangenen Woche sein letztes Spiel für die Farmers gemacht hat, ist auch sein Name unverrückbar mit dem rasanten sportlichen Aufstieg der Farmers verbunden. Der Gießener nimmt dabei seit Jahren den weiten Weg aus der hessischen Universitätsstadt in den Westerwald in Kauf, um das Team nicht nur auf dem Feld tatkräftig zu unterstützen.

 

Ungeachtet dieser besonderen emotionalen und persönlichen  Dimensionen geht es für die Kreisstädter aber auch konkret um eines: Nämlich die zumindestens theoretisch noch verbleibende Möglichkeit des Klassenerhaltes zu wahren. Dazu muss das Spiel gegen die Pikes sowie der direkte Vergleich gegen dieselben gewonnen werden. Mit mindestens 10 Punkten Unterschied müsste man die Hechte zurück in die Pfalz schicken, um der Entscheidung um den Klassenerhalt weiteren Aufschub zu gewähren.

 

Dabei ist man im Trainerstab optimistisch. Sowohl Götz Heilemann für die Defense der Kreisstädter als auch Oliver Kuhn und Sebastian Haas für den Angriff der Farmers geben sich zuversichtlich. „Das Hinspiel war knapper, als es der Endstand vermuten lässt“, so Head-Coach Kuhn zur Ausgangslage. „Es war ein offener Schlagabtausch mit offenem Visier von zwei hochmotivierten Mannschaften. Mir fiele kein Grund ein, warum wir das Ergebnis nicht drehen könnten“, so Kuhn weiter. Auch Sebastian Haas ist optimistisch. „Leicht wird es sicher nicht, aber die Jungs sind motiviert bis in die Haarspitzen. Das wird ein heißer Tanz am Samstag“.

 

Grund genug also, um am Samstag, 08. August 2009, live vor Ort zu sein zum letzten Heimspiel der Farmers in der Spielzeit 2009. Kick-Off ist wie immer um 15 Uhr.