Lions machen Teufel nass

Der Meister bleibt in der Erfolgsspur. Auch das vierte Spiel in der laufenden GFL-Saison konnten die Braunschweig Lions gewinnen. Bei den Hamburg Blue Devils gewannen die Niedersachsen am Pfingstsonntag verdient mit 23:13 (2:7, 8:0, 3:0, 10:6).

Vor rund 4.500 Zuschauern im Millerntorstadion, davon annähernd 400 aus der Löwenstadt, errangen die Braunschweiger den sechsten Sieg in Folge gegen die Hanseaten, die dadurch nunmehr schon vier Minuspunkte Rückstand auf die Lions in der aktuellen Tabelle aufweisen.

Doch bei anhaltendem Regen dauerte es etwas, bis die Gäste aus Braunschweig ins Spiel fanden. Die erste Angriffsserie konnte nicht in zählbaren Erfolg umgemünzt werden und noch bevor die Verteidigung des amtierenden Champions so richtig auf dem Platz stand, hatten die Gastgeber schon ihren ersten Touchdown des Tages erzielt. Quarterback Jack Lydic bediente seinen Wide Receiver Brandon Langston mustergültig, der seine Geschwindigkeit auf dem Weg in die Braunschweiger Endzone vollständig ausschöpfte.

 

Ein Auftakt nach Maß also für die blauen Teufel. Doch im Nachhinein betrachtet, war dieser Spielzug gerade einmal eines von zwei Big Plays der Norddeutschen im gesamten Spielverlauf. Und das zweite sollte erst im letzten Viertel folgen.

Zu überlegen präsentierte sich auch an diesem Tag wieder die Defense der Lions und immer wieder wurde der Hamburger Spielmacher schon frühzeitig von der starken Defensive Line und den Linebackern der Lions unter Druck gesetzt. Das Laufspiel um Sascha Gerasimov war zudem mit insgesamt 11 Yards Ausbeute im gesamten Spiel auch nicht wirklich existent, geschweige denn gefährlich.

Dazu geriet der frühere Braunschweiger Ballträger auch noch zum Unglücksraben, als er bei einem Laufspielzug in der eigenen Endzone ausrutschte und den Lions somit ein Safety für zwei Punkte gut geschrieben wurde.

 

Diese Szene war vielleicht schon ein erster kleiner Fingerzeig, in welche Richtung die Partie laufen sollte. Denn vorher hatten es die Braunschweiger kurz vor der Hamburger Endzone in vier Versuchen nicht geschafft, in eben diese zu gelangen. Doch anstelle einer eventuellen 14:0-Führung für die Devils gab es den Safety zum 2:7-Anschluss und den erneuten Ballbesitz für den Angriff um Dennis Zimmermann.

 

Der junge Spielmacher der Lions konnte sich auch in der Hölle der Blue Devils wieder gut in Szene setzen und brachte zahlreiche Pässe an seiner Mitspieler. So unter anderem auch an seinen Top-Scorer Kelvin Love zur erstmaligen Führung für die Lions. Diese sollten die Löwenstädter dann auch bis zum Ende des Spieles nicht mehr abgeben.

Denn in der zweiten Halbzeit sorgten zwei Field Goals von Steffen Dölger sowie ein kurzer Touchdownlauf von Laurent Marceline schließlich für die Entscheidung.

Der französische Runningback in Diensten der Lions konnte dabei in der Begegnung erneut mehr als 100 Yards Raumgewinn erzielen und trug damit die Hauptlast im Laufangriff von Offensive Coordinator Tarn Sublett fast ganz allein.

 

Dass das Spiel bis rund eine Minute vor Spielende noch spannend war, lag neben dem 13:20-Anschluss-Touchdown der Gastgeber sicher auch an einigen Fehlern im Lions-Angriff. Mehrere gelungene Spielzüge wurden durch eigene Fehler und Fouls zunichte gemacht, so dass erst Steffen DölgerŽs Field Goal kurz vor Spielschluss das Team und die Fans aus Braunschweig erlöste.

Ein enorm wichtiger Auswärtssieg wurde damit unter Dach und Fach gebracht und die Lions bleiben damit den ebenfalls noch ungeschlagenen Berlin Adlern auf den Fersen in der Tabelle der GFL-Nordgruppe.

„Es tut immer gut, in Hamburg zu gewinnen. Das ist ganz und gar nicht einfach und ich glaube, gegen diese Hamburger Truppe werden nicht mehr viele Mannschaften in Hamburg gewinnen“, so ein glücklicher Gary Spielbuehler nach der Partie.

 

Scoreboard:

7:0 Brandon Langston 73 Yard-Pass von Jack Lydic (PAT Dennis Kuczynski)

7:2 Safety (Ballträger in der Endzone ausgerutscht)

7:10 Kelvin Love 10 Yard-Pass von Dennis Zimmermann (Conversion Jörg Heckenbach)

7:13 Steffen Dölger 27 Yard-Field Goal

7:20 Laurent Marceline 3 Yard-Lauf (PAT Steffen Dölger)

13:20 Maximilian von Garnier 4 Yard-Pass von Jack Lydic (PAT geblockt)

13:23 Steffen Dölger 25 Yard-Field Goal