Braunschweig gewann den Coin Toss, entschied sich für das Angriffsrecht und Sascha Gerasimov verschaffte den Löwen mit einem sehenswerten Return über 47 Meter in die Hälfte der Monarchs eine glänzende Ausgangsposition. Den Läufen von Kim Kuci, die von der Offense Line prächtig vorbereitet wurden, hatte Dresdens Verteidigung nichts entgegen zu setzen. Vorbildlich wurde der Blitz der Monarchs aufgenommen und nach nur drei Spielzügen stand Braunschweigs Angriffsformation vor der Endzone der Monarchs . Vollstreckt wurde durch einen präzisen Pass von Adrian Rainbow auf Matt Riazzi, Marko Rothaar platzierte den Zusatzkick zwischen die Goalposts. Die Lions führten mit 7:0.
Die Monarchs starteten sofort ihre Gegenoffensive mit einem Return von David Cusado bis kurz vor die Mittellinie. Nick Forston fand in Thomas Emslander eine dankbare Anspielstation für zwei neue First Downs. Das Laufspiel über Brenden Benson hatte die Lions Defense von Beginn an unter Kontrolle und jetzt erhöhten die Lions den Druck auf Forston. Prompt wurde ein Paßversuch nach oben abgefälscht und Christian Petersen sicherte Braunschweig an der eigenen 18 Meter Linie erneut das Angriffsrecht. Wieder hämmerte Kim Kuci durch die Verteidigung der Monarchs und dann erfolgte der für die Dresdener überraschende tiefe Pass auf Kelvin Love, der den Ball völlig unbedrängt in der Endzone in Empfang nehme konnte. Der Versuch einer Conversion mißlang dank des pfeilschnellen Jens Mellerke. Damit führten die Lions mit 13:0. Der Angriff der Monarchs fand gegen die bärenstarke Defense der Lions - abgesehen von den Pässen auf Thomas Emslander - kein probates Mittel und mußte den Ball schnell wieder an die Lions abgeben. Doch die verteilten zunächst fleißig Gastgeschenke, indem der Snap weit über den in der so genannten Shot-Gun-Position aufgestellten Adrian Rainbow in die eigene Endzone flog, wo der Ball dann nicht mehr vom Quarterback der Lions hinaus befördert werden konnte. Alexander Üstünel sicherte sich den Ball and damit die ersten Punkte für die Dresdener. Den PAT verwandelte Holger Hempel zum 7:13 Zwischenstand.
Der nächste Drive stand ganz im Zeichen von Sascha Gerasimov, der die Verteidigung der Monarchs regelrecht schwindelig rannte. Gute Blockarbeit der Offense Line bereitete den Weg, den der quirlige Yougster mitten durch die Verteidiger nahm. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel krönte er die eigene überragende Leistung durch seine ersten Touchdown zum 20:7, den Extrapunkt erzielte Steffen Dölger. Im folgenden Drive konnte sich Brenden Benson erstmalig mit einem gefangenen Pass für 20 Meter Raumgewinn in Szene setzen, womit sich die Monarchs bereits in der Hälfte der Lions befanden. Die übrigen 40 Meter erhielten die Monarchs frei Haus durch Strafen gegen die Löwen. Zunächst war Nick Forston stark unter Druck geraten und warf den Ball absichtlich ins Seitenaus, um einem Sack zu entgehen. Strafe gab es aber gegen die Lions wegen eines Defensive Holdings weit ab vom tatsächlichen Spielgeschehen. Anstatt die Strafe hinzunehmen wurde für weitere 15 Meter nachgefragt und für weitere 10 Meter (Halbe Distanz zur Endzone) die Schultern gezuckt. Diese Geschenke nahmen die Monarchs gerne an, Touchdown durch Benson, Extrapunkt durch Hempel zum 14:20.
Den nächsten Drive der Lions konnten die Monarchs recht schnell stoppen, doch auch Braunschweigs Defense ließ nichts anbrennen.Die Lions arbeiteten sich bis in die Redzone der Monarchs, doch ein Fumble von Adrian Rainbow beendete diese Angriffsbemühungen. Die Dresdener Freude währte nicht lang, gleich im nächsten Spielzug gaben sie den Ball ebenfalls per Fumble wieder ab. Diese Gelegenheit ließen sich die Braunschweiger diesmal nicht ungenutzt, ein Pass von Adrian Rainbow auf Eric Yuma brachte den Lions Touchdown Nummer Vier, den Zusatzversuch verwandelt Marko Rothaar sicher zum 27:13 Halbzeitstand. Die Monarchs starteten zwar noch einen verzweifelten Gegenangriff, doch die Zeit lief ihnen davon.
Die zweite Halbzeit begann mit einem schönen Drive der Monarchs, besonders Nick Forston behielt die Nerven und komplettierte zwei Mal auf Brenden Benson, obwohl ihn Robert Flickinger praktisch schon am Wickel hatte. Trotzdem verhinderte die Defense weitere Punkte für die Dresdener, der 29 Meter Fieldgoal.Versuch von Holger Hempel strich rechts am Tor vorbei. Und während die Verteidigung der Lions das Laufspiel fast völlig unterdrückte, tanzte Sascha Gerasimov mit den Monarchs Walzer. Selbst einen Fumble eroberte er sich selbst zurück, First Down reihte sich an First Down und der Touchdown war dann "nur" noch die logische Folge. Diesmal klappte auch der Versuch einer Conversion durch Christian von Einem, die Lions führten nun bereits mit 35:14. Der Angriff der Monarchs mußte vor der kompromißlos kämpfenden Defense der Lions kapitulieren. Eins - Zwei - Drei und Punt, doch ein zu hoher Snap bescherte den Lions zwei weitere Punkte auf dem Scoreboard. So wurden beim Spielstand von 37:14 zum letzten Mal die Seiten gewechselt.
Die Lions kontrollierten weiterhin beide Seiten des Balles. Mit zeitfressendem Laufspiel walzten sie über das Feld, allerdings kämpfte die Verteidigung der Monarchs verbissen um jeden Meter und verhinderte mit einem Quarterback Sack zumindest einen weiteren Touchdown der Lions, die sich mit einem 30 Meter Fieldgoal von Marko Rothaar zum 40:14 begnügten. Auf der anderen Seite erstickte die hoch motivierte Verteidigung der Lions die Angriffsbemühungen der Monarchs bereits im Keim. Bei den Löwen kamen jetzt immer mehr Spieler aus der zweiten Reihe zum Zug, ein weiterer Fieldgoalversuch der Monarchs, diesmal aus 44 Metern, geriet zu kurz. Trotzdem begleiteten die Zuschauer auf beiden Seiten die letzten Minuten der kämpfenden Teams mit stehendem Applaus.
Die etwa 400 mitgereisten Lions Fans bedauerten ihre Reise in das Elbflorenz sicher nicht. Mit solidem, unwiderstehlichem Laufspiel und einer fehlerfreien, hoch konzentrierten Verteidigung bleiben die Lions trotz der schmerzlichen Niederlage in Berlin weiter im Rennen um den Titel in der GFL Nord. Platz Eins ist aus eigener Kraft zu schaffen, dazu müssen die Monarchs allerdings am kommenden Samstag im Stadion an der Hamburger Strasse noch einmal geschlagen werden um in der Endabrechnung gegen die Hamburg Blue Devils die Nase vorn zu haben. Die Blue Devils gewannen gegen die Berlin Adler mit 30:17, wobei es aber für die Adler um nichts mehr ging, der dritte Platz war selbst mit einem Sieg nicht mehr zu erreichen.
Scoring
Q1 07:00 Riazzi, 5 Meter Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q1 13:00 Love, 35 Meter Pass Rainbow, Conversion failed
Q1 13:07 Üstünel, Fumble recovery, PAT Hempel
Q2 20:07 Gerasimov, 2 Meter Lauf, PAT Dölger
Q2 20:14 Benson, 3 Meter Lauf, PAT Hempel
Q2 27:14 Yuma, 25 Meter Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q3 35:14 Gerasimov, 15 Meter Lauf, Conversion v. Einem
Q3 37:14 Safety (Team)
Q4 40:14 Rothaar, 30 Meter Fieldgoal