Braunschweig gewann den Coin-Toss und überließ Berlin das erste Angriffsrecht. David Caudill führte sein Team konzentriert über das Feld. Dabei wurde schnell klar, das Braunschweigs Laufverteidigung sich sehr gut auf die Adler eingestellt hatte. Folgerichtig griffen die Adler aus der Luft an. Caudill fand Alt-Adler Alessio Warnstedt zum Touchdown, Benjamin Scharweit verwandelte den Extrapunkt sicher. Auf der Braunschweiger Seite funktionierte das Laufspiel hingegen ausgezeichnet. Riazzi, Love und natürlich Kuci erliefen Meter um Meter, immer wieder garniert von einem präzisen Pass von Adrian Rainbow. In der sogenannten Redzone gelang es zwar dem Ex-Löwen Elzie Anderson einmal, sich persönlich bei seinem Freund Adrian Rainbow mit einem Quarterback-Sack vorzustellen, aber der Angriff war letztendlich nicht zu stoppen. Ausgespielter vierter Versuch, Pass auf DeArmas, Touchdown. Den Ausgleich zum 7:7 erzielte Marko Rothaar.
Auffällig bis dahin besonders Dennis Hermann als Center, der Ludger Uckermann während des gesamten Spiels glänzend vertrat, sowie Tom Freches in der Tight-End Position. Den nächsten Angriffsversuch der Adler erstickte Braunschweig Defense schon im Keim. Den fälligen Punt retournierte Kelvin Love zwar in die Endzone der Adler, aber es lagen zwei Flaggen auf dem Platz. Nach dem Wechsel des Ballbesitzes, gab es je einen Regelverstoss beider Teams. Da die Lions die Strafe gegen die Adler ablehnten, wurde der Versuch nicht wiederholt. Der Ball wurde den Lions zugesprochen, die den Ball an der 38 Meter Linie erhielten. Ballübergabe an Kuci, der tankte sich durch die Mitte, brach ein paar Tackles und erreichte die Endzone der Adler zum Touchdown für die Lions. Marko Rothaar versenkte den Extrapunkt zum 14:7.
Braunschweigs Verteidigung ließ dem Angriff der Adler keinen Raum, sich zu entfalten und so endete auch das nächste Angriffsrecht der Adler schnell mit einem Punt. Glück für die Lions das sie den Ball nach einer Berührung noch an der eigenen 6 Meter Linie sichern konnten. Zwar konnten sich die Löwen aus dieser bedrohlichen Ausgangslage befreien, mussten aber dennoch bald den Ball ebenfalls per Punt abgeben. Braunschweigs Verteidigung hatte jetzt David Caudill zum Ziel erklärt. Kaum hatte der sich nach einem Quarterback Sack durch Dennis Engelbrecht und Tuli Mateialona erholt wurde er schon wieder vom Löwenrudel gehetzt. Das absichtliche Wegwerfen des Balles wurde geahndet und schon waren die Lions wieder im Angriffsrecht.
Eiskalt feuerte Adrian einen tiefen Pass, vermeintlich in die Richtung von Wallace Clay. Doch da tauchte Kelvin Love vor dem Safety der Adler auf, schnappte den Ball, schlug einen Haken und war Richtung Endzone entschwunden. Stefan Bubenheim in seiner Funktion als privater Kommentator des Braunschweiger Fanblocks skandierte: Das war ein 71 yard Touchdown-Pass der Nummer Drei Adrian Rainbow auf die Nummer Vier Kelvin Love, Extrapunkt durch Marco Rothaar, neuer Spielstand Braunschweig Lions Einundzwanzig, Berlin Adler .... - sieben.
Die Adler konterten, vor allem mit Screen Pässen auf Sebastian Judis, aber Braunschweigs Defense hielt und zwang die Adler noch großem Kampf an der 4 Meter-Linie zum Fieldgoal durch Benjamin Scharweit. Halbzeitstand in Berlin somit 21:10.
Nach der Halbzeitpause vertraute Coach Tomlin Quarterback Mike Friese die Führung der Braunschweiger Angriffsformation an. Das junge Talent in den Reihen der Löwen nutzte die Chance, endlich einmal auch mit der ersten Reihe auf dem Feld zu stehen und führte die Lions souverän über das Feld. Voller Selbstvertauen krönte er diese Serie mit einem kurzen Lauf in die Endzone zum Touchdown. Nach dem Zusatzkick von Marco Rothaar führten die Lions bereits mit 28:10.
Dann dominierten zunächst beide Verteidigungsreihen, die Angriffsbemühungen beider Teams wurden schnell beendet und Troy Tomlin schickt immer mehr Spieler aus der sogenannten zweiten Reihe ins Feuer. Dann entdeckten die Adler eine Lücke im Verteidigungssystem der Lions, die sie dann auch immer wieder und wieder ausnutzten. Sie stellten ihre Receiver in eine Drei gegen Zwei Formation. Es folgte meist ein schneller Screen- Pass auf Estrus Crayton, mit dem Resultat eines First Downs. David Caudill fand Martin Senz in der Endzone und mit Benjamin Scharweits Extrapunktversuch verkürzten die Adler kurz vor Ende des dritten Viertels auf 17:28.
Braunschweig konterte durch Mike Friese der einen tiefen Pass auf David DeArmas komplettierte. Erster Versuch für die Löwen an der 9 Meter Linie der Adler, doch es reichte nur zum Fieldgoal, da ein Touchdown-Pass von Friese auf DeArmas die Anerkennung verweigert wurde. Marko Rothaar verwandelt sicher aus 25 Metern zum 31:17. Damit markierte Marco Rothaar einen weiteren Meilenstein das Einhunderste Fieldgoal in der Geschichte der Lions- in den Statistikbüchern.
Die Adler trieben ihre Krallen weiter tief in die verwundbare Stelle der Lions, Screenpass folgte Screenpass. Doch Coach Tomlin nahm das nicht zum Anlass, von seiner Strategie abzuweichen und jetzt wieder seine erste Verteidigungsreihe komplett aufs Feld zu schicken. Dann kaum hatten sich die Adler durch Caudill selbst den nächsten Touchdown verdient konterten die Lions. Diesmal war es Kelvin Love, der sich durch das Zentrum der Berliner Verteidigung tankte und nach unwiderstehlichen 67 Meter Schaulaufen die Endzone der Adler erreichte. Marko Rothaar steuerte mit seinem Extraversuch einen weiteren Punkt zum 24:38 hinzu.
Mit dem bewährten Screenpass Szenario konnten die Adler die Löwen noch einmal tüchtig ärgern. Tim Friedrich brachte sein Team mit seinem Touchdowncatch und dem anschließenden Extrapunkt von Benjamin Scharweit noch einmal auf 31:38 heran. Letztendlich hatte die Schlussoffensive der Adler nur noch statistischen Wert. In den letzten 14 Spielminuten komplettierte David Caudill 22 von 29 Passversuchen für 256 Meter, erzielte damit zwei Touchdowns, einen weiteren erlief er selbst. Ärgerlich für die Adler, das Olaf Fischer nach einer Frustreaktion kurz vor Ende der Begegnung vom Feld gestellt wurde.
Die Lions scheinen gut gerüstet für die Play-Offs, doch eines darf gewiss sein: Die Franken Knights werden zum Viertelfinale nach Braunschweig kommen, um zu gewinnen. Das man in der höchsten Spielklasse keine Gegner unterschätzen darf bewiesen einmal mehr die Dresden Monarchs, die die Hamburg Blue Devils mit 21:20 besiegten und sich damit noch berechtigte Hoffnungen auf den dritten Tabellenplatz machen können. Dazu müssen sie allerdings noch die wieder erstarkten Scorpions aus Stuttgart und die Düsseldorf Panther bezwingen. Die Adler können nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz der GFL Nord verdängt werden. Im Süden der Republik wird erst der letzte Spieltag mit den Interconference-Spielen über die Plätze 1-3 in der Abschlusstabelle Gewissheit bringen.
Stimmen zum Spiel:
Troy Tomlin, Headcoach Braunschweig Lions: Ich bin wirklich stolz auf mein Team. Heute haben alle Spieler Einsatzzeit erhalten, schon weil ein Dutzend Spieler mit einem grippalen Infekt angereist ist.
Kelvin Love, Wide Receiver Braunschweig Lions: Ich bin nur ein Teil des Teams. Ohne meine Mitspieler bin ich nichts, sie machen es mir erst möglich, meinen Job zu tun.
Kent Anderson, Headcoach Berlin Adler: Glückwunsch nach Braunschweig, es ist nicht peinlich, gegen diese Lions zu verlieren. Wir sind wie die Lions 1996, vielleicht schaffen wir im nächsten Jahr den entscheidenden Schritt nach vorn.
Scoring
Q1 07:00 Warnstedt, 4 m Pass Caudill, PAT Scharweit
Q1 07:07 DeArmas, 3 m Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q2 07:14 Kuci, 38 m Lauf, PAT Rothaar
Q2 07:21 Love, 71 m Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q2 10:21 Scharweit, 21 m Fieldgoal
Q3 10:28 Friese, 2 m Lauf, PAT Rothaar
Q3 17:28 Senz, 24 m Pass Caudill, PAT Scharweit
Q4 17:31 Rothaar, 25 m Fieldgoal
Q4 24:31 Caudill, 1 m Lauf, PAT Scharweit
Q4 24:38 Love, 67 m Lauf, PAT Rothaar
Q4 31:28 Friedrich, 26 m Pass Caudill, PAT Scharweit
Offense Leaders
Adrian Rainbow vervollständigte 4 von 5 Passversuchen für 98 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns.
Mike Friese vervollständigte 3 von 6 Passversuchen für 79 Meter Raumgewinn und 1 Interception. Weiterhin erlief er einen Touchdown.
Kim Kuci erlief in 11 Versuchen 95 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Kelvin Love fing 2 Pässe für 105 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown. Weiterhin erlief er in 5 Versuchen 75 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
David Caudill vervollständigte 29 von 42 Passversuchen für 365 Meter Raumgewinn und 3 Touchdowns. Weiterhin erlief er einen Touchdown.
Björn Dreier erlief in 8 Versuchen 28 Meter Raumgewinn.
Estrus Crayton fing 18 Pässe für 166 Meter Raumgewinn.
Lions Bone Check
Mathias Engisch (Reha nach Sehnenabriss im Arm)
Daniel Datz (Reha nach Bänderriss)
Volker Schönball (Gehinerschütterung)
Sven Hahnsch (Fußverletzung)
Bastian Kypke (Rückenverletzung)