Bemüht man eifrig den Rechenschieber, müssen die Longhorns noch mindestens zwei Siege aus den verbleibenden drei Spielen holen, wollen sie den Gang in die Regionalliga nach der Saison vermeiden. Dabei gehen die Verantwortlichen davon aus, dass dem Hauptkonkurrenten um den Verbleib in der zweithöchsten Spielklasse, den Assindia Car-dinals am kommenden Sonntag nicht eine ähnliche Überraschung gegen die Cologne Fal-cons gelingt, wie den Longhorns vor zwei Wochen. Geht’s für die Domstädter doch im-merhin darum, bereits vorzeitig die Meisterschaft zu sichern, bevor sie eine Woche später in Kiel ranmüssen, was eine ungleich schwerere Aufgabe bedeuten dürfte. Gleichzeitig prophezeien die Longhorns jedoch, dass Essen beide noch ausstehenden Spiele gegen die bereits weit abgeschlagenen und bislang noch sieglosen Bielefeld Bulldogs gewinnt, mit-hin also acht Pluszähler verbuchen könnte. Dem stehen derzeit nur fünf Punkte im Haben der Horns gegenüber, weshalb vier Punkte aus zwei Siegen ausreichen könnten, die Klas-se zu halten.

In die Begegnung gegen die Hanseaten aus Lübeck gehen die Longhorns jedoch als kla-rer Außenseiter. Im Hinspiel unterlagen sie mit 24:0, allerdings gilt zu berücksichtigen, dass man dort noch ohne Spielmacher antrat. Gleichwohl war auch der aktuelle National-spieler Patrick Wischnewski, seines Zeichens Runningback und Topscorer der Lübecker nicht mit von der Partie.

Das stellt auch Head Coach Michael Hap vor die grösste Aufgabe, denn den quirligen Ball-träger gilt es zunächst einmal zu stoppen, was ohne den aufgrund seines Rippenbruchs verhinderten Linebacker Aaron Brown eine Herausforderung darstellt. Denn das Angriffs-spiel der Cougars gilt auch Dank ihres US-Quarterbacks Jeremy Clements als sehr varia-bel, „zumal die Offense Line sehr gut aufgestellt ist“, analysiert Hap weiter.

Bei den Longhorns lichten sich derweil so allmählich wieder die Verletztenliste, konnten doch Tobias Lingohr (Wide Receiver) und Mario Corosidis diese Woche wieder am Trai-ning teilnehmen. Ob sie allerdings für einen kompletten Einsatz bereits in Frage kommen, wird sich erst am Spieltag entscheiden. „Wir wollen nichts zu früh riskieren, denn die bei-den Spiele in Hamburg und gegen Bielefeld haben Priorität“, stellt Hap klar.

Fraglich ist auch der Einsatz von Mike Yihune und Frank Plötz, die Hap so dringend auf-grund des Ausfalls von Brown auf der Linebacker-Position benötigt.

Lübeck selbst verpasste durch eine 47:20-Niederlage auf eigenem Platz die Chance, um die Meisterschaft weiter mitzuspielen, nachdem sie eine Woche zuvor, die Kiel Baltic Hur-ricanes mit 48:38 schlagen konnten.