Berlin hat in elf Spielen elf Siege erringen können und führt so seit Saisonbeginn im April unangefochten die Tabelle an. Langenfeld hat nur im Hinspiel bei den Rebels eine 27:7-Niederlage hinnehmen müssen und alle zehn Spiele für sich entschieden. In der Hinrundenbegegnung waren die Horns stark geschwächt durch Ausfälle der US-Spieler Ricky Gehres, dem Topscorer der 2. Bundesliga Nord und Joel Hernandez. Dies ist beim zweiten Aufeinandertreffen anders, wenngleich die Parallele zum Hinspiel, mit vielen angeschlagenen Spielern nach der Partie gegen die Bochum Cadets in das Rennen um den Titel gehen zu müssen überdeutlich ist. In der Hinrunde als auch letzte Woche wurde der Sieg über die Cadets, gegen die man jeweils vor dem Berlin-Spiel anzutreten hatte, teuer erkauft. Einziger Unterschied: diese Woche muss kein Spieler von vornherein aussetzen.
Auch, wenn sich für das Team von Head Coach Michael Hap im Laufe der Saison die Zielsetzung gleich mehrfach nach oben korrigieren ließ und die ehrgeizigen Langenfelder mittlerweile nach dem Meistertitel greifen, gehen die Horns am Samstag als klarer Underdog in die Partie gegen den unangefochtenen Spitzenreiter aus der Bundeshauptstadt. Deutlich wird dies auch an den Ergebnissen der letzten Spiele: so haben die Rebels gegen die Bochum Cadets vor zwei Wochen bereits zur Pause mit 34:0 geführt, während die Longhorns sich vor Wochenfrist mit einem 27:21-Sieg wesentlich schwerer taten und es lange überhaupt nicht nach einem Sieg ausgesehen hatte. Zwar haben die Rebels ihre beiden US-Importe nicht mehr mit an Bord (darunter der lange Zeit als Topscorer agierende Runningback Jonathan Howard) aber nicht wenige Experten schätzen die beiden deutschen Nachwuchs-Quarterbacks als besser ein, als ihren Vorgänger aus den USA.
Haps Rezept für dieses Spiel gleicht dem der gesamten Saison, die die erfolgreichste der Langenfelder in ihrem fünfzehnjährigen Bestehen ist, nämlich die Herausforderung Spiel für Spiel anzunehmen. Wir haben und hatten eine Wahnsinnssaison, wir brauchen nicht frustriert sein, wenn der ganz große Wurf Meisterschaft nicht klappt!, gibt Hap die Einstellung des Teams wider. Folgerichtig gehen die Horns auch ohne Druck in das Spiel. Um die Tabellenspitze zu erklimmen, benötigen die Longhorns denn auch einen Sieg mit mehr als 20 Punkten Unterschied, weil zunächst der direkte Vergleich bei der Tabellenplatzierung herangezogen wird. Wichtigster Pluspunkt für Haps Truppe ist, dass die Offense scoren kann. Daher dürfte sich das Spiel für Langenfeld in den Verteidigungsreihen entscheiden, womit einmal mehr die Weisheit Offense wins games, Defense championships bewahrheiten kann.
Auf Langenfelder Seite wird Linebacker und Teamcaptain Peter Leissing endlich wieder mit von der Partie sein. Die Offense Line der Horns wird mit Rückkehr von Krishna Musnadi und Robert Huber wieder fast komplett antreten können, fehlt doch Mark Finkenrath nach einer im Bochum-Spiel erlittenen Knöchelabsplitterung. Auf Sven Schüller muss Hap wegen Bandscheibenvorfall ebenfalls verzichten. In der Verteidigung ist ausgerechnet die wichtigste Stütze Aaron Brown seit Wochen angeschlagen mit asthmatischen Allergieanfällen.
Für einen passenden Rahmen für das Spiel konnten die Longhorns-Verantwortlichen in den letzten Wochen sorgen. Das Spitzenspiel wird von der MakroMarkt-Kette präsentiert, das Jahnstadion wird entsprechend ausgeflaggt und umgestaltet. Highlight ist der MakroMarkt-Kick, bei dem es einen DVD-Player und zwei Madden 2003-Computer-Spiele zu gewinnen gibt. Mitmachen kann jeder. Anmeldeformulare liegen in der Langenfelder MakroMarkt-Filiale aus. Jeder Kunde der Langenfelder MakroMarkt-Filiale erhält mit einem Kassenbon aus August 2005 freien Eintritt zum Spiel.
Anläßlich des Spitzenspiels wird es erstmals eine Pressekonferenz nach dem Spiel im Vereinsheim geben. Diese wird 15 Minuten nach Abpfiff der Partie begonnen. Zu der Pressekonferenz sind neben der Presse alle Zuschauer eingeladen und können auch Fragen an die beiden Head Coaches stellen.