Dabei muss das Team von Head Coach Michael Hap einen schweren Rückschlag verkraften, denn der erst letzte Woche zum Team gestoßene Quarterback Johndavid Ricca muss aus familiären Gründen bereits an diesem Mittwoch zunächst noch einmal in die USA und wird somit am Samstag nicht zur Verfügung stehen. Hintergrund ist ein Schlaganfall im engsten Familienkreis. „Wir haben die Situation sehr lange und intensiv mit JD besprochen, der sich dabei alles andere, als wohl fühlt und wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es wichtigere Dinge gibt, als Football!“, skizziert Hap die Situation. Den Zeitpunkt der Rückkehr wollen die Langenfelder Verantwortlichen gemeinsam mit Ricca am Wochenende besprechen. „Wir möchten Johndavid Zeit geben, sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen und die Situation vor Ort zu verarbeiten, um dann in Ruhe gemeinsam darüber sprechen zu können, wie wir weiter vorgehen werden“, äußerte sich der Vorsitzende Heiko Rudolph. Zur Zeit gehen alle Beteiligten von einer baldigen Rückkehr Ricca’s aus. Er hatte bei dem Auswärtssieg über Berlin mit drei Touchdown-Pässen bei nur 40 % Spielanteil sein Können nur aufblitzen lassen.

Somit liegen die Hoffnungen auf den Schultern des jungen Nachwuchs-Quarterbacks Lukas Gennrich, der gerade seine zweite Saison in der 2. Liga absolviert. Eigentlich wollte er beruflich bedingt pausieren aber das Eigengewächs stellt sich wie selbstverständlich in den Dienst der Mannschaft. Doppeltes Pech für die Longhorns, dass Gennrich, der sich ohnehin erst seit Kurzem wieder im Trainingsbetrieb befindet, sich am Montag einer Zahnoperation unterziehen musste (Weißheitszähne). „Wir haben zwar eine veränderte Situation, die nicht unseren Planungen entspricht aber wir wissen, was Lukas kann und sehen der Zukunft optimistisch entgegen“, so Hap. Kein Wunder, denn das Team, von dem Ricca sich beim Dienstagstraining mit Tränen in den Augen verabschiedete, steht Voll und Ganz hinter Gennrich, der im Vorbereitungsspiel gegen das GFL-Team Darmstadt als auch in Berlin gezeigt hat, was in ihm steckt. Im Team war nach der Trainingseinheit kein Frust zu spüren, im Gegenteil eher eine „jetzt-erst-recht“-Stimmung. Schließlich sind auch die Longhorns heiß auf das Derby. Und letztlich haben die Horns auch schon ganz andere Situationen mit dem ihm eigenen Kampfgeist gemeistert. So ist davon auszugehen, dass es ein ganz schweres Spiel mit einem knappen Ergebnis wird. Wenn die Horns den Rückschlag wirklich gut verkraftet haben, werden sie sich nicht verstecken müssen.

Dabei werden die Jets als sehr stark eingeschätzt. Aufgrund ihres hervorragend besetzten Coaching-Stabes (viele Ex-GFL-Trainer der Düsseldorf Panther) und ihrer konsequenter Aufbauarbeit in den vergangenen Jahren nach dem Abstieg aus der zweithöchsten Spielklasse in 200*, werden sie durchaus als Geheimfavorit auf die vorderen Plätze gehandelt. Der 20:7-Sieg bei den Berlin Rebels hat dies eindrucksvoll unterstrichen. So ist Hap von dem starken deutschen QB-Talent Mario Schmitz sehr angetan und hält ihn für ebenbürtig mit so manchem US-Spielmacher-Import. Hinzu kommt, dass die Jets mit David Renz über einen starken Runningback verfügen und somit sehr schlecht auszurechnen sind. Die Jets-Defense dürfte ebenfalls nur sehr schwer zu knacken sein. Insgesamt verfügt das Team von der Agger über ein sehr kompaktes und vielköpfiges Team. Dabei ist den Longhorns klar, dass Troisdorf auf das Duell mit ihrem direkten Nachbarn brennen.

Für ein angemessenes Derby-Rahmenprogramm sorgen die Horns zusammen mit zwei ihrer Partner: unter den Zuschauern wird eine Reise nach Zypern von billigweg.de für zwei Personen verlost. Der neue Fanware-Partner American Sports and Business Shop sorgt währenddessen dafür, dass auch die jüngeren Zuschauer auf ihre Kosten kommen. Sie können sich an der NFLE-Quarterback-Challenge üben. Vielleicht stoßen die Longhorns ja auf weitere so vielversprechende deutsche Talente, wie sich beim Spiel am Samstag gegenüberstehen werden?