Dabei machten den Longhorns, die erst im letzten Viertel Touchdowns der Adler zuließen, gerade im letzten Abschnitt vor allem unkonzentrierte Aktionen in Form von Fouls und individuellen Fehlern zu schaffen, die für schlechte Feldpositionen sorgten. Hinzu kam eine mangelnde Kadertiefe, eine vergleichsweise schlechtere Physis, folgerichtig gepaart mit einem konditionellen Einbruch.
Obwohl das Fehlen von Defense Captain Holger Rach aufgrund einer zu verbüßenden Sperre im Spiel nicht kompensiert werden konnte, wuchsen in der Defense insbesondere Marcel Galdiks und Sebastian John in ihre Rolle als Captains und spielten eine blitzsaubere Partie. Dabei gelang es der Defense besonders gut, auf den Außenseiten nicht geschlagen zu werden und leitete den Druck somit in die Mitte, wo Galdiks und John das Laufspiel der Adler über drei Viertel nahezu neutralisieren konnten.
In der Offense konnte Runningback Daniel Berg nicht voll eingesetzt werden, war er doch mit einer schweren Rippenprellung stark angeschlagen. Diese Schwächung war dem Angriffsspiel der Gäste ebenso anzumerken, wie das kaum existente Passspiel bedingt durch einen extrem großen Druck durch die Berliner Linie und einen zudem angeschlagenen Spielmacher Bastian Zuber.
Nach einem nervösen Beginn, in dem die Adler zweimal den Ball durch einen Fumble an die Horns abtraten, konnten sie durch Björn Werner ein Fieldgoal von der 21-yard-Linie zur 3:0-Führung erzielen. Nach wiederum zwei weiteren Turnovers (Ballbesitzwechseln), diesmal gerecht zwischen Berlin und Langenfeld geteilt, konnte Daniel Berg einen Offense Drive mit einem 8-yard-Lauf zum 3:6 abschließen. Beim anschließenden Zusatzkickversuch missriet der Snap.
Bereits im zweiten Viertel hätten die Horns ihre Führung entscheidend ausbauen können, kamen sie durch gutes Laufspiel von Hecker und Berg doch jeweils bis an die Berliner 10-yard-Linie heran. Beim ersten mal versuchten es die Longhorns mit einem Halfback-Pass, der jedoch von Berlin abgefangen werden konnte. Auch beim zweiten mal entschieden sich die Coaches für zwei Passversuche bei weniger als 20 Sekunden auf der Spieluhr vor der Halbzeit. Und auch hier packte die Berliner Defense beherzt zu, so dass das zweite Quarter punktlos blieb. Nach der Halbzeit legten zunächst die Gäste nach, als Berg durch einen 9-yard-Lauf zum 3:13 erhöhte (PAT Andreas Kühr). Einen von Gerriet Schneider eroberten freien Ball konnte die Offense nicht in Punkte ummünzen. Die konditionellen Probleme machten sich bereits ab Mitte des dritten Viertels bemerkbar, bevor es im letzten Spielabschnitt zur dramatischen Wende kam. Zunächst konnte die Longhorns-Defense die Adler noch an der 16-yard-Linie halten, von wo aus sie durch Björn Werner ein Fieldgoal zum 6:13-Anschluß verwandelten.
Durch starke Läufe von Babak Heidary und Florian Blobisch trieben die Adler unterstützt von einigen Fouls auf Langenfelder Seite die Horns-Defense bis an die 1-yard-Linie. Von dort aus gelang Florian Blobisch der 13:13-Ausgleich per Lauf (PAT Björn Werner). Der anschließende Kick Off konnte nicht retourniert werden, so dass die Longhorns an ihrer eigenen 2-yard-Linie starten mussten, sich aber weder durch Laufspiel noch durch anschließenden Punt befreien konnten. Bei 1:01 Minuten schafften die Adler dann die endgültige Wende durch einen präzisen 25-yard-Pass von Daniel Vöhringer auf Kevin Mecke zum 13:19 (PAT von Björn Werner geblockt). Den anschließenden Kick Off konnte Daniel Berg bis zur Berliner 12-yard-Linie zurücktragen. Ein Foul zwang die Horns jedoch an der eigenen 49-yard-Linie zu starten, von wo aus sie nichts mehr anzurichten vermochte.
Die Longhorns lieferten dennoch eine hervorragende Leistung und krönten damit ihre starke Saisonleistung. Nicht umsonst sprachen die Coaches davon, dass unabhängig davon, ob Spieler, Trainer oder Helfer, alle sehr stolz auf das Erreichte sein können. Letztlich gaben dedizierte Punkte den Ausschlag, dass es nicht dazu gereicht hat, die Erfolgsgeschichte um ein Ka-pitel weiterzuschreiben, auch, wenn alle alles gegeben haben und das Team ganz sicher mental und taktisch richtig eingestellt war.
Stimmen zum Spiel:
Longhorns-Head Coach Mario Corosidis:
Jede einzelne Person, die dazu beigetragen hat, kann sehr sehr stolz darauf sein, was wir er-reicht haben!
Die Punkte in der Übersicht (Score Overview):
Berlin Adle vs. Langenfeld Longhorns (Play Off JGFL) 05.06.06
1. Spielviertel (3:6)
03:00 Fieldgoal von Björn Werner (#4) von 21-yard-Linie
03:06 Lauf von Daniel Berg (#23) über 8 yards
03:06 PAT misslang beim Snap
2. Spielviertel (0:0)
3. Spielviertel (0:7)
03:12 Lauf von Daniel Berg (#23) über 9 yards
03:13 PAT Andreas Kühr (#20)
4. Spielviertel (16:0)
06:13 Fieldgoal von Björn Werner (#4) von 16-yard-Linie
12:13 Lauf von Florian Blobisch (#3) über 1 yard
13:13 PAT Björn Werner (#4)
19:13 Pass von Daniel Vöhringer (#2) auf Kevin Mecke (#88)
Endstand: 19:13