Dabei sieht es auf dem Papier klarer aus, als es am Samstag sein wird. Abgesehen davon, dass die Horns die Auftaktbegegnung gegen die Gamecocks erst in der zweiten Halbzeit entscheiden konnten (Halbzeit nur 21:20), wird die Defense des Tabellenzweiten immer mehr zum Sorgenkind. Von vornherein mit Personalsorgen gestartet, fehlen Defense Coordinator Aaron Brown unter Umständen fast die Hälfte der Starter in den ersten beiden Verteidigungslinien. Defense Line-Spieler Frank Hoffmeister fällt definitiv aus, hinter Krishna Musnadi steht ein ebenso dickes Fragezeichen, wie hinter Linebacker Tobias Lingohr. Auf gleicher Position fallen Marcel Galdiks und Aaron Brown ebenfalls definitiv verletzungsbedingt aus. Dafür kann man durchaus behaupten, dass die Offense der Longhorns gut in den Tritt gekommen ist. Runningback Daniel Berg wird nach seiner einwöchigen Verletzungspause wieder mit von der Partie sein, jedoch zunächst nur als Backup zum Einsatz kommen. Aber die Bonner haben mittlerweile sicherlich reichlich Erfahrung in der zweithöchsten Spielklasse gewinnen können und sind mit ihrem brandgefährlichen Spielsystem eingespielt. So verloren sie in Berlin am letzten Wochenende nur denkbar knapp mit 16:14.
Entsprechend erwartet Head Coach DJ Anderson erneut ein äußerst knappes Spiel gegen eine starke Bonner Offense. Bereits im Hinspiel hatte die Verteidigungsformation der Longhorns große Probleme, das variable Option-Spielsystem unter Kontrolle zu bekommen. So wird es darauf ankommen, in den entscheidenden Szenen die Akzente zu setzen und sich ein Momentum zu erarbeiten. "Wir werden die Gamecocks ganz sicher nicht unterschätzen!", gibt Anderson die alleroberste Grundregel für Samstag aus.
Für den Langenfelder Cheftrainer geht es darum, in der Erfolgsspur zu bleiben nach dem Rückschlag in Berlin und dem äußerst knappen Sieg über die Eagles am letzten Spieltag. Freilich lastet bei Bonn als Tabellenletzter mit drei Niederlagen der größere Druck auf ihren Schultern, den sie in ihrem ersten GFL2-Heimspiel mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Zuschauer sicher kompensieren wollen. Es scheint also alles angerichtet zu sein für einen echten Football-Krimi.