Nach einer komplett sowohl in der Offense als auch in der Defense verschlafenen ersten Halbzeit kamen die Longhorns erst über den Kampf zum Spiel und bewiesen trotz eines 10:0-Rückstandes zur Mitte des dritten Spielviertels eine tolle Moral. Diese Moral war in gewisser Weise das Rückgrat für die gute kämpferische Leistung, die es ermöglichte, den Spieß im restlichen dritten, vor allem aber im letzten Viertel zum 22:10-Endstand herumzudrehen. Zwar hatten sich die Horns nicht gerade mit Ruhm bekleckert, allerdings muss man solche Spiele erst einmal herumreißen und gewinnen, so dass am Ende die alte Erkenntnis "A Win is a Win" stand.
So, wie die Offense der Langenfelder im ersten Durchgang weder per Pass noch per Lauf ins Rollen kam (lediglich Jens Walter konnte mit einem 59-yards-Lauf nach einem angetäuschten Punt-Versuch aufblitzen), vermochte die Defense nicht das gute Laufspiel der Vikings über Thomas Gurka und Rob Olivar, der immer wieder durch Passspielzüge an der Linie in Szene gesetzt wurde, aufzuhalten. Die Defense hatte schlichtweg keine Chance, ihre Fehler zu korrigieren, weil sie bedingt durch die Anlaufprobleme in der Offense zu viel Zeit auf dem Spielfeld war. Folgerichtig fanden sich die Longhorns im fünften Angriffs-Drive nach einem 20-yard-Lauf von Gurka zum 7:0 im Hintertreffen (PAT Michael Siefken). Erst Mitte des dritten Viertels platzte der Knoten, als der Kick Off des soeben erzielten Vikings-Fieldgoals (30 yards) der Langenfelder Nachwuchsspieler Olaf Fries einen mehr als sehenswerten Kick Off Return-Touchdown über 90 yards hinlegte, bei dem er mehrere Tackles brechen konnte und sich fast tanzend in die Vikings-Endzone zum 10:7-Anschluss (PAT Bastian Neukötter) bewegte. Von nun an packte die Defense auch gänzlich anders zu und es lohnte sich, dass man fast drei Spielabschnitte lang, den Kopf nicht hängen ließ und an sich glaubte. Insbesondere in der Defense Line konnten Tino Mödder und Frank Koppelmann zusammen mit Urgestein Frank Hoffmeister gute Akzente setzen, wobei insbesondere Hoffmeister durch zwei Quarterback Sacks auffiel. In der Linebacker-Reihe musste Defense-Lenker Aaron Brown allerdings schon früh zwei schmerzliche Ausfälle hinnehmen, als zunächst Tobias Lingohr mit einer Gehirnerschütterung vom Platz musste und im zweiten Viertel Nachwuchsspieler Andreas Heus rotgefährdet von Hap aus dem Spiel genommen wurde. Auf beiden Seiten des Balles machten sich die Longhorns aber auch mit zu vielen Fouls (17) das Leben selbst schwer und kassierten insgesamt 165 yards Strafen (gegenüber 120 yards auf Seiten der Vikings).
Nachdem Quarterback Timothy Scheurich den Ball in die Arme eines Gegenspielers warf, konnte die Defense, beherzt zu Werke gehend, den Drive kurz halten und die Longhorns anschließend die Führung erobern, als sich in ihrem vierten Drive Allzweckwaffe Aaron Brown über einen 10-yard-Lauf zum 10:14 in die Vikings-Endzone bugsierte (PAT Neukötter). Gleich in der nächsten Angriffssequenz legte die nun gut aufgelegte Offense nach, als Scheurich seinen Passempfänger Florian Zuber über 54 yards zum 10:22 bediente (TPC nach versuchtem Kick durch Zuber).
Mit der Überzeugung, dass nach der Hamburger Niederlage vor eigenem Publikum die Moral selbst dann stimmt, wenn es nicht so gut läuft, zeichnet sich die beste Saison seit Vereinsbestehen ab, wozu mit dem Sieg in Weyhe ein weiterer Meilenstein gesetzt wurde. Dies gilt insbesondere nach dem 10:10-Unentschieden zwischen den beiden Verfolgern Troisdorf Jets und Düsseldorf Panther am Samstag.
In Düsseldorf treten die Longhorns nächste Woche Samstag (11. August) bei den wiedererstarkten Panthern an, die man im Hinspiel besiegen konnte.
Die Punkte in der Übersicht (Score Overview):
1. Spielviertel (0:0)
2. Spielviertel (7:0)
07:00 Lauf über 20 yards von Thomas Gurka (#46), PAT Michael Siefken (#79)
3. Spielviertel (3:7)
10:00 Fieldgoal aus 30 yards von Michael Siefken (#79)
10:07 Kick-Off-Return-Touchdown über 90 yards von Olaf Fries (#85), PAT Bastian Neukötter (#88)
4. Spielviertel (0:6)
10:14 Lauf über 10 yards von Aaron Brown (#37), PAT Bastian Neukötter (#88)
10:22 Pass von Timothy Scheurich (#5) auf Florian Zuber (#89) über 54 yards, TPC Florian Zuber (#89) nach misslungenem PAT
Endstand: 10:22