Longhorns holen sensationellen Punkt in Köln

Den Langenfeld Longhorns gelang mit einem 23:23-Remis (0:0, 7:9, 8:8, 8:6) in der Partie beim Tabellenführer Cologne Falcons eine kleine Sensation. Und diese benötigten sie auch dringend, nachdem die Assindia Cardinals als Mitkonkurrent um einen Nichtabstiegsplatz am Samstag gegen die Hamburg Eagles mit 17:15 die Oberhand behielten und somit ebenfalls mit zwei Siegen kurzzeitig gleichgezogen hatten.

Für die Longhorns ging es direkt gut los, als sich die hoch favorisierten Falcons direkt in ihrem ersten Angriffs-Drive einen Fumble (verlorengeganger Ball) leisteten und die Horns das Angriffsrecht erkämpfen konnten. Die einzelnen Angriffssequenzen beider Teams im ersten Viertel brachten nicht zählbares und als das erste Spielviertel auslief, lag bereits in der Luft, dass das Spiel alles andere als klar und einseitig verlaufen kann. So hatten die Longhorns bereits eine gute Chance, früh in Führung zu gehen, als Kicker Torben Theis aus 24 yards die Chance per Field Goal hatte, der Kick aber geblockt wurde.

 

Folgerichtig gingen die Longhorns denn auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts durch einen 7-yard-Lauf von Aaron Brown mit 0:6 in Führung (PAT durch Torben Theis daneben). Doch die Kölner Falken kamen in ihrem letzten Drive vor der Halbzeit per 8-yard-Lauf durch Kölner Starspieler Tony Moore zur 7:6-Führung. Direkt im Anschluss lief die Langenfelder Offense mit mehreren Läufen ihrer Runningbacks Aaron Brown und Falko Haubenreißer direkt vor die Goalline, beging aber Sekunden vor der Halbzeit im dritten Versuch ein Offside (Offense-Abseits durch zu frühes Bewegen) und somit im vierten Versuch an der Kölner 7-Yard-Linie. Torben Theis verwandelte das Fieldgoal diesmal zum 9:7.

 

Nach der Halbzeit hielt das Spiel, was es in der ersten Hälfte an Spannung versprochen hatte. Zunächst war es das junge Eigengewächs Falko Haubenreißer, der mit einem sehenswerten Lauf über sage und schreibe 80 yards die Führung zum 7:15 ausbaute, bevor Aaron Brown per Two-Point-Conversion (Zweipunktversuch) auf 7:17 erhöhte.

Nun kam die Zeit des Kölners Tony Moore, der den aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Kölner Quarterback David Drane vertrat. Moore lief immer wieder selbst (Quarback Keep) über die Seite und wirbelte die Langenfelder Defense ein ums andere mal durcheinander. Die Kölner kamen so auf 15:17 heran und nach einem Onside Kick (kurzer Kick), der von den Longhorns nicht aufgenommen werden konnte und die Kölner somit sofort wieder in Ballbesitz und Angriffsrecht brachte und durch gute Läufe ihres US-amerikanischen Runningbacks Jonathan Green sowie durch Tony Moore konnten sie die 23:17-Führung erzielen.

 

Doch die arg gebeutelten Longhorns, die auf ihren US-Runningback Terrance Townsend sowie weitere acht Spieler verletzungsbedingt verzichten mussten, steckten nicht auf und kannten keine Resignation. Im letzten Drive der Offense konnten wiederholt die sich abwechselnden Runninbacks Brown und Haubenreißer den Ball bis kurz vor die Kölner Endzone tragen, allerdings auch begünstigt durch viele Strafen der Kölner. Bei 22 Sekunden verbleibender Spielzeit hatten die Horns noch ein Yard zum Touchdown zu überwinden, mussten aber auf Aaron Brown aufgrund einer Blessur verzichten. Durch Strafen gegen die Langenfelder waren bei sieben Sekunden auf der Uhr 15 yards zu überwinden. Der gerade einmal 18-jährige Quarterback Sebastian Müller nahm Ball und Herz in die Hand, sprintete über außen und sicherte mit einem kühnen Sprung in die äußerste Ecke der Endzone das 23:23. Beim anschließenden PAT (Point after Touchdown / Zusatzpunktversuch) kam der Ball allerdings zu hoch für Torben Theis, der den Ball nur noch sichern konnte und somit das Remis festhielt.

 

„Ich bin stolz auf das Team, das sich damit für die Schlappe in Essen absolut rehabilitiert hat und ganz besonders auf Jung-Quarterback Sebastian Müller, der diesmal alles richtig gemacht hat!“, war Hap voll des Lobes für das Team, welches immer an sich geglaubt hat. Besondere Worte fand Hap auch für Haubenreißer und Brown, zumal letzterer sich in Offense und Defense wiederholt mit hervorragenden Leistungen nahezu aufrieb für sein Team.

 

Einziger Wermutstropfen ist daher auch die Blessur, die Brown davontrug. Er suchte mit Verdacht auf Rippenbruch das Krankenhaus auf. Ebenso dürfen die Longhorns auf Offense Line-Spieler Severin Müller-Platz hoffen, der während des Spiels aufgrund einer Knieverletzung ausschied.