Longhorns unterliegen in Essen mit 38:3

Mit einer deutlichen 38:3-Niederlage (7:0, 28:0, 0:0, 3:3) bei den bis dahin noch sieglosen Assindia Cardinals haben sich die Langenfeld Longhorns das Abstiegsgespenst selbst ins Jahnstadion getragen.

 

Dabei wurden den Longhorns vor allem die vielen Turnover (Wechsel von Ballbesitz- und Angriffsrecht) im zweiten Viertel zum Verhängnis. Sie markierten gleichsam den Einbruch in diesem zweiten Abschnitt, der mit 28:0 an die Essener ging.

Insgesamt sechs Turnover produzierte die Angriffsformation alleine in der ersten Halbzeit und dort vor allem im zweiten Quarter, darunter drei Fumbles (freier Ball) bei der Ballübergabe vo Center auf Quarterback und drei Interceptions (abgefangene Pässe). Die Offense kam so überhaupt nicht zum Zug und konnte gerade in der ersten Halbzeit kaum First Downs (vier neue Versuche) erzielen. Und so verwundert es auch nicht, wenn von den 38 kassierten Punkten 21 auf das Konto der Offense geht.

Die sicher nicht unwesentliche Schwächung der Offense Line durch das Fehlen der beiden Stammspieler Toni Lopez-Sturm und Severin Müller-Platz ist hierfür sicher eine Erklärung aber freilich keine Entschuldigung. Aufgrund der Schwächung in der Offense Line, die vor allem für die fehlende Durchschlagskraft im Laufspiel verantwortlich ist, stellten die Longhorns-Coaches ihren Game Plan um auf ein Paßspiel, bei dem naturgemäß mehr Risiko im Spiel ist. Offense Line Coach Roland Kurtz: „wir haben versucht, übers Paßspiel zum Erfolg zu kommen und dann müssen wir bereit sein, viel zu verlieren!“. Um über das Laufspiel zum Erfolg zu kommen, fehlte die Stärke der Angriffslinie, zumal die Essener Defense sich in der Verteidigung des Rushs (Laufspiel) noch erheblich verstärken konnte.

Hinzu kam, dass mit Center Sascha Spils und Quarterback Sebastian Müller zwei Youngster die Verantwortung zu schultern hatten und diese mit zunehmender Fehlerquote immer nervöser wurden. „Den beiden gilt kein Vorwurf, denn sie sind noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung und wir wussten, dass es problematisch sein könnte!“, stellt sich Head Coach Michael Hap hinter Spils und Müller. Dabei waren die von Müller geworfenen Interceptions meist sehr knappe Angelegenheiten bei denen gerade einmal 10 – 20 cm den Ausschlag gaben. So beispielsweise als Müller 20 Yards vor der Essener Endzone beim Spielstand von 7:0 den sich freilaufenden Thomas Jung hervorragend gesehen hatte, der für ihn bedachte Paß jedoch in den Rücken von Jung kam, so dass der eigentlich schon geschlagene Paßverteidiger leichtes Spiel hatte.

Aber auch die Defense machte individuelle Fehler zu entscheidenden Zeitpunkten, so z. B. zum 28:0, als Jens Paufler seinen Gegner in der Paßverteidigung nicht eng genug abdeckte. Die fehlenden Linebacker Mike Yihune und Michael Ginschor konnten die Longhorns bei der Verteidigung des gegnerischen Laufspiels nicht kompensieren.

In der zweiten Halbzeit fungierte Lukas Gennrich als Quarterback trotz Trainingsrückstand (Urlaub und anschließender Magen-Darm-Grippe) insgesamt recht souverän und konnte endlich das Paßspiel halbwegs etablieren. Kicker Torben Theiß markierte die einzigen Longhorns-Punkte per 38-Yard-Fieldgoal.

 

Für den Rest der Saison müssen sich die Longhorns nun definitiv auf einen Kampf gegen den Abstieg einstellen. Die Longhorns wollen sich dem Abstiegskampf stellen, zumal sie noch alles in eigener Hand haben. „Für uns heißt das nun, gegen Köln, Weyhe oder Lübeck eine Sensation aufzustellen und gegen Hamburg und Bielefeld Pflichtsiege einzufahren“, gibt sich Hap kämpferisch.

Michael Hap und seinen Coaches bleiben nun zwei Wochen, um das Team wieder aufzurichten, bevor es am 22. August zu den hoch favorisierten Cologne Falcons geht.