In Hamburg wollten die Longhorns unbedingt gewinnen, doch es zeigte sich direkt im ersten Offense Drive der Hamburger, dass dies ein sehr schweres Unterfangen wird, fand die Langenfelder Defense doch kaum ein Mittel, die Hamburger aufzuhalten. Folgerichtig, gingen die Eagles mit 6:0 in Führung (PAT vorbei). Davon zünächst nicht beeindruckt, sah es im direkten Gegenzug sehr gut aus für die Langenfelder Offense, die mit ihrem Runningback Falko Haubenreißer marschieren konnte. Bis an die 15 Yard-Linie, die nicht nur das Ende des Laufes von Haubenreißer für einen First Down sein sollte. Bei dem Tackling zog sich Haubenreißer einen komplizierten Fußbruch zu, der noch am Samstagabend im Hamburger Universitätskrankenhaus operiert wurde. Als Head Coach Michael Hap die Verletzung von Näherem sah, guckte er nach oben in den Himmel. Verständlich, denn einerseits war Haubenreißer in Höchstform und stand zusammen mit Robert Syrnik ganz oben auf der Liste, die für die Longhorns-Verantwortlichen die Hoffnung auf die letzten beiden Spiele bedeuten sollte. Andererseits war Haubenreißer nach dem meist verletzungsbedingten Ausscheiden von Tommy Leßlich, Mario Corosidis, Lance Moon, Terrance Townsend, Aaron Brown, Daniel Lapenta der siebte Runningback in der laufenden Saison, auf den Hap nicht wird zurückgreifen können.
Als Team weißt du um deine Schlüsselspieler und weißt auch, was es bedeutet, wenn sich einer verletzt, beschreibt der nach seiner Verletzung ausschließlich als Linebacker agierende Mario Corosidis den Schock im Team. Nach der langen Verletzungspause glichen die Longhorns zwar mit einem 11 Yard-Lauf von Robert Syrnik aus. Doch letztlich
fand die Offense nicht mehr in ihr Spiel, einzig das meiste über kurze Distanzen gut funktionierende Paßspiel brachte Entlastung. Letztlich zu wenig, um Punkte markieren zu können, zumal die Hamburger Defense sich immer besser auf das Laufspiel einstellte.
Die Hansestädter bauten gegen die unter Schock stehenden Longhorns noch im ersten Viertel die Führung auf 20:6 aus, wobei die Paßverteidigung ein ums andere mal nicht gut aussah. Auch im weiteren Verlauf des Spiels fand die Longhorns-Defense kein probates Gegenmittel, die Eagles aufzuhalten, während die Offense sich immer häufiger vom Angriffsrecht trennen musste.
Die Situation der Longhorns vor dem letzten Spiel gegen die Bielefeld Bulldogs (25.09.) ist kaum mehr als letztes Aufgebot zu beschreiben. Hap bestätigt: irgendwann bist du zu Ende gerupft, sieben Ausfälle alleine auf der Runningback-Position verkraftet kaum ein Team!. Aber auch auf anderen Positionen siehts ähnlich aus, so tritt Hap gerade einmal noch mit einem gelernten Linebacker an. Die bevorstehende Aufgabe, Bielefeld schlagen zu müssen, wird so nicht unbedingt einfacher.