Longhorns verlieren unglücklich aber verdient

In einem erneut zumindest in der Schlussphase stark dramatisch geprägten Spiel unterlagen die Langenfeld Longhorns auf eigenem Platz vor 370 Zuschauern knapp und letztlich unglücklich aber nicht unverdient mit 22:20 (7:0, 0:13, 7:3, 6:6).

Die Niederlage war freilich völlig verdient, kam die Langenfelder Offensive doch nie so richtig in Schwung, was natürlich auch daran lag, dass man gegen die beste Defense der Liga antrat. Diese wiederum deckte die teils verletzungsbedingten Schwächen der Longhorns (Offense Line) schonungslos auf und ließ die sonst so zuverlässigen Angriffsformationen der Longhorns nicht zur Entfaltung kommen.

 

Für Langenfelder Verhältnisse patzten die Passempfänger gleichzeitig zu häufig. Aber auch die Defense hatte trotz der heutigen "nur" 22 zugelassenen Touchdown-Punkte erneut ihre beinahe schon standardmäßigen Aussetzer, insbesondere in der Passverteidigung. Aber auch das Laufspiel von Quarterback Ole Wulf - eigentlich aus der Not heraus nach zwei abgefangenen Pässen geboren - bekamen die Horns gerade in der zweiten Halbzeit nie so richtig in den Griff. Insgesamt knapp 100 yards konnte Wulf mit dem Ball selbst erlaufen. Obwohl die Special Teams durch die Bank gut agierten, fehlte heute im Kicking Game die notwendige Fortune. So verschoss Sekunden vor Schluss Kicker Tim Issig ein Fieldgoal aus 26 yards Distanz, was die erste Heimniederlage für Langenfeld bedeutete. Langenfelds Head Coach sah die Verantwortung für die erste Heimniederlage im öffentlich moderierten Coaches-Talk nach dem Spiel klar bei der Offense: "unsere Offense hat heute überhaupt nicht das gemacht, was wir vorgegeben haben und war häufig nicht zur Stelle", führte er aus.

 

Dabei begann es für die Horns vielversprechend, nachdem die erste Offensivsequenz für Langenfeld zwar nichts einbrachte. Nach dem ersten abgefangenen Pass von Raphael Reimann und drei ersten Versuchen konnten die Longhorns durch einen 20-yard-Pass von Lukas Gennrich auf Bastian Neukötter die 7:0-Führung (Zusatzkick Tim Issig) erzielen. Doch die Antwort der Berglöwen ließ nicht lange auf sich warten: direkt im Anschluss konnte Wulf einen QB-Keeper über 8 yards zum 7:7-Ausgleich (PAT James Anderson) verwandeln. Nach einem kurzen Gastspiel der Langenfelder Offense konnte Issig den Ball nur bis zur 50-yard-Linie schlagen, von wo aus die Cougars einen erneuten Touchdown-Erfolg zum 7:13 per Pass von Wulf auf Nils Kruse abschließen konnte (PAT Anderson daneben). Der in die Passverteidigung gewechselte Thomas Jung konnte nichts mehr anrichten. Erneut konnte die Longhorns-Offense keinen First Down für sich verbuchen und musste dem Lübecker Angriff den Vortritt lassen. Der von Tobias Lingohr abgefangene Pass mit Auslaufen der Spielzeit der ersten Halbzeit war leider nur für die Statistik, so dass die Teams beim Spielstand von 7:13 in die Halbzeit gingen.

 

Den Kick von Andreas Kühr konnten die Cougars nicht aufnehmen, so dass sich Nico Hecker den Ball und das Angriffsrecht für sein Team sicherte. Diesmal konnte die Offense hieraus Kapital schlagen und errang die Führung zum 14:13 zurück (Zusatzkick Issig), nachdem Jens Walter einen 2-yard-Pass von Rick Webster in der Endzone aufnehmen konnte. Bezeichnend jedoch, dass die Longhorns dies erst im vierten Versuch schafften, nachdem sie es zuvor dreimal vergeblich per Laufspiel versuchten. Gegen den früheren Profi-Linebacker Philip Stursberg bekam die Offense Line einfach die Löcher nicht auf. Bei dem direkten Gegenangriff von Lübeck über 13 Spielzüge konnte die Defense zwar einen Touchdown verhindern, nicht jedoch das Fieldgoal von Brown aus 24 yards Distanz zur 16:14-Führung der Cougars. Anschließend eine symptomatische Situation, als ein Lauf von Ballträger Daniel Berg bis an die gegnerische 2-yard-Linie nach einem Foul in der teils völlig überforderten Offense Line zurückgepfiffen wurde.

 

Während die Offense so erneut nichts Zählbares in dieser Angriffssequenz zu Tage förderte, holten die Cougars zu ihrem nächsten Schlag aus. Mit einem 30-yard-Pass von Wulf auf Philip Dohrendorf erhöhte Lübeck ihre Führung auf 14:22 (Zusatzpunkt Anderson). Bei knapp zweieinhalb Minuten verbleibender Spielzeit konnte der Horns-Angriff endlich wieder punkten, als ein 34-yard Pass von Webster seinen Abnehmer in Florian Zuber zum 20:22 fand. Der anschließende Zweipunktversuch per Pass von Webster auf Walter gelang jedoch nicht. Mit einem erfolgreichen Onside-Kick der Langenfelder blieben diese zwar im Ballbesitz und konnten anschließend bei noch 127 Sekunden verbleibender Spielzeit bis an die gegnerische 4-yard-Linie vorrücken. Dort holte die Horns-Offense jedoch wieder das Pech ein. Nachdem Webster unbedrängt ausrutschte ging ein Pass ins Leere und bei einem anderen auf Neukötter wurde der Fang des Passes außerhalb der Endzone erkannt. Im letzten Versuch bei weniger als einer Minute auf Spieluhr verschoss Issig das Fieldgoal aus 26 yards Distanz.

Die Punkte in der Übersicht (Score Overview):1. Spielviertel (7:0)6:0 Pass Lukas Gennrich (#9) auf Bastian Neukötter (#88) über 20 yards7:0 PAT Tim Issig (#14)2. Spielviertel (0:13)7:6 Quarterback-Keeper Ole Wulf (#10) über 8 yards7:7 PAT James Anderson (#7)7:13 Pass Ole Wulf (#10) auf Nils Kruse (#83) über 10 yards7:13 PAT James Anderson (#7) danebenHalbzeit: 7:133. Spielviertel (7:3)13:13 Pass Rick Webster (#2) auf Jens Walter (#80) über 2 yards14:13 PAT Tim Issig (#14)14:16 Fieldgoal James Anderson (#7) aus 24 yards4. Spielviertel (6:6)14:22 Pass Ole Wulf (#10) auf Philip Dohrendorf (#80) über 30 yards20:22 Pass Rick Webster (#2) auf Florian Zuber (#89) über 34 yards20:22 TPC per Pass von Rick Webster (#2) auf Jens Walter (#80) unvollständig20:22 Fieldgoal-Versuch von Tim Issig (#14) aus 26 yards Distanz danebenEndstand: 20:22