Dass es ein heißer Tanz werden würde, war eigentlich von vornherein klar, aber was die Braunschweig Lions und die Berlin Adler den anwesenden 9.250 Zuschauern boten, war ein packendes Spiel, in dem der 35:28 Sieg der Lions erst mit dem Schlusspfiff sichergestellt war. Herausragender Spieler der Begegnung war Lions-WR Kelvin Love, der 4 Touchdowns erzielen konnte.
Zu Beginn der Begegnung sorgte Adler-QB David Caudill mit sicherem Passspiel und brandgefährlichen Läufen dafür, dass die Adler schnell in der Hälfte der Lions auftauchten. WR Sebastian Judis erzielte die ersten Punkte für seine Farben, wobei der Pass zumindest von der Tribüne incomplete aussah. Die Schiedsrichter sahen das anders und so gingen die Adler in Führung. Die Antwort der Lions kam prompt: QB Adrian Rainbow dirigierte seine Offense gewohnt souverän über das Feld und RB Kim Kuci, sorgte mit einem akrobatischen Fang für den Ausgleich.
Zu Beginn des zweiten Viertels sorgte Adler-DB Christoph Malewski dafür, dass Adrian Rainbow die erste Interception der Saison einstecken musste. Die Adler konnten das Turnover in weitere Punkte verwandeln, wobei es auch dieser Touchdown in sich hatte, denn Adler-WR Olaf Fischer schien den Ball erst außerhalb der Endzone gefangen zu haben. Die Schiedsrichter entschieden aber erneut zugunsten der Adler. Und die Lions schlugen sofort zurück: Nur vier Spielzüge waren nötig, um in Gestalt von Kelvin Love für den erneuten Ausgleich zu sorgen. Die Adler kämpften sich zwar vor der Pause nochmals über das Feld, aber der abschließende Fieldgoalversuch blieb erfolglos.
Nach dem Wechsel nutzten die Lions das Momentum und gingen nach tiefem Pass durch Adrian Rainbow auf Kelvin Love erstmalig in Führung. Jetzt lastete der Druck auf den Adlern und auch sie zeigten sich der Situation gewachsen. RB Björn Dreier und David Caudill stellten erneut ihre Gefährlichkeit unter Beweis und RB Alessio Warnstedt sorgte noch für ein paar zusätzliche Meter. Schließlich war es David Caudill, der mit einem kurzen Lauf für den erneuten Ausgleich sorgte.
Mit dem Beginn des Schlussviertels schienen die Lions immer besser in das Spiel zu kommen und konnten die Führung schnell zurückerobern. Berlin brauchte diesmal deutlich länger, um durch RB Estrus Crayton erneut auszugleichen. Der letzte Drive der Lions sollte die Entscheidung bringen, wobei die Adler den Lions durch eine Pass Interference Strafe zu einem kritischen First Down verhalfen und so tatkräftig an ihrem Schicksal mitarbeiteten. Mit Laufspiel über Kim Kuci und Kelvin Love erzielten die Lions bei noch 45 Sekunden verbleibender Spielzeit schließlich den Siegtouchdown. Die Adler ließen zwar nichts unversucht, aber der letzte Pass von David Caudill landete in den Armen der Lions-Defense.
In der folgenden Pressekonferenz wollte Lions Head Coach Troy Tomlin vom vorzeitigen Gewinn der Nordmeisterschaft aufgrund des Sieges nichts wissen. Er sagte: Auch wenn die Adler uns jetzt aus eigener Kraft nicht mehr einholen können, so haben wir mit den Partien gegen Dresden und Düsseldorf sehr schwere Spiele vor uns, in denen viel passieren kann. Adler Head Coach Kent Anderson resümierte: In Braunschweig zu verlieren ist keine Schande. Die Lions sind ein sehr gutes Team. Ich weiß, dass wir besser spielen können und wir werden weiter arbeiten und zurückkommen.