Die Snipes Cougars aus Lübeck zum Beispiel. Am morgigen Sonnabend spielen die Eagles gegen den Tabellenvorletzten in dessen Stadion am Buniamshof Anpfiff um 17.30 Uhr. Sachte, sachte, warnt Eagles-Cheftrainer Jan-Hendrik Wohlers. "Dort, wo wir zur Zeit in der Tabelle stehen, gehören wir definitiv auch hin", sagt er. Lübeck sei seiner Meinung nach aber weit besser, als das deren Tabellenstand vorgaukle. Je länger die Eagles in Lübeck einen Rückstand vermeiden könnten, desto stärker wüchsen deren Chancen, letztendlich doch Oberwasser zu haben.
Bis zur kommenden Woche wird hinter der Offense-Line der Eagles noch die pure Not herrschen. Florian Mundele und Lars Lindemann müssen sich, wie in Berlin, den Job des Quarterbacks teilen. "Ich bin heilfroh, dass uns die beiden aus der Patsche helfen, aber das bedeutet immer noch nicht viel mehr als die reine Schadensbegrenzung", sagt Wohlers. Lars Lindemann hält er für einen Safety, der in der Liga seinesgleichen sucht dass der sich als Quarterback aufstellen lässt, hält er für ein Zeichen, an dem sich die ganze Mannschaft aufrichten kann.
"Wir sind der ganz klare Underdog", sagt Wohlers, der allerdings mit in die Waagschale wirft, dass mit dem gleichen Biß wie in Berlin durchaus ein knappes Ergebnis drin sein kann. "Ich habe Lübeck gesehen, und mir ist ab und an wirklich der Kinnladen heruntergefallen: Für den Laien sieht die Lübecker O-Line aus, als würde sie immer nur das gleiche Repertoire abspulen. Aber Experten erkennen schnell, daß Lübeck wie kaum ein anderes Team aus der gleichen Formation unheimlich viele Varianten schöpft. Wehe, wenn wir da nicht auf dem Posten sind." Das war auch seine Warnung an die Mannschaft nach dem Dienstags-Training: "Jungs, die ziehen das Spiel blitzschnell in die Breite, das ist ein gut gecoachtes Team."
Ihn beeindruckt die Akkuratesse der Mannschaft. Auch wenn sie von außen relativ eindimensional aussehen, exekutieren sie alles mit einer enormen Präzision. Wer sich einlullen lässt, ist schnell verraten und verkauft. Dem Laufspiel die Knüppel zwischen die Beine zu werfen, ist die einzige Möglichkeit der Hamburger. Wohlers: "Ich sehe nur eine wirkliche Chance für uns, mit einem blauen Auge davonzukommen: In puncto D-Line haben wir schon härtere Kaliber erlebt. Ich glaube nicht, dass wir den Cougars ähnlich wie den Berlinern gestatten werden, unserer Offense gleich an die Gurgel zu springen und zuzudrücken."