Special-Teams-Trainer Lursini hatte allerdings auch einen Grund zur Ausgelassenheit, wie er im mannschaftseigenen Forum schrieb. "Prima, unsere Gegner haben für uns gespielt. Noch ein Sieg, und wir sind durch. Ich jedenfalls gehe davon aus, daß wir von unseren letzten drei Spielen auch drei gewinnen, angefangen mit dem gegen Lübeck."
Mit 14:12 hatten die Lübeck Snipes Cougars am Wochenende die Bochum Cadets weggebissen. Das sichert den Lübeckern den vorletzten Platz und eine kleine Chance, zweitklassig zu bleiben mindestens einen Sieg am Sonnabend gegen die Eagles vorausgesetzt. Also wird die Partie auf jeden Fall spannend; Kick Off ist um 15 Uhr im Victoria-Stadion. "Männer, paßt bloß auf, gegen Lübeck haben wir noch nie gewonnen", schrieb Headcoach Wohlers seinen Spielern nach der Weyhe-Partie ins Merkheft.
Er erinnerte sie daran, daß das Hinspiel ein ziemliches Mißvergnügen für die Eagles war. 13:14 unterlagen die Hamburger in einem Spiel, das immer auf Messers Schneide gestanden hatte, aber doch von den Eagles optisch bestimmt wurde genauso, wie andere Partien während dieser Saison, beispielsweise das vorletzte Heimspiel gegen Kiel. "Der Sieg gegen Weyhe konnte die Scharte der Niederlagen zu Hause gegen Kiel und auswärts gegen Lübeck nicht im Geringsten auswetzen", sagt Wohlers. Die Coaches und die Mannschaft denken schon vorsichtig darüber nach, wie sie sich im kommenden Jahr sortieren werden, "da dürfen wir nicht solchen Ballast wie weggeschenkte Partien mit hinübernehmen, also können wir uns eine Pleite jetzt gegen Lübeck nicht leisten", sagt Wohlers.
Die Kiel-Niederlage und das Lübeck-Hinspiel quälen die Eagles-Coaches wie ein Magengeschwür. Mit solchen grundsätzlichen Gedanken kann sich der kommende Gegner nicht aufhalten. Die Hurricanes wie die Vikings hatten schlaflose Nächte nur aufgrund eines Namens. "In Kiel wurde sogar außerplanmäßig für Freitag vor dem Spiel ein Video-Abend anberaumt", berichtet der Beobachter von den Kieler Nachrichten. Und Vikings-Coach Hans-Joachim Neumann sagt, dass er sich im Prinzip im Vorhinein schon sicher war: Curtis Cooper würde ein Problem werden, das nicht zu lösen sein würde. Der wiederum fühlt sich putzmunter in den Reihen der Eagles: "Einge aus der Mannschaft könnten noch ein bißchen mehr geben, aber dessen spirit macht das Team wirklich sympathisch. Davon könnten sich die Blue- und die Sea-Devils eine Scheibe abschneiden", sagt er. Er überlegt, ob er auch die kommende Saison in Hamburg spielen kann. Das "Problem Cooper" scheint sich also sogar auszuwachsen