Aber der Reihe nach. Nachdem die erste Serie der Marburger Offensive mit einem Punt geendet hatte, gab die Defense das Ei zeitnah an Quarterback Mtt Krueger zurück, nachdem Linebacker Jesse Pearson einen freien Ball für seine Farben erobern konnte. Und da man Geschenke bekanntlich annehmen muss, ließ sich Wide Receiver Markus Glock dann auch nicht lange bitten. Mit letztem Einsatz sprintete der Polizist seinen Bewachern davon und konnte den Ball gerade noch so in die Saarbrücker Endzone legen. Durch den Extra Punkt von Peter Müller stand es 7-0 für die Hausherren. Auch die Defense hatte sich nun besser auf Sherman Austin eingestellt. Der Runningback der Canes, welcher noch zu Anfang des Spieles Meter um Meter gemacht hatte, konnte nun besser kontrolliert werden. Kapital schlagen konnte man aus der guten Defense Leistung indes zunächst nicht. Durch einen Fumble bei der Ballübergabe zwischen Quarterback und Center wechselte das Angriffsrecht wieder zu den Saarländern. Durch ein paar kurze Pässe gelangten die Gäste schließlich an die 5 Yard Linie der Marburger von wo aus der Fullback mit einem kraftvollen Lauf vollendete. Nach verschossenem Extrapunkt stand es nunmehr nur noch 7-6 für die Mercenaries.
Das zweite Viertel stand dann ganz im Zeichen der Marburger Offensivabteilung. Durch einige wuchtige Läufe des an diesem Tag starken Terellus Wright wurde die Defense der Gäste nach vorne gezogen und so der Grundstein für Kruegers zweiten Touchdown Pass an diesem Tage gelegt. Mustergültig bediente der US-Spielmacher Oliver Stier über 33 Yards in der Endzone. Peter Müllers Routinekick sorgte für den 14-6 Zwischenstand. Damit war der Hunger der Lahnstädter jedoch noch nicht gestillt. Nachdem die Defense Quarterback Cody Lee Smith wieder zum punten gezwungen hatte, marschierte man über das gesamte Feld, bevor Terellus Wright seinen ersten Touchdwon an diesem verregneten Nachmittag erzielen konnte. Wer nun gedacht hatte, dass es mit dem 21-6 in die Kabinen gehen würde sah sich schnell eines besseren belehrt. Nach erneutem Punt der Gäste, kam man bis an die 21 Yard Linie, von wo aus Peter Müller ein 38 Yard Field Goal zum 24-6 Halbzeitstand gelang.
Nach dem Pausentee passierte zunächst nicht viel auf dem rutschigen Rasen des Georg Gassmann Stadions. Nach Anlaufschwierigkeiten beider Teams gab Safety Kyle Slusser die Initialzündung für seine Mannschaft, als er einen Punt der Marburger quer über das gesamte Feld zum Touchdown zurücktragen konnte. Die erfolgreich eingesetzte Two Point Conversion sorgte für den 24-14 Zwischenstand. Schon jetzt merkte der aufmerksame Beobachter, dass sich ein wenig der Schlendrian im Team von Head Coach Brad Arbon breit machte. Zwar konnte man durch einen 10 Yards Lauf von Runningback Wright auf 30-14 erhöhen, legte anschließend jedoch bis in das letzte Viertel eine haarsträubende Serie von Fehlern und Disziplinlosigkeiten hin. So konnte sich Defensive Tackle Sebastian Kühnert zunächst über eine seltene Interception freuen, bevor Quarterback Krueger es seinem Gegenüber gleichtat und ebenfalls den Ball zum Gegner beförderte. Saarbrücken bekam durch die Marburger Unzulänglichkeiten immer mehr Oberwasser, verkürzte zunächst durch Touchdown von Thorsten Scherer auf 30-22, und erzielte schließlich durch einen sehr fragwürdigen Touchdown desselben Akteurs das 30-30 (Two Point Conversion Simms).
Zu diesem Zeitpunkt waren noch weniger als zwei Minuten zu spielen und Quarterback Matt Krueger humpelte sichtbar. Gut nur, dass die Mercenaries auf dieser Position ein Luxusproblem haben. Mit Joachim Ullrich hat man den Quarterback der Deutschen Nationalmannschaft auf der Bank. Wie wertvoll Ullrich für diese Mannschaft ist zeigte er dann auch in diesem letzten Drive. Mit schönen Pässen auf Stier, Wolf und den auch an diesem Tage wieder für die wichtigen Fänge zuständigen Markus Glock , führte Ullrich seine Farben bis kurz vor die Saarbrücker Endzone von wo aus Terellus Wright mit seinem dritten Touchdown an diesem Tage vollendete.
Ein Sieg, der nichts für schwache Nerven war, und den die Mercenaries bei ein wenig mehr Abgeklärtheit auch viel früher hätten einfahren können. Bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft sich in der nun folgenden vier wöchigen Spielpause gut erholt, und aus den Fehlern des heutigen Arbeitssieges lernt.