Wer allerdings vermutet, dass diese Lockerheit gleichzusetzen ist mit Unkonzentriertheit täuscht sich gewaltig. Man fühlt sich im Lager der Mercenaries ganz einfach rundum wohl in der Rolle des Außenseiters und arbeitet akribisch auf das Spiel gegen die Hamburg Blue Devils hin. Was kann es schöneres geben als gegen den amtierenden Deutschen Meister zu spielen, der das Viertelfinale zumindest verbal schon gewonnen zu haben glaubt , bemerkt Pressesprecher Arik Bredendiek mit einem Schmunzeln und spielt dabei auf einige Äusserungen Hamburger Spieler in der Presse an, die es vorzogen sich schon mit dem möglichen Halbfinalgegner auseinanderzusetzen, anstatt ihr Augenmerk auf das hessische Team zu legen.
Die Nebengeräusche einmal außer acht gelassen, präsentieren sich die Blauen Teufel, die Ihren Namen in Anlehnung an die College Mannschaft von Duke im US-Bundesstaat North Carolina wählten, als absolute Top-Mannschaft, die nach Startschwierigkeiten und Punkteabzug aufgrund Lizenzvergehen nunmehr zu alter Stärke zurückgefunden haben. Ausgeglichen besetzt in Offensive und Defensive stellen die Jungs aus der Hansestadt den bisher schwersten Gegner der Marburger in dieser Saison. Im Angriff spielt mit Darius Outlaw nicht nur der Quarterback mit den meisten erworfenen Yards, sonder wohl auch der Spieler mit dem kräftigsten Arm der Liga in Reihen der Elbstädter. Neben einem überragenden Runningback in Curtis Cooper, der nach überstandener Verletzung auf dem Weg zu alter Form ist, sind es vor allem die Wide Receiver Max von Garnier und Marico Gregersen auf die sich die Mercenaries Defense wird konzentrieren müssen. In der Defense wurde mit der Verpflichtung von DeMario Suggs, der seine College Karriere bei den Michigan Spartans verbrachte, noch einmal nachgebessert. Weitere Schlüsselspieler auf dieser Seite des Balles sind Cornerback Toure Butler, Linebacker John van Look und Routinier Vladimir Ilic.
Auf Seiten der Söldner wird man sicherlich Jesse Pearson schmerzlich vermissen, der aufgrund seines Studienbeginns in den Staaten bereits am Donnerstag die Heimreise in die USA antrat. Ansonsten steht Head Coach Brad Arbon der gesamte Kader zur Verügung, wobei Offensive Liner Dominik Heinz extra die Anreise zu einer Klassenfahrt verschob, um beim Spiel des Jahres anwesend zu sein. Mehr Spielzeit als zuletzt wird Safety Eric Weiss erhalten, da nunmehr ein Platz für ein weiters A auf dem Feld frei wurde.
Da mit einigen hundert Zuschauern aus Hamburg zu rechnen sein wird, hoffen die Verantwortlichen des Vereines auf ein volles Haus im Georg Gassmann Stadion.
Die Stimmung wird super sein. Ich kann nur hoffen, dass uns die Marburger tatkräftig unterstützen. Wer immer schon mal daran gedacht hat zum Football ins Stadion zu gehen, sollte sich dieses Spiel angucken, so Defensive Liner Sebastian Kühnert. Kick Off der Partie ist am Sonntag den 19.09.2004 um 16.00 Uhr.