Dazu erklärt Mercenaries Präsident Carsten Dalkowski: „Wir haben gestern nach langen intensiven Gesprächen und Abwägung aller Argumente im Vorstand einstimmig entschieden, dem AFVD und der GFL fristgerecht mitzuteilen, dass wir auf die Lizenz für die 1. oder 2. Bundesliga in 2024 freiwillig verzichten. Dieser Schritt war aufgrund der aktuellen Gesamt-Situation für den Vorstand leider alternativlos. Diese Entscheidung haben wir mit unseren Partnern, Sponsoren, den Sportlern und auch der Stadt Marburg abgestimmt und mutmachende Unterstützung für diesen schwierigen, aber notwendigen Schritt auf breiter Front erhalten.“
Damit endet nach 20 Jahren ununterbrochener GFL-Zugehörigkeit eine Ära für die Marburger Footballer. Seit 2003 spielten sie in der Bundesliga und standen in dieser Zeit 12mal in den Playoffs um die deutsche Meisterschaft. 3mal wurden sie Süddeutscher Meister und einmal standen sie im German-Bowl Finale. Der Gewinn des EFAF Champions-Cups und eine Teilnahme am Eurobowl Finale sind weitere, internationale Erfolge. Mit diesem Rückzug verliert Hessen das einzige verbliebene Bundesligateam im American Football.
Doch die Mercenaries schauen bereits wieder nach vorne, wie Sportdirektor Michael Dalkowski bestätigt: „Die Marburger Football-Familie mit ihren über 400 Mitgliedern wird gestärkt aus dieser Herausforderung hervorgehen. So prüfen wir aktuell neben den Meldungen für den Senioren-Spielbetrieb auch die Meldung für die 2. Damen Bundesliga. Ebenso möchten wir im Jugendbereich kurzfristig wieder GFL-Juniors spielen. Wir sind zuversichtlich mit dieser Maßnahme dem Gesamtverein die notwendige Basis für die Sicherstellung des Spielbetriebs auf allen Ebenen und Abteilungen zu geben und damit unserem Satzungszweck, nämlich der Förderung des American Football und des Cheerleadings in Marburg, nachhaltig nachzukommen.“
Für den Herren American Football in Marburg haben die Mercenaries gleich mehrere Optionen. Das bisherige GFL-Team könnte in der Regionalliga antreten und die zweite Mannschaft hat sich erst vor Kurzem für die Oberliga qualifiziert. Ob die Mercenaries 2024 mit einem oder zwei Teams antreten werden und in welchen Ligen dann gespielt wird, werden die Gespräche mit Sponsoren, Trainern und Spielern in den nächsten Wochen ergeben. Die Verträge mit Headcoach Augie Stevens und Defensive Coordinator Jimmy Yock Jr. gelten auch weiterhin.
Die Mercenaries haben jetzt genügend Spielraum ohne Zeitdruck die optimalen Lösungen für die kommende Saison zu finden. Marburgs Pressesprecher Holger Weishaupt sieht in der möglichen Regionalliga auch Chancen: „Wir hätten dann spannende Duelle gegen renommierte Teams wie die Wiesbaden Phantoms und Bad Homburg Sentinels, welche sicher auch für gute Zuschauerzahlen sorgen werden. Und die aktuellen Erfolge der Ingolstadt Dukes und Hildesheim Invaders sind gute Beispiele, wie gestärkt Teams nach solch einem Rückschritt wieder nach ganz oben kommen können.“
Es gibt also in den nächsten Wochen viel zu tun für den Vorstand der Mercenaries, der unverändert in voller Stärke seine Arbeit fortsetzen wird. Für das erste Quartal 2024 ist dann eine reguläre Mitgliederversammlung geplant.