MD Virgin Guards @ Tollense Sharks

Das Wetter war so ziemlich das einzige Gute an der dritten Begegnung der Magdeburg Virgin Guards. Die Mannschaft stand sich in Neubrandenburg selbst im Weg und erreichte bei den Tollense Sharks ein knappes Unentschieden. Erst im vierten Quarter gelang der 14:14 Ausgleich, nach dem die Haie während der gesamten Partie in Führung lagen.

Unzufrieden mit der gezeigten Leistung war auch Head Coach Andy Plaisant: "Ich muss das Ganze erst einmal verdauen. Das Team war heute absolut nicht bei der Sache." Neben sehr ansehnlichen Pässen, starken Läufen und krachenden Tackles zeichnete sich das Spiel vor allem durch eines aus: eine Flut von gelben Tüchern.

 

Laut Statistik lag auf jedem dritten Spielzug eine Flagge. Beide Teams standen während der gesamten Spielzeit ca. 30 bis 40 Minuten auf dem Kunstrasen, nur um die ausgiebige Diskussion der Referees abzuwarten. Dies zeugt von einer starken Leistung der Unparteiischen; man hatte teilweise das Gefühl, hier absolute Neulinge auf dem Platz zu haben. Nur der Schiedsrichter auf der Seite des Heimteams hatte den Durchblick und so wurde alles mit ihm besprochen und erst danach fiel eine Entscheidung. Beide Verantwortlichen der Teams waren sich darüber einig, dass dies wohl die schlechteste Leistung einer Referee-Crew war, die jemals gesehen wurde.

 

Nach dem Kickoff durch die Elbestädter bewegten sich die Tollense Sharks durch schnelle Läufe über das Feld. Runningback Tobias Wendel zwängte sich ein ums andere Mal durch die Defense der Virgin Guards. So war es nicht verwunderlich, dass er früh für die ersten sechs Punkte seines Teams sorgte. Der Point After Touchdown wurde zu tief ausgeführt und konnte damit verhindert werden.

 

Die Magdeburger fanden keine passende Antwort und trennten sich mit einem Punt vom Ball. Das gleiche Schicksal hätte auch die Gastgeber ereilt, doch die Sachsen-Anhalter begangen einen Auswechselfehler und schenkten den Neubrandenburgern dadurch nicht nur ein neues First Down, sondern auch die Möglichkeit im Anschluss weitere sechs Punkte zu erzielen. Wieder sollte der PAT zu tief ausfallen.

 

Zur Halbzeit stand es zur Überraschung beider Teams und der knapp 60 Zuschauer 12:0. Dementsprechend fiel die Ansprache der Coaches aus, die die Spieler zu mehr Disziplin ermahnten. Das einzige Highlight der ersten Hälfte war aus Sicht der Magdeburger eine Interception durch #26, Steffen Franke. Christian Wiegel stand zwar schon mit dem Leder in der Endzone, der Touchdown wurde aber durch eine Regelwidrigkeit nicht gegeben.

 

Das dritte Viertel sollte die ersten Punkte für die Virgin Guards bringen. Ein Touchdownpass auf Wide Receiver Tino Euler und der anschließende PAT durch Christian Wiegel brachte das 12:7. Hätte zu diesem Zeitpunkt ein Touchdown von Seiten der Gäste das Spiel gekippt, reichte dieser nach einem langen Punt und einem anschließenden Safety nicht mehr aus. Neubrandenburg führte 14:7.

 

Jetzt mussten die Spieler aus Magdeburg ihre Fehltritte ablegen, Strafen umgehen und endlich die Endzone erreichen. Getrieben durch lange Pässe von Matt Crockett und Läufe über Markus Jannaschk und Christian Wiegel erarbeiteten sich die Rot-Grünen Yard für Yard. Wieder war es ein Pass, der den Ausgleich brachte.

 

Nun war die Defense der Magdeburger gefragt: sie sollte den Ball möglichst schnell zurückerobern, damit der Angriff das Spiel herumreißen kann. Diese Aufgabe wurde prompt erledigt, lediglich die Pässe des Quarterbacks mit der Nummer #3 wollten ihr Ziel nicht finden. So kam es kurz vor Schluss noch zu zwei Turnover, Punkte wurden aber keine mehr erzielt.

 

Mit einem 14:14 verließen die Virgin Guards den "Hautabschürfplatz" in Neubrandenburg. Bis zur nächsten Begegnung im nahen Wernigerode am 15. Juni 2008, müssen die Männer aus Magdeburg wieder zu ihrer alten Form finden. Dort treffen sie ab 16:00 Uhr auf die Mountain Tigers.