Und auch diesmal geht es wieder um Alles oder Nichts. Denn nur der Gewinner der Partie zieht in den German Bowl XXIX ein und darf sich weiterhin seinen Meisterträumen hingeben. Für den Verlierer endet die Saison wieder abrupt und ohne zweite Chance.
Zum dritten Mal treffen beide Teams dann schon in diesem Jahr aufeinander und viele Geheimnisse werden beide Mannschaften somit wohl auch nicht mehr voreinander haben können.
Die beiden Begegnungen in der regulären Saison im Rahmen der Interconference-Partien gewannen die Lions. Nach einem denkbar knappen Hinspielerfolg mit einem verwandelten Field Goal in letzter Sekunde setzten sich die Löwenstädter gegen stark ersatzgeschwächte Marburger beim Rückspiel recht deutlich durch.
Doch das ist nun alles nichts mehr wert, wie auch Cheftrainer Gary Spielbuehler weiß.
Wir sind jetzt in den Play-Offs, da zählt die vorherige Spielzeit nicht mehr viel. Die Marburger sind wieder weitgehend gesund und werden in Bestbesetzung hier antreten. Sie werden durch die beiden Niederlagen in diesem Jahr gegen uns sicher hoch motiviert sein und wir müssen enorm kühlen Kopf bewahren, um den dritten Sieg gegen die Mercenaries einzufahren.
Um sich selbst ein Bild vom wieder erstarkten amtierenden Vizemeister zu machen, war der sportliche Leiter der Lions mit einigen seiner Spieler auch vor Ort Augenzeuge des Halbfinales der Marburger gegen Kiel. Welche Erkenntnisse der Löwen-Headcoach aus dieser Partie gezogen hat, will er vorerst aber noch nicht verraten.
Es war ein enges Spiel, das mit etwas mehr Erfahrung sicher auch die Kieler hätten gewinnen können. Ich hoffe, dass vielleicht die Erfahrung meiner Spieler da am Samstag den Ausschlag zu unseren Gunsten gibt. Leicht wird es auf jeden Fall nicht.
Diese Routine sollte bei den Niedersachsen in der Tat reichlich vorhanden sein, denn zum zwölften Mal in Folge spielen die Lions schon im Halbfinale. Die Löwen sind also in der Tat gewohnt, auch den letzten Schritt in das große Finale noch zu machen.
Sollte dieser Schritt auch am Samstag gelingen, stünde die elfte German Bowl-Teilnahme in Serie fest und die Lions träfen am 6. Oktober im Stuttgarter Gazi-Stadion auf den Sieger der anderen Halbfinalpartie zwischen den Berlin Adlern und den Stuttgart Scorpions.
Beim Versuch, die Marburger vorher aber das dritte Mal in diesem Jahr zu besiegen, wird auch der amtierende Deutsche Meister fast in Bestbesetzung antreten können. Einzig hinter den Einsätzen von Philipp Eisenhauer (beruflich in Spanien), Rene Dittmann und Remik Czeladzinski (beide Knieprobleme) stehen noch Fragezeichen.
Somit kommt es also im Rahmen des letzten Heimspieles der Lions in diesem Jahr wieder zum Aufeinandertreffen vieler herausragender Footballspieler, und die Fans können sich auf unzählige packende Duelle freuen. Egal, ob die Offense der Lions gegen die starke Marburger Verteidigung antritt, oder ob der Marburger Angriff wieder einmal die Defensive der Löwenstädter fordert.
Alle Beteiligten wissen, dass es darum geht, den letzten Schritt zu tun, um das große Finale 6. Oktober in der Schwabenmetropole zu erreichen. Und dieses Ziel kann nun einmal nur eine Mannschaft erreichen.