Die Footballer der Dresden Monarchs haben ihre GFL-Saison-Heimpremiere überraschend klar gewonnen. Vor 1080 Fans im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion siegten die Hausherren gegen Aufsteiger Hannover Musketeers mit 35:0 (14:0/7:0/14:0/0:0).
Was haben die Football-Fans in Dresden gelitten. Erst zwei dürftige Vorbereitungsspiele. Dann spielen ihre Helden erst mal zwei Spiele weit weg (Sieg in Düsseldorf/ Niederlage in Stuttgart). Dann wird auch noch die geplante Heimpremiere gegen Düsseldorf vor zwei Wochen „weggeschwemmt“ und zwei Wochen später muss man mit König EM-Fußball konkurrieren. Doch die Königlichen aus Sachsen versöhnten alle die kamen und die, die von Ferne im Internet die Übertragung verfolgten. 35:0 gegen den Aufsteiger aus Hannover. Und dieser Sieg hatte mehrere bemerkenswerte Seiten.
Die Monarchs betraten den leicht feuchten Platz enorm motiviert. Das bekam der Angriff der Musketeers gleich deutlich zu spüren. 3 Versuche – kein Raumgewinn. Nur durch eine Strafe kam Hannover noch mal an den Ball, doch auch da war nach drei Versuchen Ende. Start für die Monarchs-Offense, die so in Dresden noch nie zu sehen war. Quarterback Donnell Brown und Runningback Bruce Molock zeigten zum ersten Mal vor heimischem Publikum ihr Können. Zunächst sorgte Brown mit einem herrlichen 50 Yard-Pass auf Christian Rosenow für eine glänzende Ausgangsposition. Molock lief im zweiten Spielzug bis an die gegnerische 6 Yard Linie. Den fälligen Touchdown besorgte dann Rene Horschig mit einem Ein-Yard-Lauf in die Endzone. Dazu der Extrakick, ausnahmsweise von Bernd Schwaten und so stand es 7:0. Danach war das Spiel für den in den ersten Partien überragenden Bruce Molock leider schon beendet. Eine leichte Verletzung am Oberschenkel zwang ihn zur Pause. Ganz offensichtlich dachte da Coach Cook schon an das nächste Spiel gegen die Berlin Adler, bei dem Molock wohl mehr gebraucht wird als an diesem Samstag.
Doch auch ohne Molock dampfte die Angriffsmaschine der Monarchs weiter auf vollen Touren. Vor allem die anderen Ballträger nutzten jetzt ihre Chance und gaben richtig Gas. Die nächsten Punkte allerdings kamen von der Defense. Sean Hiliard, der wieder ein großes Spiel zeigte, eroberte einen Fumble und trug den Ball zum 13:0 (PAT Hempel 14:0). Zu Beginn des zweiten Viertels war es Runningback Lukas Wetzel, der die Verteidigung der Hannoveraner immer wieder mit kurzen, aber effektiven Läufen verwirrte. Doch nicht nur das muss auf Seiten der Gäste für einige Fragezeichen gesorgt haben. Ganz überraschend stand ihnen David Dugan als Offense-Spieler für die Monarch gegenüber. Der beliebte Linebacker der letzten Saison war erst am Freitag aus Italien für zwei Gastspiele an die Elbe gekommen. Ursprünglich sollte er eher motivierend am Spielfeldrand und in den Special Teams wirken. Doch Dugan hatte Lust auf mehr!
Den dritten Touchdown für Dresden fing Christian Rosenow nach einem 13 Yard Pass – dachte der. Doch die Schiedsrichter hatten zuvor ein Foul gesehen. Kein Problem – ein Spielzug später griff Markus Brunner zu: Touchdown Monarchs nach 18 Yard Pass von Brown. (PAT Hempel 21:0).
Von Hannover war bis dahin wenig zu sehen. Das lässt sich auch schwer anders beschreiben als mit dem Satz: die Dresdner Defense hatte die Gäste in allen Belangen im Griff. Kaum Bewegung am Boden und Pässe kamen selten an. Und wie es so ist: wenn Du kein Glück hast, kommt auch noch Pech hinzu. Kurz vor der Pause standen die Musketeers nach einer Interception von Donnell Brown etwa 10 Yard vor der Endzone. Doch die Zeit lief ihnen davon, so dass es nicht mal ein Field Goal gab.
Im zweiten Durchgang das gewohnte Bild: Souveräne Defense der Dresdner und eine überraschend vielseitige Offense. Bruce Mollock blieb weiter draußen, doch kaum einer vermisste ihn. Statt Seiner ließ Coach Cook den Ball von insgesamt 6 anderen Trägern laufen. So konnten Lukas Wetzel und Gregor Hartmann nicht nur heiß ersehnte Spielpraxis ernten sondern mal so richtig auftrumpfen. Und dann war da ja noch der Joker: David Dugan. Der lief zum umjubelten vierten Touchdown über gut 4 Yard. (PAT Hempel 28:0).
Den Endstand gabs dann schon vor dem letzten Seitenwechsel: Lukas Wetzel krönte seine Leistung mit einem Touchdown zum 34:0. (PAT Hempel 35:0)
In dieser Höhe war der Erfolg sicher überraschend, doch alles andere als unverdient. Zu deutlich waren die Monarchs den Gästen überlegen. Das Fazit von Headcoach Javier Cook entsprechend positiv, wenngleich alles andere als euphorisch. „Wir haben heute gezeigt, dass die Monarchs in diesem Jahr mehr sind, als nur eine Ein-Mann-Touchdown-Show namens Molock. Und das sowohl beim Lauf- als auch beim Passspiel. Die „0“ ist natürlich eine schöne Sache für die Defense, die es heute allerdings auch mit einer eher schwachen
Hannoveraner Offense zu tun hatte. In der kommenden Woche wartet da ein ganz anderes Kaliber.“
Nun gilt die vollste Konzentration dem Klassiker am kommenden Samstag. Dann treffen die Dresdner beim Sparkassen-Family-Gameday im heimischen Rudolf-Harbig-Stadion auf die Berlin Adler. Noch nie konnten die Monarchs gegen das Team aus der Hauptstadt gewinnen. Die Zeit wäre reif dafür.