Monarchs melden sich mit Sieg zurück

Die Footballer der Dresden Monarchs haben das Siegen nicht verlernt. Nach zwei Niederlagen gegen den Titelspiranten Braunschweig und den Deutschen Meister Hamburg gewannen sie am Samstag beim Tabellenletzten in Hannover mit 42:7 (7:0/14:0/14:7/7:0).

 

Natürlich waren die beiden Pluspunkte wichtig. Aber genauso kam es für die Dresden Monarchs darauf an, das ramponierte Selbstvertrauen zu stärken. Sich selbst und anderen zeigen, dass man ein Spiel nicht nur dominieren, sondern am Ende auch gewinnen kann. Und die Monarchs erledigten diese Prüfung mit Bravour.

 

Vor knapp 500 Fans in Hannover begann die Partie zunächst verhalten. Beide Teams mussten sich erst finden, da auf beiden Seiten wichtige Stammspieler fehlten. Der Gastgeber spielte ohne ihren etatmäßigen Quarterback, Dresden musste vor allem seine Offense-Line neu formieren.

 

Im zweiten Drive funktionierte das aber schon fast makellos. Nach ein paar sehr guten Läufen stand Bruce Molock zum ersten Mal in der Endzone der Musketeers (PAT Holger Hempel, 7:0). Hannover versuchte zu kontern, kam aber nicht weit. Die Seiten wurden gewechselt und Dresden hatte erneut den Ball und ganz offensichtlich große Lust jetzt damit ein bisschen zu spielen. Die Monarchs agierten deutlich variabler als sonst. Zwar dominierte weiter der Lauf über Bruce Molock (der hatte schon Mitte des 2. Viertels gut 130 Yard auf seinem Konto), aber QB Donnel Brown packte etliche erfolgreiche Pässe aus. So kam z.B. Thomas Emslander nach langer Verletzungspause zu seinem ersten Catch. Den zweiten Touchdown machte Brown aber selber. Im vierten Versuch und Inches 26 Yard vor der Endzone tat sich plötzlich eine riesige Lücke auf. Brown lief und Hempel kickte durch: 14:0.

 

Die Monarchs drückten weiter und passten weiter! Jetzt feuerte Brown mit sichtlichem Vergnügen in alle Dresdner Hände, die sich ihm boten. Zwei mal war es Yoan Schnee, der für enormen Raumgewinn sorgte. Den finalen Catch zum dritten Touchdown machte dann Christian Rosenow. (PAT Hempel 21:0). Einen kurzen Augenblick werden in diesem Moment wohl alle an die 21:0 Führung in Hamburg gedacht hatten. Kein Wunder also, dass die Monarchs versuchten vor der Pause noch einen drauf zu legen. Das gelang aber nicht.

 

Würde Dresden nach der Pause den Sack richtig zu machen, oder sich erneut in große Gefahr begeben und den Gegner ins Spiel bitten? Kein Zweifel: die Monarchs wollten jetzt richtig zuschlagen. Nach Fumble der Musketeers kamen sie schnell wieder an den Ball und drehten auf. TD-Pass auf Schnee, aber incomplete. TD Pass auf Rosenow, aber Strafe gegen Dresden. Ein Lauf Brown, ein Sprint Molock. TD Pass auf Schmiedel – und der saß! 28:0 und der Bann war gebrochen.

 

Was folgte war schöner, ansehnlicher Sommer-Football. Dresden ließ nicht wirklich etwas anbrennen. Die Defense hielt weiter stabil, wurde aber auch nicht ernsthaft gefordert. Und in der Offense wurde weiter munter experimentiert. So kam Bernd Schwaten nach schönem Lauf zu seinem ersten Touchdown. (PAT Hempel 35:0). Und nachdem Hannover zwischenzeitlich auf 35:7 verkürzt hatte (16 Y Lauf Julian Sells/ PAT Ingo Herhold) krönte Donnel Brown seine Leistung mit dem finalen Touchdown zum 42:7.

 

In den Schlussminuten schickte Monarchs-Headcoch Javier Cook dann sogar noch Ersatz-Quarterback Evghenii Moghilevskii aufs Feld – es war der erste GFL Einsatz für den 20-jährigen.

 

Zwei Punkte gewonnen und die Lust am Siegen zurückbekommen. Coach Cook hat außerdem Team und Gegnern gezeigt, dass Dresden flexibel spielen kann und über deutlich mehr angreifendes Arsenal verfügt. „Wir dürfen uns auf diesen Sieg aber auf keinen Fall ausruhen“ sagte Monarchs Team-Captain Thomas Stantke kurz nach der Partie. „Er war für uns eher Ansporn, auch bei den jetzt folgenden drei Hammerspielen gegen die Top-Teams der Liga nicht nur gut mitzuspielen, sondern endlich auch mal zwei Punkte zu holen. Nur das zählt jetzt.“ Am kommenden Samstag kommt als erstes der noch ungeschlagene Tabellenführer aus Braunschweig ins Dresdner Rudolf-Harbig Stadion. (Opening 18:00 Uhr)