Wer zum Teufel war eigentlich Ricky Brown? Diese Frage ist alles andere als fair, aber es wird einige Fans und Gegner der Dresden Monarchs geben, die sie stellen. Bruce Molock heißt der neue Runningback im Dress der königlichen Sachsen. Erst seit eineinhalb Wochen ist er in Deutschland und seit den ersten offiziellen 4x12 Spielminuten ist er nicht mehr weg zu denken aus dem Dresdner Spiel.
Ricky Brown hat 2003 das Spiel der Monarchs dominiert und geprägt. 2004 setzt Bruce Molock, über den Headcoach Cook sagt: Das ist ein junger Ricky., genau da an und läuft diesen Weg im wahrsten Sinne weiter. Glänzend bedient vom neuen Dresdner Spielmacher, Donnel Brown und unterstützt von einer umsichtig und aggressiv spielenden Offense-Line lief Molock gleich im ersten Spiel zu 4 Touchdowns.
Los gings am Samstag Nachmittag bei sonnigem, aber frischem Wetter in Düsseldorf, als ob die beiden Vorbereitungs-Niederlagen nie stattgefunden hätten. Dresden überrollte den wieder aufgestiegenen Gastgeber in Durchgang Eins geradezu. Donnel Brown ließ laufen, Molock rannte durch. Schnell stand es 0:7 nach einem 2 Yard Lauf in die Endzone, von Holger Hempel mit dem Zusatzkick komplettiert.
Die Hausherren überrascht oder beeindruckt: mehr als ein Fieldgoal (de Haer 42Y) sprang nicht heraus. Und so mussten sie nahezu tatenlos zusehen, wie die Monarchs gleich noch einen drauf packten. Molock erneut, diesmal nach einem kurzen Drive über 7 Yard zum TD (PAT Hempel 3:14).
Die mitgereisten Dresdner Fans waren sicher genauso verblüfft wie die Gastgeber. Agierten die Monarchs in der Vorbereitung gegen Marburg und Schwäbisch Hall noch nervös, zum Teil erschreckend unkonzentriert und glücklos, wollte ihnen heute anscheinend alles gelingen. Donnel Brown, wie Molock erst seit 10 Tagen in Dresden, zeigte seine Wendigkeit, viel Umsicht und einen straffen, zielgenauen Wurf. Bruce Molock rennt anders als Ricky Brown auch mal den Umweg, aber oft mit dem gewünschten Erfolg. Christian Rosenow ließ sich gern und dankbar von plötzlichen Pässen bedienen und auch Lucas Wetzel, Runningback aus Leipzig wusste erneut zu überzeugen.
Kurz vor der Pause versuchten sich Düsseldorf wie auch Dresden mehrmals bei Fieldgoals. Doch nur Dresden konnte einmal treffen: Holger Hempel erhöhte auf 3:17.
Die Panther, immerhin der deutsche Rekordmeister, kamen sicher motiviert aus der Kabine. Doch mussten sie gleich wieder Punkte einstecken. Ihr eigener Angriff endete schnell. Dresden dagegen trumpfte erneut auf. Und das sehenswert. Erst sorgte erneut Bruce Molock für den nötigen, schnellen Raumgewinn. Die Monarchs waren in dieser Phase so unter Dampf, dass QB Brown sogar einen der Schriris umrannte.
Wenig später hieß es Vierter Versuch und eins. Molock lief erfolgreich, aber da gabs eine Strafe. So mussten plötzlich im nach wie vor vierten Versuch 11 Yard überbrückt werden. Kein Problem: Molock machte mal Pause und Brown bediente Christian Rosenow in der Endzone (PAT Hempel 3:24).
Was folgte war aus Sicht der Monarchs ein Schönheitsfehler. Die Panther mit beeindruckender Moral und dem Mute der Verzweiflung wurden plötzlich munter und punkteten mehrmals. Zunächst Christian Poschmann über gut 7 Yard (10:24), dann Philipp Lux (17:31) und zu guter Letzt Alexander Stolz kurz vor Schluss zum 24:38 Endstand.
Auch wenn zwischendurch Bruce Molock noch zwei Touchdowns erzielte und so die Gastgeber immer wieder auf Distanz hielt. In dieser Phase war alles möglich, auch ein Comeback der Gastgeber. Doch das wussten die Dresdner dann doch zu verhindern.
Auch am kommenden Wochenende müssen die Monarchs auswärts antreten. Beim Interconference-Spiel trifft das Team von Headcoach Javier Cook am Samstag um 18 Uhr auf die Stuttgart Scorpions.