Monarchs überrennen Unicorns – Halbfinale!

Die Footballer der Dresden Monarchs stehen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Das Viertelfinale gewannen die Sachsen bei den Schwäbisch Hall Unicorns vor etwa 1500 Zuschauern mit 38:24 (7:14/3:3/ 14:14/0:7).

 

Rechtzeitig zu den Play-Offs der GFL Saison 2004 ist Runningback Bruce Molock wieder fit wie der sprichwörtliche Turnschuh und mit ihm das dominante Monarchs-Laufspiel. Allein 323 Yard erlief die Nummer 26 am Samstag über den Rasen des Hagenbachstadions bei Schäbisch Hall! Aber Bruce Molock war es nicht allein, der die Mannschaft zu ihrem bisher größten Erfolg verhalf.

 

1500 Fans, darunter gut 100 Dresdner sahen ein munteres Play-Off Spiel mit offenem Schlagabtausch beider Teams.

 

Blitzstart zunächst für die Gastgeber. QB Ira Vandever wirbelte mit einigen kurzen Pässen die Dresdner Defense durcheinander um dann zum Big Play auszuholen: langer Pass auf Kai Rabus, Muk Kang kommt einen halben Schritt zu spät und schon war Rabus auf und davon zum ersten Touchdown. (PAT Biedenkapp 7:0).

 

Die Monarchs guckten verblüfft – aber nur für einen kurzen Moment. Ein solcher Traumstart verlangt regelrecht nach einem klaren Statement. Und das gaben die Dresdner!

 

Erster Spielzug der Offense: Donnel Brown täuscht die Übergabe auf Bruce Molock nur an und feuert stattdessen ein ebenso langes Pfund auf Thomas Emslander ab. Touchdown Dresden –Ausgleich – erst mal durchatmen! (PAT Hempel 7:7)

 

Im zweiten Drive der Unicorns hatte die Dresdner Verteidigung die Sache schon besser im Griff. Zwar lief der Angriff nach wie vor spritzig und variabel, überzeugte Vandever weiter mit Übersicht, noch vor der Mittellinie war aber Schluss.

 

Vier Läufe von Molock später stand es schon 7:13. (PAT Hempel 7:14) Und die Monarchs gaben ab diesem Moment die Führung nicht mehr aus der Hand.

 

Bemerkenswert u.a. die gute Passverteidigung der Dresdner. Die hatten sich nach dem ersten Touchdown der Unicorns gut eingestellt und waren wachsam. Immer wieder musste QB Vandever lange suchen, eh er entnervt selber zum Lauf ansetzte. Seine Vorderleute verschafften ihm zwar viel Zeit, dennoch geriet er im Laufe der Partie immer deutlicher unter Druck: Sechs mal endete sein Bestreben auf dem Rasen unter einem Dresdner Verteidiger.

 

Im zweiten Viertel gönnten sich beide Angriffsreihen eine Verschnaufpause, es wurden nur Fieldgoals ausgetauscht. (Biedenkapp 10:14/ Hempel 10:17).

 

Die zweite Halbzeit begann und mit ihr der „Durchmarsch“ von Bruce Molock! Gleich beim ersten Spielzug ließ der alles und alle stehen und raste über 80 Yard bis in die Endzone zum TD Nummer 3 (PAT Hempel 10:24). Doch die Unicorns fügten sich keineswegs in ihr Schicksal. Zwar musste Vandever viel improvisieren, hatte aber selbst in hektischen Momenten noch Übersicht. Die Folge: der Anschluss zum 16:24 nach einem 20 Yard Pass auf Jürgen Bauer (PAT Biedenkapp 17:24).

 

Die Monarchs im Gegenzug liefen weiter. Diesmal im Wechsel Molock und Horschig. Letzterer stellte am Ende eines langen Drives den alten 2-Score-Abstand wieder her. Touchdown plus Zusatzkick Hempel zum 17:31.

 

Das muntere hin und her setzte sich fort und machte vor allem auf den Rängen jede Menge Spaß. Je einmal gab es noch Touchdowns zu bejubeln. Zunächst die Unicorns durch Johannes Brenner (PAT Biedenkapp 24:31). Und zum Abschluss noch einmal Bruce Molock. Wieder lief über fast 60 Yard zum finalen Touchdown. (PAT Hempel 24:38)

 

Der Rest war Jubel. Auf Seiten der Monarchs über den bisher größten Triumph in der Geschichte. Doch auch die Gastgeber waren keineswegs betrübt. Für sie ging eine sehr erfolgreiche Saison zu Ende und so ließen sich Spieler und Anhänger beider Seiten das Freibier des Sponsors schmecken.

 

Die Dresden Monarchs blicken jetzt nach vorn. Am kommenden Samstag fahren sie zum Halbfinale beim amtierenden Vize-Meister, den Braunschweig Lions. Dort sind sie Außenseiter. Das waren sie auch am 14. August, als die Lions in Dresden ihre bisher einzige Saison-Niederlage kassierte.