Motivation kommt von ganz alleine: Football-Kracher in Hamburg

Blue Devils gegen ungeschlagene Braunschweig Lions unter Zugzwang

 

 

Ruhepause für die Motivationskünstler – denn vor diesem Spiel haben sie nichts, aber auch gar nichts, zu tun. Braunschweig Lions gegen Hamburg Blue Devils: Immer, wenn diese Partie als die nächste im GFL-Spielplan auftaucht, laufen die Beteiligten auf beiden Seiten von ganz alleine heiß.

Es geht gegen den Erzrivalen, den Dauergegner im Kampf um den German Bowl, um das Prestige und um die Ehre. Für die Blue Devils geht es derzeit aber vor allem darum, das Ruder herum zu reißen und wieder Boden gut zu machen, im Kampf um eine Top-Platzierung in der Nordgruppe der GFL. „Wir haben drei der letzten vier Partien verloren“, erklärt Wide Receiver Marico Gregersen. „Gegen die Lions müssen wir uns endlich zusammenreißen. Sonst wird es eine ganz bittere Angelegenheit.“ Für bessere Aussichten sorgt die Meldung, dass die zuletzt Verletzten Defense-Asse Robert Koster und Christoph Malewski wieder mit von der Partie sein werden. „Beide sind seit dieser Woche wieder im Training und brennen darauf, endlich wieder zu spielen“, erklärt Blue Devils-Headcoach Joe Roman.

 

Nicht nur dank des letztjährigen Endspiel-Sieges beim German Bowl in Hannover liegt das Momentum auf Seiten der Braunschweiger. Während die Blue Devils zuletzt gegen Dresden und Köln unnötige Niederlagen kassierten, sind die Löwen aus Niedersachsen das einzige unbesiegte Team der laufenden GFL-Saison und rissen ihre Beute sogar nach Belieben. Sowohl die Cologne Falcons (52:7) als auch die Dresden Monarchs (52:13) wurden nach allen Regeln der Football-Kunst zerlegt. Auch den Interconference-Vergleich mit dem stark eingeschätzten Südligisten Marburg Mercenaries gewannen die Braunschweig Lions mit 26:23. Allerdings hat das Jahr 2006 ebenso gezeigt, dass die Lions verwundbar sind. Gegen die Tirol Raiders unterlagen die Löwen im Rückspiel der European Football League überraschend mit 13:40, wodurch der Traum vom Eurobowl ebenso wie für die Blue Devils vorzeitig platzte. Die internationale Enttäuschung haben die Lions allerdings in nationale Euphorie verwandelt und reiten nun auf einer Erfolgswelle nach Hamburg.

 

30 Mal kam es bisher in der GFL zum Football-Machtkampf. Sechsmal ging es dabei um die Krone – den German Bowl. Nach dem Erfolg der Braunschweig Lions im vergangenen Jahr steht es Unentschieden in Sachen Titelsammlung. Braunschweig und Hamburg gewannen jeweils viermal. Vom German Bowl 2006 sind zwar beide Teams noch weit entfernt. Die Lions sind jedoch in der deutlich komfortableren Situation: 8:0 Punkte, Tabellenführung in der Gruppe Nord der GFL. Die Zahlen sprechen eindeutig für Braunschweig, aber vielleicht kommen der Football-Klassiker und der damit verbundene Motivationsschub aus Sicht der Blue Devils genau zum richtigen Zeitpunkt.