Klassiker zum einen, weil man sich von Mitte der Achtziger Jahre bis Mitte der Neunziger Jahre regelmäßig in der ersten Bundesliga gegenüberstand. Derby zum anderen aufgrund der Entfernung der beiden Bayrischen Städte Kempten und München. Beide trennt gerade einmal 124 km voneinander.
Die Cowboys starteten dann auch das Spiel mit dem ersten Angriffsrecht und versuchten sich wohl etwas warm zulaufen. Angesichts der Wetterverhältnisse von 4 Grad plus und leichtem Dauerregen, am Sonntag wohl auch kein Wunder. Immer wieder gaben die Cowboys das Leder zu Runnningback Klaus, welcher jedoch nicht sonderlich viel Raumgewinn erzielen konnte. Ein Fumble Seitens der Münchner brachte das Angriffsspiel abrupt zum stehen, und die Comets kamen das erste mal zum Zug auf Höhe der Mittellinie. Auch Sie schienen zunächst vornehmlich aufs Laufspiel zu setzten, mit ebenso wenig Erfolg. Erst ein nicht verwandelter 4. Versuch auf Seiten der Comets an Ihrer eigenen Redzone brachte die Cowboys in aussichtsreiche Punktposition an der 22 Yard Linie der Kemptener. Travis Harvey nutzte auch gleich die Gelegenheit und brachte einen 20 Yard Pass auf WR Jan Radewald an den Man zum 6:0 für die Cowboys. Den Extrapunkt verwandelte wie immer Thomas Zeitler, sicher, zum 7:0. Als die Comets sich gleich darauf durch drei aufeinander folgende Strafen, in der eigenen Hälfte, selbst in Bedrängnis brachten, und Ihr Quarterback beim scrambeln den Ball fumbelte, schlugen die Cowboys kurz darauf gleich wieder zu. Ein 15 Yard Pass, diesmal auf Neuzugang Frank Hoffman von den Stuttgart Scorpions gekommen, sorgte für das 13:0.
Die Munich Cowboys dominierten weiterhin und trotz einer obligatorischen Interception von QB Travis Harvey gelang den Kometen nur ein First Down in der ganzen ersten Halbzeit. Ein 20 Yard Run von HB Daniel Klaus bereitete dann den nächsten Touchdown vor. Von der 8 Yard Line der Comets, war es er selbst welcher den Ball in die Endzone trug und damit zum Halbzeitstand von 21:0 sorgte.
Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit konnten die Allgäuer erneut kein First Down erzielen und es schlug der Drive des Alexander Schum "Schumi". Schum bekam immer wieder den Ball von Quarterback Travis Harvey in die Hand gedrückt, und über 3 first downs hinweg sorgte er im Alleingang für das 27:0. Zur selben Zeit etwa muss wohl der andere Schumi, in Barcelona über die Ziellinie gefahren sein. Tomas Zeitler sorgte mit seinem nächsten PAT für das 28:0. Der nächste Drive der Comets kam erneut schnell zum Stillstand, als Linebacker Gerd Hopfenmüller einen Pass, des Quarterbacks aus Kempten, abfing. Wiederum gaben sich die Cowboys keine Blöse und nutzten gleich wieder die Chance zum Punkten. Und so war es diesmal Runningback Dominique Kandolo welcher das Spielgerät aus 5 Yards Entfernung über die Linie trug. Noch immer befand man sich im 3. Viertel des Spiels, aber man sah schon mal die Backups auf Seiten der Cowboys sich warm laufen. Sollte doch der jetzige Spielstand, von 35:0, genügend Raum bieten, die Backups und Jungen Spieler mal zum Einsatz kommen zu lassen. Denn schließlich hatten die Münchner keine Möglichkeit vor dieser Saison alle Spieler in einem Freundschaftsspiel zu testen.
Fullback Patrick Hass meinte dann wohl, das es an der Zeit wäre, nach einem einjährigen Gastspiel bei den NFA Monarchs endlich mal wieder Punkte für seine Cowboys machen zu dürfen. Kurz gesagt, schon geschehen. Zu Beginn des letzten Viertels war es dann für Ihn soweit. Die 2 Yards Entfernung bis zur Endzone überbrückte er dann spielend mit einem Lauf zum 41:0. Jetzt war es dann Zeit für die Backups, und so kam unter anderem Jung Quarterback Gary Lautenschlager für Travis Harvey aufs Feld. Lautenschlager hatte allerdings wohl nicht den besten Tag erwischt. Gelang Ihm doch nicht ein einziger Pass und er musste beim Rollout gleich einen Sack einstecken.
Dennoch schafften die Munich Cowboys noch ein Touchdown, und abermals war es Dominique Kandolo, welcher das Leder in die Endzone der Comets trug. Thomas Zeitler brachte die Anzeigetafel im Illerstadion mit dem letzten Extrapunkt des Tages, zum 49:0 Endstand, endgültig zum stehen. Der letzte Drive der Comets, als Sie das erste und einzigste mal, an die Redzone der Cowboys klopften, wurde durch den Pfiff des Schiedsrichters zur Beendigung des Spiels unterbrochen. Alle Beteiligten seitens der Cowboys, waren doch sichtlich zufrieden. Die zahlreich mitgereisten Fans der Munich Cowboys, ebenso wie Präsident Sven Heide. Welcher sich zu dem Kommentar hinreissen lies, das die Cowboys die wohl beste Defense Süddeutschlands haben.
Doch die nächste Hürde auf dem Weg Richtung erste Liga, will auch erst genommen werden. Dann nämlich wenn es am kommenden Samstag, auf der "Wieder da Tour 2004" der Munich Cowboys, zu einem weiteren Bayrischen Derby kommt. In Fürth gegen die Franken Timberwolfes.