Murmeltiertag im Victoria-Stadion!

Eagles gewinnen 35 zu 14 gegen Red Cocks.

 

Zwei Spiele - ein Ergebnis. So nüchtern könnte man die Heimpremiere der Hamburg Eagles gegen die Redcocks aus Frankfurt bezeichnen. Wie schon in der letzten Woche, als die Hamburger an der Oder gastierten, gewannen die Adler mit 35 zu 14. Es gab aber noch mehr Parallelen zum letzten Spiel.

 

Die Siberhelme und auch die Kampfhähne starteten zunächst mit Ladehemmung. Die ersten Drives beider Teams verpufften. Vorsichtiges Abtasten des Gegenübers, auf Laufspiel basierend. Dann aber besannen sich die Eagles und blätterten im Playbook auf die Seite mit den Pass-Spielzügen. Diese führten umgehend zum Erfolg, als QB Matt LeFever mit einem 25 Yards Pass seinen WR Gibson Amanquah-Afrifa auf die Reise in die Endzone der Red Cocks schickte. Den Extrapunkt verwandelte Florian Dannehl sicher. Nach diesem Weckruf wollte sich die Hamburger Abwehr nicht lumpen lassen und unterband die nächsten Angriffsversuche der Gäste mit energischem Einsatz.

 

Im zweiten Quarter war es dann wieder WR Gibson Amanquah-Afrifa, der seinem Team die Punkte besorgte. Einen pfeilschnellen Pass von Matt LeFever fischte Amanquah aus der Luft und legte das Ei 50 Yards später in die Endzone, Zusatzpunkt durch Dannehl – Halbzeitstand 14:0 für die Eagles. In der Halbzeit gab es dann feinsten deutschsprachigen Rock durch die Hamburger Band „No One Knows“.

 

Nach der Pause ein Schrecksekunde für die Hamburger. Quarterback Matt LeFever musste verletzt vom Feld und wurde von Steffen Heuer ersetzt. Viele erwarteten nun erstmal ein Laufspiel von den Eagles, um den Nachwuchsmann zu entlasten. Dieser machte jedoch sofort klar, dass er die Offense beherrscht und warf einen sehenswerten Pass auf Gibson Amanquah-Afrifa, der wieder sofort den Turbo einschaltete und einen Sprint über das halbe Feld in die Endzone des Gegners hinlegte. Nach dem Extrapunkt von Florian Dannehl bekam Heuer in der Teamzone von seinen Kameraden viele aufmunternde Worte zu hören. Auch die Zuschauer belohnten diesen perfekt ausgeführten Spielzug mit reichlich Applaus.

 

21 zu 0 stand es somit im dritten Quarter. Damit endet die Deckungsgleichheit im Spielverlauf. Denn die Gäste aus Frankfurt besannen sich auf ihren Kampfgeist. Angeführt von ihrem überragenden Spielmacher Tobias Brüning, marschierten die Red Cocks über das ganze Feld. Unterstützt wurden die Gäste dabei von Unstimmigkeiten in der Hamburger Abwehr, sowie einem Foulspiel, welches 15 Yards Raumgewinn brachte. Mit einem beherzten Lauf, bei dem er die gesamte Eagles-Defense narrte, verkürzte QB Brüning auf 21 zu 6. Der „point-after-touchdown“ ging daneben.

 

Danach verflachte die Partie etwas und der dritte Spielabschnitt endete ohne weitere nennenswerte Aktionen. Die Hamburger Offense stand sich zu dieser Phase selber im Weg und brachte sich mit diversen kleinen Fouls um den Lohn der Arbeit. Zudem hielt die Frankfurter Abwehr dagegen. Aber auch die Verteidigung der Gastgeber packte im entscheidenden Moment zu. Zwar gelang den Frankfurtern immer wieder kleiner Raumgewinn, vor allem durch Laufspiel, aber Zählbares kam nicht heraus.

 

Erst im vierten Quarter zogen die Eagles das Tempo wieder an. Erst bediente der zurückgekehrte QB Matt LeFever seinen WR Mirco Schöning mit einem 13 Yards Pass, dann setzte RB Simon Sommerfeld zu einem spektakulären Lauf an. Eigentlich schon gestoppt, tanzte der quirlige Hamburger die Verteidiger aus und übersprang ein tief angesetztes Tackling des Safety’s, um den Ball 45 Yards bis in die Endzone zu tragen; Extrapunkt durch Florian Dannehl.

 

Wer nun gedacht hätte, die Red Cocks würden aufgeben, sah sich getäuscht. Quarterback Tobias Brüning und seine Männer im Angriff trugen eine mustergültige Angriffsserie vor. Mit einer guten Mischung aus Läufen ihres Spielmachers und RB Alexander Phillipp sowie kurzen Pässen kamen sie schnell vor die Endzone der Eagles. Die fehlenden 11 Yards zum Touchdown überbückten die Red Cocks mit einem Pass auf WR Patrick Krüger. Die anschliessende Two-point-Conversion verwandelte der Angriffschef Brüning mit einem Lauf. Endstand 35 zu 14.

 

Insgesamt war es ein sehenswertes Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts schenkten. Die Red Cocks haben sich gegen den letztjährigen Vizemeister gut verkauft und unterstrichen nochmals, dass sie zu recht in der zweithöchsten deutschen Spielklasse antreten. Bei den Gästen stach vor allem Quarterback Tobias Brüning heraus, der alle Qualitäten eines Spielmachers mitbringt. Aber auch Runningback Alexander Phillipp wusste zu gefallen. Und mit OT / DE Michael Giesecke haben die Frankfurter einen echten Eisenmann in ihren Reihen. Er spielte das gesamte Spiel auf beiden Seiten des Balles für seine Mannschaft durch.

 

Die Eagles dürfen sich über diesen Sieg freuen, auch wenn es das vermeintliche Duell David gegen Goliath war. Der Mann des Tages für die Silberhelme war WR Gibson Amanquah-Afrifa. Seine drei Touchdowns waren der Grundstein zum Sieg für die Eagles. Aber auch die Receiver Mirco Schöning und Hannes Hansen waren, ebenso wie die gut aufgelegten TE`s Andreas Nommensen und Steven Smith, sichere Anspielstationen. In der Defense langten die LB’s Neal Sintim-Aboage und Christian Beckmann kräftig hin. Ihnen wurde die Arbeit durch die wuchtige Line um Jens Allers, Alexander Radzko und Stefan Kruse erheblich erleichtert.

 

Schon in einer Woche treten die Eagles zum nächsten Heimspiel gegen die Berlin Rebels an. Gegen diesen unangenehmen Gegner wollen die Eagles noch eine Schippe drauflegen, damit sie die weiße Weste im Heimstadion beim SC Victoria anbehalten.