Die Musketeers erhielten das erste Angriffsrecht, aber nach nur drei Versuchen musste die Offense der Hannoveraner den Ball per Punt abgeben. Braunschweigs Angriff musste im Gegenzug der taktisch gut eingestellten Hannoveraner Verteidigung ihren Tribut zollen und ebenfalls punten. Mit dem Rücken zur eigenen Endzone kämpften sich die Musketeers den Weg in Richtung der Lions frei. Chad Schwenk bediente Philip Eisenhauer, Damian Sprysch und Julien Sells mit schnellen und präzisen Pässen. Erst an der 34 Meter Linie konnten die Löwen den Ansturm der Musketiere stoppen. Der 50 Meter Fieldgoal - Versuch von Ingo Hehrhold geriet zum Glück für die Lions zu kurz.
Doch nun durchkreuzten die Lions das taktische Konzept der Musketeers mit einem Doppelschlag. Zunächst sorgte Kim Kuci mit starken Läufen für eine gute Feldposition, dann zirkelte Adrian Rainbow den Ball zentimetergenau in die Arme von Kelvin Love zum ersten Touchdown der Begegnung. Marko Rothaar verwandelte den Extrapunkt sicher zum 7:0. Den folgenden Angriff der Musketeers beendete Doug Seidenstricker mit einer Interception. Den Return trug Seidenstricker über 68 Meter bis in die Endzone, die Anerkennung des Touchdowns musste aufgrund eines unerlaubten Blocks in den Rücken verwehrt bleiben. Die Lions erhielten das Angriffrecht an der 39 Meter Linie der Musketeers. Ein Lauf von De Armas, dann der Pass auf Eric Yuma und nach dem Extrapunkt von Marko Rothaar führten die Lions mit 14:0.
Unbeirrt konterten die Musketeers und überbrückten schnell und effizient das Feld. Julien Sells profitierte von der ausgezeichneten Blockarbeit seiner Offense Line und schaffte den Touchdown mit einem Lauf durch das Zentrum der Lions Defense. Ingo Hehrholds Extrapunktversuch zum 14:7 war erfolgreich. Braunschweig antwortete mit einer ganzen Palette von Variationen. Lauf Kuci, Lauf Riazzi, Pass auf Riazzi, Pass auf DeArmas, Lauf Yuma zum Touchdown. Mit dem verwandelten Extrapunkt von Marko Rothaar war der Abstand von 14 Punkten wieder hergestellt.
Beim nächsten Angriff der Musketiere machten sich die Löwen das Leben selbst schwer. Zunächst stoppten sie die Offense der Hannoveraner noch in ihrer eigenen Hälfte, doch der Return von David DeArmas endete mit einem Fumble und weiterem Ballbesitz für die Gäste. Wieder zwang die Defense Hannover zu einem langen Fieldgoal Versuch, doch der Kontakt von Doug Seidenstricker mit dem Kicker wurde mit 15 Meter Raumverlust und neuem ersten Versuch an der 15 Meter Linie geahndet. Ein exzellenter Pass von Chad Schwenk auf Damian Sprysch brachte den verdienten Touchdown für die Musketiere, Hehrhold sorgte für den 21:14 Zwischenstand.
Die beide Pechvögel der Lions nutzten die verbleibende Spielzeit der ersten Halbzeit zur Wiedergutmachung. Doug Seidenstricker retournierte den Ball über 30 Meter bis zur Braunschweiger 40 Meter Linie. Läufe von Kuci und Riazzi sorgten für einen neuen ersten Versuch und dann nutzte Adrian Rainbow einen Aufstellungsfehler der Musketeers. Ein tiefer Pass von Adrian Rainbow auf den völlig allein gelassenen David DeArmas sorgte für die nächsten Punkte auf dem Scoreboard. Marko Rothaar markierte das 28:14. Die Parade der Musketeers endete mit einer Interception von Volker Schönball.
Im dritten Viertel begannen die Lions mit kontrollierten Lauf und Passspiel. Wie ein Schraubstock zermürbten die Lions sowohl die Hannoveraner Angriffsreihe wie auch die Verteidigung der tapferen Musketiere, die sich jetzt der überlegenen Schnelligkeit und der Athletik der Braunschweiger beugen mussten. Meter um Meter führte Adrian Rainbow seine Phalanx über das Feld, für das Big Play der Angriffsserie sorgte einmal mehr Davd DeArmas, den Touchdown erzielte Nico Scoczylas. Marko Rothaar kickte gewohnt zuverlässig zum 35:14. Hannovers Offense konnte sich nicht aus der umklammerung der Braunschweiger Defense lösen. Den fälligen Punt retournierte Publikumsliebling Matt Riazzi über 66 Meter bis an die 24 Meter Linie der Musketeers. Diese brilliante Ausgangsposition verwerteten die Löwen zur endgültigen Entscheidung durch das Gespann Rainbow Love.
Mit dem Spielstand von 42:14 gingen beide Teams in das letzte Viertel. Gelegenheit für die zweite Reihe, GFL Luft zu schnappen. Unter der Führung von Mike Friese mussten sich die Löwen im weiteren Verlauf allerdings mit einem Fieldgoal von Marko Rothaar zufrieden geben. Hannovers Kampfbereitschaft wurde noch durch einen Touchdown von Julien Sells zum 45:20 Endstand belohnt. So konnten die Musketeers erhobenen Hauptes das Schlachtfeld verlassen und wurden wie die Lions selbst minutenlang vom Braunschweiger Publikum gefeiert.
Die Braunschweig Lions heben einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Play-Offs gemacht, aber die Gäste haben gezeigt, wo die Lions verletzlich sind. Hannover überzeugte durch Kampfgeist, Mut und Spielwitz, der die Defizite in der Schnelligkeit und Kraft zumindest eine Halbzeit lang überdeckte. Das Team von Headcoach Knut Kasimir ist auf einem guten Weg, sich in der GFL zu etablieren. Schon am nächsten Wochenende treffen beide Teams dann in Hannover- erneut aufeinander. In den weiteren Begegnungen unterlagen die Saarland Hurricanes den Franken Knights mit 6:16 und die Dresden Monarchs vergaben eine 21:0 Führung bei den Blue Devils und unterlagen durch 24 unbeantwortete Punkte im vierten Viertel mit 21:24.
Scoring
Q1 07:00 Love, 42 m Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q1 14:00 Yuma, 30 m Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q2 14:07 Sells, 13 m Lauf, PAT Hehrhold
Q2 21:07 Yuma, 2 m Lauf, PAT Rothaar
Q2 21:14 Sprysch, 15 m Pass Schwenk, PAT Hehrhold
Q2 28:14 DeArmas, 47 m Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q3 35:14 Skoczylas, 1 m Lauf, PAT Rothaar
Q3 42:14 Love, 27 m Pass Rainbow, PAT Rothaar
Q4 45:14 Rothaar, 26 m Fieldgoal
Q4 45:20 Sells, 14 m Lauf, PAT misslungen
Offense Leaders
Adrian Rainbow vervollständigte 11 von 18 Passversuchen für 268 Meter Raumgewinn und 4 Touchdowns.
Kim Kuci erlief in 10 Versuchen 48 Meter Raumgewinn.
Nico Skoczylas erlief in 6 Versuchen 26 Meter Raumgewinn. und 1 Touchdown.
Kelvin Love fing 5 Pässe für 98 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns. Weiterhin erlief er in 2 Versuchen 14 Meter Raumgewinn.
David DeArmas fing 3 Pässe für 113 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown.
Chad Schwenk vervollständigte 17 von 30 Passversuchen für 155 Meter Raumgewinn und 1 Touchdown bei 2 Interceptions.
Julien Sells erlief in 20 Versuchen 98 Meter Raumgewinn und 2 Touchdowns. Weiterhin fing er 6 Pässe für weiter 33 Meter Raumgewinn.
Damian Sprysch fing 3 Pässe für 58 Meter und 1 Touchdown.
Lions Bone Check
Mathias Engisch (Reha nach Sehnenabriss im Arm)
Stefan Wesche (Reha nach Bänderriss)
Daniel Datz (Reha nach Bänderriss)
Dshay Herweg (Reha nach Bänderriss)