Immerhin kann man mit in den beiden verbleibenden Spielen gegen die Franken Knights noch den zur Aufstiegs-Relegation berechtigten zweiten Tabellenplatz erreichen. Dass dieser zweite Platz aber mit einer ähnlich zerfahrenen, unkonzentrierten und fehlerbehafteten Leistung wie bei den Diamonds völlig illusorisch ist, steht außer Frage.
Vor allem offensiv und bei den Special Teams enttäuschte die junge Truppe von Michael Treber, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auf ganzer Linie. Ein vergebener Extrapunkt, ein geblockter Punt kurz vor der eigenen Endzone und kostspielige Ballverluste zehrten nicht nur am Nervenkostüm der Spieler, sondern lieferten auch die Vorlage für 14 der 20 Darmstädter Punkte. Die übrigen sechs Zähler verdankten die defensivstarken Gastgeber einem kollektiven Aussetzer der Phantoms-Verteidigung wenige Sekunden vor der Halbzeit. Mit auslaufender Spielzeit lief Diamonds-Ballträger Andreas Baumann über 45 Yards zum Touchdown in die Endzone. Die Phantoms rechneten beim letzten Spielzug vor der Pause mit einem tiefen Pass, wurden von dem Laufspiel völlig überrumpelt und gingen mit einem 12:14 Rückstand in die Pause.
Zuvor egalisierte Dennis Kozak die 6:0 Phantoms-Führung per Markgraf-Lauf (Extrapunkt geblockt) durch einen Interception Return Touchdown. Nach Christian Althoffs Extrapunkt führte Darmstadt 7:6.
Davis Matz vollendete eine der wenigen gelungenen Angriffsserien seines Teams dann zur erneuten Führung. Der Versuch einer 2-Punkt-Conversion klappte allerdings nicht. Mit Baumanns Paukenschlag endete eine durchwachsene erste Halbzeit.
Wer auf Besserung seitens der Phantoms in den zweiten 24 Minuten gehofft hatte, wurde enttäuscht.
Akzente setzten lediglich beide Defense Reihen. Und die Geschenke der Phantoms an ihre Gastgeber. Ein geblockter Punt und ein Ballverlust, jeweils kurz vor der eigenen Endzone, gab den Diamonds zwei große Chancen auf weitere Touchdowns. Gegen eine beherzt kämpfende Wiesbadener Defense sprangen aber nur zwei Field Goals für eine 20:12 Führung heraus. Durch Jannik Markgrafs Kick Off Return bis kurz vor die Diamonds-Endzone und dem anschließenden zweiten Touchdown des Tages durch seinen älteren Bruder Marius kamen die Phantoms kurz vor Schluss auf 18:20 heran. Aber erneut klappte die Conversion für zwei Punkte nicht und die routinierten Diamonds spielten die Uhr zu ihrem zweiten Sieg im zweiten Derby 2010 herunter.
Wir haben nicht gut gespielt und durch unsere Fehler den Diamonds immer wieder zu Vorteilen verholfen, die diese ausgenutzt haben. Unsere Niederlage geht völlig in Ordnung. Bis zur nächsten Woche müssen wir sie aus unseren Köpfen haben und uns an die guten und souveränen Auftritte in den Vorwochen erinnern. Dass wir unseren beiden mit Abstand schlechtesten Saisonspiele ausgerechnet gegen unsere Lokalrivalen bestritten haben, schmerzt natürlich schon, gab ein sichtlich ernüchterter Michael Treber nach dem Spiel zu Protokoll.
Abhaken, Schwamm drüber und sich auf das Gute der bisherigen Saison konzentrieren, lautet die Devise vor dem Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenführer. Eine knappe Woche mit intensiven Trainingseinheiten hat man in Wiesbaden dafür nun Zeit!