Niederlage in Hitzeschlacht

Die Dresden Monarchs müssen eine weitere Niederlage einstecken. Im Heimspiel gegen die Cologne Crocodiles verlieren die Sachsen unter erbarmungsloser Sonne mit 28:36 (20:7/0:15/0:6/8:8).

Zweites Heimspiel in der laufenden GFL-Saison. Und doch Premiere: Nach vielen Jahren ist zum ersten Mal wieder das Trainingsgelände an der Bärnsdorfer Straßen in Dresden die reguläre Heimstätte der Dresden Monarchs. Eine neue, kleine Tribüne bietet Platz für fast 1.000 Fans, ein paar mehr machen es sich unter den Bäumen rund um die alte Radrennbahn gemütlich. Schatten ist begehrt, die Sonne knallt an diesem Samstag gnadenlos auf den Kunstrasenplatz mit Monarchs-Logo. Und dort zeigen sich zunächst die Hausherren wacher! Es sind noch keine zwei Minuten gespielt und Dresden legt zum ersten Mal vor: Touchdown Quarterback Justin Agner auf Runningback Yazan Nasser. Dazu der Zusatzpunkt durch Kicker Sebastian Nahs. Dresden führt 7:0. Freude allenthalben im sonnigen Rund. Doch Köln antwortet. Der Drive mag deutlich länger dauern, doch die Crocodiles spulen das ruhig und konzentriert runter. Quarterback Christian Strong, in seinem zweiten Jahr für Köln der Spielmacher, hat schon in den vorherigen Spielen seine Klasse gezeigt. Und er kann sich auf fangsichere Receiver und ein starkes Laufspiel zusätzlich verlassen. Entsprechend gut ausbalanciert treiben sie den Ball übers Feld und kommen über Jarvis McClam zum Ausgleich (PAT Dennis Schwartz 7:7). Dresden bleibt auf dem Gaspedal. Agner braucht nur zwei Spielzüge zur erneuten Führung: Touchdownpass auf Isaiah Amaechi zum 14:7 (PAT Nahs). Als dann der nächste Kölner Angriff abrupt mit einem abgefangenen Ball endet, den Dresdens Andrew McElroy sofort zum nächsten Touchdown in die Kölner Endzone trägt, ist die Stimmung im Stadion mehr als ausgelassen. 20:7 führen die Monarchs. Was soll da noch schief gehen? Eine Menge, wie sich herausstellen sollte. Denn Köln zeigte sich so gar nicht beeindruckt und wurde im zweiten Viertel deutlich stärker. Strong agierte weiter souverän, dirigierte seine Offense klug gegen die müder werdende Dresdner Defense übers Feld. Und in Dresdens Angriff stockte plötzlich der Motor. Die Quittung: ein Fieldgoal durch Dennis Schwartz und zwei Touchdowns, einer von Christian Strong selbst, einer über McClam. Und schon war das Spiel gekippt. Halbzeitstand 20:22.

Dresden, im ersten Viertel noch strahlend und fehlerlos, agierte plötzlich nervös und anfällig. Dazu kamen mehrere Verletzungen, die die plötzlich fehlende Sicherheit verstärkten. Und der Fehlerteufel hatte sich so richtig bei den Monarchs festgekrallt. Zweite Halbzeit, erster eigener Drive und Quarterback Agner muss den Ball nach einem missglückten Snap den Kölnern überlassen. Die sagen danke und bauen die Führung über Thomas Rockel auf 20:28 aus. Positiv in dieser Phase: Dresdens Defense agiert eigentlich sicher. Wenig unterstützt vom eigenen Angriff müssen sie immer wieder lange Drives in der Sonne überstehen, halten aber bemerkenswert gegen und lassen (für den Moment jedenfalls) wenig zu. Das ändert sich dann im Schlussviertel. Man merkt den Monarchs mittlerweile an, dass diese kräftezehrende Partie mit all den verletzungsbedingten Ausfällen an die Substanz geht. Und es kommt noch dicker. Spielmacher Agner verletzt sich bei einem gewagten Lauf, versucht noch weiterzuspielen, muss dann aber aufgeben. Dresdens zweiter Quarterback Marvin Schöne muss übernehmen, da steht es bereits 20:36. Köln hatte erneut über Jarvis McClam einen weiteren Touchdown erzielt. Dresden stemmt sich gegen die Niederlage und kommt endlich, nach mehr als zwei Vierteln wieder zu Punkten. Zunächst ein langer Pass von Schöne auf Darrell Stewart. Den Rest des Weges geht Marvin Schöne gleich allein: Touchdown plus erfolgreiche 2Point Conversion erneut auf Stewart und es steht 28:36. Noch reichlich dreieinhalb Minuten zu spielen. Dresden kickt den Ball noch einmal zu Köln in der Hoffnung die Crocos aufzuhalten und selbst noch einmal angreifen zu können. Daraus wird aber nix. Köln ist an diesem Tag einfach zu clever und abgezockt, spult das unbeeindruckt runter, kontrolliert die Uhr und geht wenige Schritte vor der Dresdner Endzone bei auslaufender Spielzeit aufs Knie. Schluss!

Köln hat Dresden an vielen Stellen Grenzen aufgezeigt. Die Niederlage tut weh, nicht nur den vielen verletzten Spielern. Man sieht: Talent und Können sind da, doch noch schaffen es die Monarchs nicht, alles über ein komplettes Match auf dem Feld auszuspielen. Und die Liga lässt ihnen keine Pause. Schon nächsten Samstag müssen die Monarchs zum nächsten Match bei den Berlin Rebels.