Das Auswärtsspiel gegen den Vizemeister in Bremen war nichts für schwache Nerven. Trotz einer zwischenzeitlichen 20:34 Führung der Wolves wurden sie wie schon mehrmals in diesem Jahr noch auf der Zielgeraden abgefangen. Schade das es nicht gereicht hat. Wir wollten den Klassenerhalt unbedingt selbst schaffen. Dennoch sind wir zufrieden, konnten wir doch auch diesmal zeigen, dass wir mit den Spitzenteams der Liga problemlos mithalten können, so Pressesprecher Torsten Dreyer.
Da Ligakonkurrent Weyhe Vikings in Hildesheim verlor, können die Wolves bei noch einer ausstehenden Partie nicht mehr absteigen. Für uns stand am Saisonbeginn fest, dass wir die Liga halten wollen. Unser Saisonziel Klassenerhalt konnten wir somit erreichen. Ich bin mächtig stolz auf die Jungs, so Wolves-Chef Carsten Meyer-Mumm.
Wenn man die Saison jetzt schon rückwirkend betrachtet, so konnten die Nordic Wolves allen Teams der Liga und insbesondere auch den Spitzenteams Paroli bieten. Hildesheim, Osnabrück und nun auch Bremen standen gegen die Norderstedter Wölfe am Rande einer Niederlage. Mit bis jetzt 353 erzielten Punkten haben die Wolves noch die Chance, sogar den besten Angriff der Liga zu stellen. Hinten in der Verteidigung sieht es aber leider ebenso rekordverdächtig aus, die 374 zugelassenen Zähler werden nur noch vom feststehenden Absteiger Elmshorn überboten.
Zum Spiel: der in Bremen schon recht ausgedünnt ausgereiste Spielerkader kämpfte bravourös. Bremen legte im ersten Spielviertel vor, Norderstedts Quarterback #7 Robert Kommerowski antwortete mit einem 50-Yard-Touchdownlauf. Nachdem Bremen im Gegenzug keine Punkte erzielen konnte, fing Wolves-Widereceiver #81 Michael Jessen einen 20 Yard Pass, der Extrapunktversuch klappte ebenfalls. Nach Bremens Touchdown zum Ausgleich durfte auch Norderstedts Arbeitstier und am heutigen Tag der einzig noch verbliebene Runningback #13 Chris Broer ran. Nachdem die Wolves fast das gesamte Spielfeld überbrückten, erlief er 10 Yards zum Touchdown, der PAT ging leider daneben.
Nun kam die große Stunde von Wolves-Nachwuchs-Receiver #82 Hendrik Böhm. Der Mann aus der eigenen Jugend fing einen Touchdownpass über 20 Yards und damit seinen ersten Touchdown im Herren-Bereich. Entsprechend intensiv war das folgende Helmeklopfen seiner Mitspieler. Mit 20:27 für Norderstedt wurden die Seiten gewechselt.
Nach der Halbzeit konnten beide Mannschaften punkten, wobei sich die Wolves als erstes auf dem Scoreboard eintrugen. Bremen stellte seine Verteidigung um und brachte alles an die Line was Gewicht hatte. Mit geschätzten 550 kg Gewicht stand dem Norderstedter Angriff nun die schwerste 4-Mann-Abwehrreihe der Saison gegenüber und machte gewaltigen Druck. Davon unbeeindruckt lief Wolves-Spielmacher #7 Robert Kommerowski erneut über 10 Yards selbst zum Touchdown, der Extrapunkt war auch gut. Sollte es reichen für einen Favoritensturz beim Stande von 20:34 für die Wolves? Leider nein. Der Wolves-Offense unterliefen nun zwei schwerwiegende Fehler. Zunächst verloren sie den Ball durch einen Fumble und Bremen bekam das Angriffsrecht zurück, dann misslang eine Befreiungsschlag (Punt) und der Ball flog über den Punter hinweg in die Endzone der Wolves ein 2-Punkte Safety für Bremen war die Folge. Zwar konnte Wolves-Verteidiger #10 Christoph Unkelbach noch einen Bremer Angriff mittels Interception abfangen, dennoch kamen die Firebirds noch einmal in die Wolves-Endzone und gingen kurz vor Ende mit 35:34 in Führung. Als sich dann Wolves-Quarterback #7 Robert Kommerowski mit einer Oberschenkelzerrung auswechseln lassen musste, ging nicht mehr viel zusammen. Die verbliebenen Angriffsbemühungen blieben ohne Erfolg.
Bremens Cheftrainer Phil Dillon hatte nach dem Spiel nur lobende Worte für die Wolves übrig: Norderstedt gehört mit Sicherheit in diese Liga. Heute habt ihr es uns verdammt schwer gemacht und hättet durchaus auch gewinnen können.
Wolves-Chef Carsten Meyer-Mumm fand zu später Stunde bei der inoffiziellen Aftergame-Party in Norderstedt aufmunternde Worte: Wir hatten nur noch einen ausgedünnten Kader zur Verfügung, dafür haben wir toll gekämpft. Es hat Spaß gemacht zuzusehen und wir sollten erhobenen Hauptes nach Göttingen zum Saisonabschluss fahren können. In der jetzigen Verfassung unserer Jungs freue ich mich auf die Saison 2009 in der Regionalliga Nord.