Trotz Taubertal Openair und Ferienzeit kamen etwa 600 Zuschauer ins Rothenburger Stadion und erlebten von der ersten bis zur sprichwörtlich letzten Sekunde ein Spiel, das an Spannung nicht zu überbieten war. Die Knights konnten ihre erste Angriffssequenz mit einem Touchdown abschließen, sehr sicher überbrückte man das Feld zu diesem Zeitpunkt noch. Auch die Defense der Ritter stoppte anschließend die Offense der Hessen. Im weiteren Spielverlauf vermochten es aber die Diamonds, sich immer besser auf die Waffen der Ritter einzustellen. Cedric Townsend war zwar erneut erfolgreichster Akteur der Rothenburger, doch ist dies vor allem der Tatsache geschuldet, dass er oftmals keine freie Anspielstation finden konnte. Denn die Receiver der Knights waren meist hauteng gedeckt und nur selten anspielbereit. Dies zwang Townsend immer wieder, selbst das Ei zu bewegen. Doch auch für diesen Fall waren die Darmstädter gut vorbereitet und ließen – anders als im Hinspiel – keine Bigplays des Rothenburger Quarterbacks zu.
Und so kam es, wie es kommen musste: Die Hessen gingen durch Alexander Firsching und Andreas Baumann mit 14:6 in Führung, Chris Scheiner konnte kurz vor der Halbzeit mit einem 29y Fieldgoal noch auf 9:14 verkürzen.
Im dritten Spielviertel trugen verschiedene Umstellungen in der Knights-Defense ihre Früchte, man hatte den Darmstädter Angriff weitaus besser im Griff. Die beiden gefährlichen Ballträger Andreas Baumann und Kai Obawole bewegten zwar das Spielgerät immer wieder nach vorne, zahlenmäßig sollte aber noch nichts dabei herausspringen. Auf Seiten der Knights wurde genauso verbissen gekämpft, aber immer, wenn Erfolgsaussichten vorhanden waren, machte man sich das Leben durch unnötige Regelverstöße und andere Fehler selbst schwer. So ging fast die gesamt zweite Halbzeit vorüber.
Noch weniger als zwei Minuten zu spielen: Die Knights im Angriff. Sie überqueren das Feld mit mehreren Spielzügen. 34 Sekunden vor Schluss schafft Cedric Townsend die letzten beiden Meter zur 17:14 Führung. Tosender Applaus im Stadion, sodass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Die Tribüne kocht über. Kickoff Knights. Als Returner stehen Obawole und Baumann bereit. Obawole fäng das Ei an der eigenen Endwone, Baumann blockt für ihn vor, Obawole findet die Lücke und sprintet 100 Meter bis in die Endzone der Knights – 17:20 für Darmstadt. Noch 17 Sekunden auf der Uhr. Noch einmal Kickoff. Josepf Joyner mit dem Return in der eigenen Hälfte. Townsend mit zwei kurzen Pässen auf Chris Scheiner, der sofort ins Aus geht, um die Uhr anzuhalten. Noch 2,9 Sekunden auf der Uhr, die Knights probieren ein Fieldgoal aus 48 Metern, das den Ausgleich gebracht hätte, doch das Ei segelt knapp an den Torstangen vorbei.
Das Spiel ist aus, die Diamonds gehen als glücklicher Sieger vom Platz, die Knights mit der Erkenntnis, dass die nächsten beiden Wochen gegen Mannheim nicht leichter werden als dieses Spiel. Am Tabellenstand und an der Ausgangslage ändert sich nichts, ein Sieg aus den letzten beiden Spielen würde für die Meisterschaft reichen.