Der nicht so kundige Footballfan wird sich wundern. Steffen Breuer ist zum deutschen
Footballtrainer des Jahres gewählt worden? Sein Team, die Erste Mannschaft der Düsseldorf Panther stieg aber in gleichen Jahr ab. Wie kann das sein?
Die Panther haben auch 2006 ihre Linie verfolgt und sind ein großes Risiko eingegangen. Kann man mit zwei nichtamerikanischen unerfahrenen 19jährigen Quarterbacks in eine Saison in der höchsten deutschen Spielklasse gehen? Die Panther wagten es und wurden für ihre Mut leider nicht belohnt, obwohl der Düsseldorfer Traditionsclub wohl wieder so handeln würde. "Es war eine im Sinne des deutschen Footballs richtige, sportlich für uns eine im Nachhinein falsche Entscheidung" kommt auch Breuer ins Grübeln. Doch wenn man sieht, wie sich die junge Mannschaft der Panther, die sich fast komplett aus jungen deutschen Spielern zusammensetzte, sich während der Saison weiterentwickelte, stimmt die Panther positiv, auch in Zukunft diese Philosophie zur verfolgen.
So sagt auch Breuer zum Gewinn dieses Awards: "Ich sehe mich nach den objektiven Resultaten der Saison 2006 nicht als Kandidat oder gar Frontrunner für eine Award. Von daher bin überrascht über das Ergebnis. Was auch immer zu diesem Votum geführt haben mag: Ich betrachte es als ein Geschenk der Anerkennung derjenigen, die für mich abgestimmt haben. Über Anerkennung und Geschenke freut man sich und das tue ich daher auch."
Die, die einen Steffen Breuer gewählt haben, werden auch an die erfolgreichen Jahre denken, in denen Breuer die Jugend der Panther betreut hat, die Panther Rookies. In dieser Zeit fielen so unglaubliche Zahlen, die die Wähler wohl nicht vergessen haben. In seiner Zeit (1994-2004) als Headcoach der Panther Rookies holte Breuer 4 deutsche Meisterschaften, 123 Siege bei nur 12 Niederlagen und blieb am Ende in 40 Begegnungen gegen deutsche und internationale Gegner ungeschlagen. Rekorde, die so nicht schnell erreicht werden. Wer Steffen Breuer kennt, weiß, dass ihm diese Rekorde schlichtweg egal sind. Wichtiger sind für Ihn die Tugenden, die mancher Jugendlicher in Deutschland nur aus Erzählungen kennt: Teamgeist, Disziplin und das man Erfolge nur mit harter Arbeit erlangen kann. Dies sind alles Dinge, die Steffen Breuer nun in die Erste Mannschaft tragen will und muss, damit die Panther wieder auf die Erfolgsspur kommen.
Neben Breuer erzielten die Panther bei den anderen Wahlen durchweg gute Ergebnisse. Das die Panther in der Wahl des besten Vereins nur von den Marburg Mercenaries, die im German Bowl standen, geschlagen wurden, überrascht ebenfalls und macht die Panther sehr Stolz. Auch bei dieser Abstimmung verdanken die Panther sehr viele Stimmen der ausgezeichneten Jugendarbeit des Vereins. Quasi in allen Jugend-Abteilungen wurden die Panther deutscher Meister (Panther Rookies, Panther Junior Flags) oder holten einen vergleichbaren Titel (Panther Bambinis). Bei der Jugend-Flag-Europameisterschaft stellten die Panther beide Teams, die U13 und die U15, die ebenfalls sehr gute Ergebnisse einfuhren.
Zu guter Letzt standen beim besten deutschen Jugendspieler gleich zwei Panther Akteure zur Wahl. WR Patrick Klein und DB Sebastian Schönbroich. Ein Umstand, den es den Beiden wohl sehr schwer machte vordere Plätze zu erreichen. Das "Düsseldorfer Lager" musste sich zwischen den beiden entscheiden. So kam nur ein dritter und ein fünfter Platz heraus. Doch wenn man, wie bei den Panther eben so üblich, beide Stimmen zusammenzählt und aus Patrick und Sebastian ein Team bildet, kamen die Panther auch hier in der Spitzengruppe ins Ziel.
Die Panther bedanken sich bei allen, die sich an der Wahl beteiligt haben, und so für ein repräsentatives Ergebnis gesorgt haben.