Doch was dann kam, war aus Düsseldorfer Sicht nur schwer zu beschreiben. Eine Reihe von persönlichen Strafen und fünf Turnovers (sieben Turnovers insgesamt) nach der Führung machten alle Siegeshoffnungen zunichte. Am Ende stand es völlig verdient 36:21 für die Falcons und die Panther hätten sich nicht darüber beklagen können, wenn noch einige Kölner Punkte aufs Scoreboard gekommen wären.
Gleich zu Beginn hatten die Düsseldorfer einen schweren Fastausfall zu beklagen. DE Anthony Doghmi konnte aufgrund einer Wadenverletzung nur sporadisch zum Einsatz kommen und konnte nicht wie gewohnt die Defense der Panther unterstützen. Und auch gleich der erste Drive der Kölner hatte es in sich. Scheinbar ohne Mühe kämpften sich die Falcons in Richtung der Panther Endzone und konnten durch einen Pass vom guten Kölner Quarterback Travis Cunningham auf seinen Wide Receiver Dirk Fuhrmann die frühe Führung erzielen. Nach dieser Führung war nicht mehr viel in der ersten Hälfte von den Falcons zu sehen. Überlegen kamen die Panther zurück ins Spiel, konnten direkt beim ersten Score in Führung gehen und bauten die Führung aus. Panther QB Philipp Lux (QB Jason Goss stellte sich in der ersten Hälfte aus WR auf) war drauf und dran die Panther Führung mit seiner Offense noch zu erhöhen, doch verlor er den Ball in aussichtsreicher Position, verletzte sich und konnte nicht mehr weiterspielen. Direkt nach dem Fumble von Lux erzielten die Kölner nach einem langen Pass vom zweiten Kölner Quaterback Markus Radke auf Michael Washington und einer Conversion den Ausgleich. Zu diesem Zeitpunkt sicherlich ein glücklicher Spielstand für die Kölner Heimmannschaft.
Auch nach der Pause hatten sich die Landeshauptstädter viel vorgenommen. Direkt den Kickoff nach der Halbzeit konnte QB Jason Goss über fast das ganze Feld in die Kölner Endzone zurücktragen, doch was dann folgte, darüber werden die Trainer wohl noch lange Rätseln. Jegliche Spielkultur wurde verloren. Keine Firstdowns wurden mehr erzielt, Punts klappten nicht mehr, viele Personal Fouls (15 Yards Strafe) sowie unglaubliche fünf Turnovers ließen die Kölner Schatztruhe mit Düsseldorfer Geschenken schier überquellen. QB Jason Goss leistete sich in der zweiten Häfte drei Interceptions und verlor den Ball zweimal bei eigenen Läufen.
Immer wieder musste die Defense der Panther aufs Feld und versuchte den Schaden so gering wie möglich zu halten. Doch kaum hatte man die Kölner Offense gestoppt musste man, weil die Offense den Ball verloren hatte, wieder auf den Platz.
Nichts ging mehr. Die Seuche machte sich im Düsseldorfer Spiel breit. So war man am Ende froh, nicht höher verloren zu haben. Die Saison steht noch am Anfang, noch viel ist möglich, man muss nur die Ruhe bewaren. So schaute Headcoach Jörg Mackenthun auch direkt nach vorne: Wenn wir unsere Turnovers und Undiszipliniertheiten abstellen, können wir auch nächste Woche im Saarland gewinnen.
Nun muss mit Hochdruck an der Vorbereitung für das nächste Spiel in Saarbrücken gearbeitet werden, am kommenden Samstag muss man zu Kirk Heidelbergs Saarland Hurricanes, der sich das Düsseldorfer Debakel im Südstadion höchstpersönlich nicht entgehen ließ.
Cologne Falcons Düsseldorf Panther 36:21 (7-0,8-15,14-6,7-0)
1500 Zuschauer
Scoring
07:00 Dirk Fuhrmann 21 Yard Pass von Travis Cunningham, Pat Jungbluth
07:08 Christian Poschmann 8 Yard Lauf, Conversion Rene Engel
07:15 Martin Schloemer 13 Yard Pass Philipp Lux, Pat Markus de Haer
15:15 Michael Washington 65 Yard Pass von Markus Radke, Conversion Köln
15:21 Jason Goss 75 Yard Kickoff Return, Pat misslungen
22:21 Simon Eisebitt 50 Yard Pass Cunningham, Pat Sascha Jungbluth
29:21 Chatziamanetoglu 1 Yard Lauf, Pat Sascha Jungbluth
36:21 Travis Cunningham 7 Yard Lauf, Pat Sascha Jungbluth
Stimmen zum Spiel:
Panther Headcoach Jörg Mackenthun:
Unser Gameplan war richtig. Wir sind nach der Halbzeit rausgekommen und haben direkt den Kickoff Return Touchdown gemacht. Danach haben wir durch Fehler, sei es nun persönlichen oder technischer Art, einfach nicht mehr ins Spiel gefunden. Wir werden herauszufinden haben, woran es gelegen hat und uns vernünftig für die Saarland Hurricanes vorbereiten. Das Spiel hier ist jetzt Geschichte. Wir müssen schauen, dass wir zum Rückspiel gegen Köln 15 Punkte mehr machen als die Falcons um den direkten Vergleich zu gewinnen.
Wenn wir unsere Turnovers und Undiszipliniertheiten abstellen, können wir im Saarland gewinnen.
OL Roland Wolff:
Wir haben uns hier selber geschlagen. Mit sieben Turnovers (zwei in der ersten Halbzeit, fünf in der Zweiten) kann man einfach nicht gewinnen. Erste Halbzeit waren wir auf dem Feld der Herr im Haus, dann kam nach der Halbzeit der super Return, tja, und dann haben wir uns selber geschlagen.
Das wirklich einzig Positive ist, das wir heute ersten Spieltag hatten, und es ist noch eine lange Saison, mehr Positives habe ich heute nicht gesehen.
Falcons Headcoach Michael Davis:
Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel. Die vielen personal Fouls der Panther haben uns natürlich sehr geholfen. Coach Mackenthun hat mir nach dem Spiel gesagt, dass die Panther viele Geschenke gemacht haben. Ich habe ihm geantwortet, dass wir sie gerne angenommen haben.
Ich habe vor dem Spiel der Mannschaft gesagt, dass die Mannschaft gewinnen wird, das heute die wenigsten Fehler macht. Das waren wir. Wir haben die Turnovers provoziert und haben selber den Ball behalten.
Spiele zwischen Köln und Düsseldorf sind immer eine heiße Sache. Es war ein gutes Spiel, wir waren motiviert, und natürlich haben uns die Turnover geholfen.