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Phantoms ziehen den Stachel

Mit einem 35:12 Erfolg bei den Hanau Hornets konnten die Wiesbaden Phantoms ihren dritten Tabellenplatz in der zweiten Bundesliga behaupten.

Schon im Vorfeld bot die Partie der beiden hessischen Zweitliga-Mannschaften viel Platz für Spekulationen. Wer wird die beiden ausgefallenen Hanauer Quarterbacks (Michael Carlyle Sperre, Daniel Schreiber Verletzung am Schlüsselbein) ersetzen, und wie wird sich dieser Positionswechsel auf die Mannschaftsleistung auswirken?

 

Die Entscheidung, mit Receiver Jay Reed den Top-Scorer der Hornets in die Spielmacherposition zu hieven, sollte sich als eine sehr Gute entpuppen. Mit seinen präzisen Pässen, aber vor allem mit seinen eigenen Läufen konnte der Neu-Quarterback die Wiesbadener Defense immer wieder in Bedrängnis bringen. Verdient gingen die Gastgeber schon mit ihrem ersten Drive 6:0 in Führung.

 

Aber die Gäste aus Wiesbaden wollten sich durch diesen frühen Rückstand nicht verschrecken lassen. Ihrem eigenen Potential bewusst, marschierte die Offense der Phantoms ihrerseits Richtung Endzone. Gewohnt stark zeigte sich schon von Beginn an das Laufspiel, aber auch im Pass konnten die Kurstädter überzeugen. Quarterback Frank Grimm mit präzisem Spiel auf Keith Craig, und man stand tief in der Hälfte der Hornets. Den Ausgleich durfte Runningback Davis Matz mit einem 20 Meter Lauf erzielen, Christoph Karl sorgte mit seinem Extra-Punkt für die geringe Führung von 7:6.

Die selbe Kombination, nämlich Davis und Karl, konnte im ersten Viertel gar weitere Sieben Punkte auf das Scoreboard der Wiesbadener erlaufen, beziehungsweise „erkicken“.

 

Die Offense der Hornets konnte aber ebenso überzeugen, kontrollierten den Ball und beschäftigten lange die Defense der Gäste. Dass es in der restlichen ersten Halbzeit für keine weiteren zählbaren Punkte mehr reichte, lag vor allem an den vielen Strafen, die sich der Hornissen-Angriff genehmigte. Jubelten die fast 500 Fans des Hanau Traditionsvereins noch über das gelungene Passspiel des Ersatz-Ersatz-Quarterbacks, registrierte man auf Seiten der Phantoms schon die gelben Flaggen auf dem grünen Grund des Herbert-Dröse-Stadions.

So ging es oftmals im Laufe der Partie rückwärts für die Gastgeber, anstatt vorwärts.

 

Nicht so für die Blau-Gelben aus der Landeshauptstadt. Auch gegen den Lokalrivalen schien der Vorwärtsdrang unaufhaltsam. So konnte im zweiten Viertel Runningback Seydou Jalloh mit einem 9 Meter Lauf zum 6:21 Halbzeitstand erhöhen.

 

Zur Halbzeitpause zeigte sich das im Hanauer Anzeiger noch hochgelobte Publikum alles andere als GFL-tauglich. Mit Pfiffen wurde die Schiedsrichtercrew bedacht, welche an der Tribüne vorbei mussten, um zu ihrem Pausen-Tee zu gelangen.

 

Halbzeit Zwei begann mit dem Angriffsspiel der Wiesbadener Gäste, welchen sie auch direkt wieder mit einem weiteren Touchdown beenden konnten. Quarterback Guido Reuels fand in Keith Craig einen dankbaren Abnehmer für seinen nicht minder präzisen Pass.

Aber so schnell wollten sich die Hanau Hornets noch nicht aufgeben. Immer wieder war es Jay Reed, der, per Pass oder selbst zu Fuß, mit seiner Offense nunmehr noch vorne marschierte. Der Hanauer Ausnahmeathlet sorgte erneut selbst für die Punkte auf der Anzeigetafel. Die anschließende Two-point-Conversion blieb jedoch, wie auch schon die erste, erfolglos.

 

Nur noch 16 Punkte trennten die beiden Kontrahenten, und in dieser Situation zeigte zum ersten mal auch der Wiesbadener Angriff Schwächen. Per Punt musste man sich nunmehr zum erstenmal vom Ballbesitz verabschieden.

Ein Vorteil, den die Hornissen jedoch nicht auszunutzen wussten. Phantoms Urgestein und Cornerback Roman Kasten war zur richtigen Zeit zur richtigen Stelle, und der Hornets-Spielmacher musste eine weitere Interception in seine noch junge Quarterback-Statistik mit aufnehmen.

 

Den rückgewonnenen Ballbesitz konnten die Phantoms nun doch wieder in weitere Punkte ummünzen. Erneut war es Receiver Keith Craig, der im vierten Spielviertel einen Pass zum Touchdown sichern konnte, diesmal von Quarterback Frank Grimm.

 

Auch wenn zu diesem Zeitpunkt das Spiel schon entschieden schien, wollten die Hanauer Hornissen noch nicht den Stachel kampflos einfahren. Immer wieder drängten sie zum neuen Versuch, wollten sie doch vor heimischen Publikum wenigstens mit ihrer Leistung überzeugen, und so die Kritiker in den eigenen Reihen versöhnlich stimmen.

 

Doch wenige Minuten vor Spielende kam wieder einmal die Gastmannschaft aus Wiesbaden in Ballbesitz. Und ihr Drang in die gegnerische Endzone war nach wie vor ungebrochen. Und fast sah es so aus, als könnten die Phantoms den Vorsprung zu guter Letzt noch etwas ausbauen. Vorbildlich wurde der wiedergenesene Receiver Eddie Larkins mit einem tiefen Pass von Quarterback Frank Grimm bedient, doch wenige Meter vor der Endzone konnte sein Lauf gestoppt werden. In den weiteren vier Versuchen der Wiesbadener konnte die Verteidigung der Hornets überzeugen. Trotz geringer Distanz bis in die Endzone gelang den Kurstädtern kein weiterer Touchdown mehr.

 

Trotz diesem kleinen Schönheitsfehler in den Schlusssekunden konnte Head Coach Michael Treber mit den Leistungen seiner Mannschaft zufrieden sein. „In der Offense hatten wir wenig Probleme unser Spiel durchzusetzen. In der Defense konnten wir unsere Personalprobleme kompensieren, da haben wir gut agiert.“