Doch nach einem kurzen Abtasten im ersten Spielviertel, in dem die Pikes nach einem Touchdown durch Quarterback Denis Rohleder mit 7:0 in Führung gingen, kontrollierten die Gastgeber das Spiel. Ein Touchdownpass auf Pascal Koch und ein weiterer Touchdown des auch an diesem Tag überragenden Runningbacks Eric Walton ließ die Pikes auf 21:0 enteilen, bevor Freiburg das erste mal gefährlich vor der Endzone der Gastgeber auftauchte und das „Ei“ schließlich Sekunden vor der Halbzeitpause in der Lauterer Endzone unterbrachte.
Doch der Anschluss-Touchdown zu einem besonderen Zeitpunkt bereitete den Pikes beim Pausentee scheinbar kein Kopfzerbrechen. Gleich mit ihrem ersten Ballbesitz in der zweiten Hälfte stellten die „Hechte“ den alten Abstand wieder her. Mit Mühe hatten sie sich den Weg bis einen Meter vor die Endzone der Sacristans gebahnt, den Spielmacher Denis Rohleder persönlich zum 28:7 überbrückte. Nicht nur für die beiden Touchdowns, die er persönlich erzielt hatte, durfte er sich nach dem Spiel das Lob seines Trainers abholen. „Denis hat heute nicht nur gezeigt, dass er den Ball werfen kann“, stellte Pikes Headcoach Jason Nowlin fest. Er habe die Mannschaft auf dem Feld geführt und in kritischen Momenten die richtigen Entscheidungen getroffen.
Aus den ersten beiden Spielen brachten die Pikes zwar zwei Siege gegen Hanau und Ravensburg mit nach Hause. Ihnen heftete dabei aber der vermeintliche Makel an, von ihrem überaus erfolgreichen Laufspiel abhängig zu sein. Doch nicht zuletzt mit seinen zwei Touchdownpässen auf Pascal Koch zum 14:0 und Timo Grieser zum 42:13 zeigte der Lauterer Spielmacher Denis Rohleder sein ganze Können. Und das, obwohl ihm mit Nico Döhring, der für das Spiel gegen die Sacristans gesperrt war, auf der Center-Position ein wichtiger Mann fehlte. Doch ihn vertrat kein geringerer als Pikes-Urgestein Dennis Henn. „Er hat das klasse gemacht“, durfte sich der Offense-Lineman ein Sonderlob von seinem Cheftrainer Jason Nowlin abholen.
Die Sacristans mussten ihren Angriff gar auf der Schlüsselposition schlechthin umstellen. Der etatmäßige Quarterback Alexander Rikeles lief aufgrund einer Verletzung an der Wurfhand als Receiver auf und setzte sich dort auch phasenweise als gefährliche Waffe in Szene. Er wurde hervorragend vertreten Sebastian Funk. Auch wenn man dem Freiburger Angriffsspiel hin und wieder die fehlende Abstimmung anmerkte, resultierten doch alle drei Touchdowns der Breisgauer aus Pässen in die Endzone. Größere Probleme bereitete Freiburg dagegen das eigene Laufspiel, das die Pikes fast jederzeit kontrollierten, angeführt von den beiden Linebackern Kamil Mazur und Lukas Mertens, die kompromisslos zur Sache gingen und die meisten Tackles für sich verbuchen konnten. So brachte die zweite Hälfte, was sich in der ersten bereits angedeutet hatte. Die Pikes dominierten die Partie deutlich und bauten das Ergebnis durch Touchdowns von Denis Rohleder, Eric Walton, Timo Grieser und Hazim Thomas zum 49:19-Endstand aus.
Angesichts dessen zeigte sich Cheftrainer Jason Nowlin natürlich zufrieden. Er kritisierte aber das nachlässige Spiel der Special-Teams. Und tatsächlich: Es war leicht ersichtlich, dass die Pikes ihre Angriffsserien einige Male nur wenige Meter vor der eigenen Endzone beginnen mussten. „Solche Kleinigkeiten können uns irgendwann mal ein Spiel kosten“, warnte Nowlin. Auch Defense-Coordinator Stefan Heiler trat auf die Euphoriebremse: „Wir dürfen das Ergebnis jetzt nicht überbewerten. Freiburg ist eine starke Mannschaft und wir müssen noch zum Rückspiel dorthin.“ Neben einigen herausragenden Spielern sah er den Grund für den Sieg auch in der Kadertiefe. Beide Mannschaften standen mit weit über 40 Mann an der Seitenlinie. Doch auch als die Pikes zu Beginn des letzten Viertels beispielsweise ihren Runningback Eric Walton vom Feld genommen hatten, waren Hazim Thomas und Timo Schlimmer in der Lage, in die Bresche zu springen. „Wenn wir konzentriert spielen, können wir gegen jeden Gegner laufen“, nahm Jason Nowlin als Erkenntnis mit aus dem Spiel gegen eine der stärksten Verteidigungsreihen der Liga.