Dabei dominierten die Pikes vor allem durch ihr Laufspiel, mit dem sie fünf ihrer sechs Touchdowns markierten. Der neue Pikes-Cheftrainer Jason Nowlin will in dieser Saison ein Wörtchen an der Tabellenspitze mitreden.
Die Pikes haben das Auftaktspiel mit einem Paukenschlag eröffnet. Mit dem ersten Spielzug trug der neue Lauterer Runningback Eric Walton das Spielgerät über 65 Yards zum 0:7 in die Endzone der Hornets (alle Extrapunkte: Holger Neumann). Kurz darauf konnten die Gastgeber zwar mit einem Fieldgoal aus über 40 Yards auf 3:7 verkürzen. Doch es sollte die einzige Hanauer Offensivaktion bleiben, die mit Punkten belohnt wurde. Teils weil die Hornets noch mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen hatten, teils weil die Defense der Pikes ihnen keine Gelegenheit gab, sich zu ordnen, sollte Hanau in diesem Spiel nicht mehr in die so genannten Redzone der Pikes (innerhalb der 20-Yard-Linie) eindringen.
Ganz anders die Lauterer, die nach einem Touchdownpass von Quarterback Denis Rohleder auf Pascal Koch zur Pause mit 14:3 führten und im dritten Spielviertel alles klar machten. Mit zwei weiteren langen Touchdownläufen bereitete der Lauterer Ballträger Eric Walton den Gastgebern unlösbare Probleme. Durch eine Safety (Tackle an dem ballführenden Spieler in dessen eigener Endzone) steuerte die Verteidigung der Pikes zum zwischenzeitlichen 3:30 bei und das Spiel war Mitte des dritten Viertels entschieden. Die weiteren Lauterer Touchdowns zum 3:43-Endstand steuerten Darius Carter und Timo Schlimmer mit Läufen bei.
Pikes-Headcoach Jason Nowlin lobte die Leistung der Offense-Line, die die notwendigen Lücken für die Touchdowns der Runningbacks gerissen hatte. Auf der anderen Seite des Balles hob er das Spiel von Linebacker Kamil Mazur hervor, der 15 Tackles gemacht hatte. Auch Martin Morlock habe als Cornerback eine ausgezeichnete Leistung geboten, die er mit einer Interception krönte. „Man hat gemerkt, dass alle heiß darauf waren, dass die Saison endlich losgeht“, beschrieb Nowlin eine tadellose Einstellung der 42 Spieler, die beim Saisonauftakt im Kader standen. Er wollte die eigene Leistung jedoch nicht überbewerten. Denn im Spiel der Hornets, die sich mit zahlreichen unnötigen Strafen das Leben selbst schwer gemacht hatten, habe er noch große Abstimmungsprobleme ausgemacht. „Hanau war noch nicht so stark, wie wir erwartet haben“, so Nowlin.
Derweil hatte der Trainer vor dem ersten Saisonspiel eine selbstbewusste Losung ausgegeben: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“ Mit dieser Einstellung wolle er zunächst von Spiel zu Spiel denken, so der US-Amerikaner auf dem Trainersessel der Pikes. Doch sieht in der Mannschaft viel Potenzial und die Chance, am Ende der Saison in der Tabelle ein Wörtchen ganz oben mitreden zu können, nicht zuletzt weil es in der Saisonvorbereitung einige personelle Verstärkungen gegeben hat. So läuft mit Nico Döhring, der in Kaiserslautern studiert, einer der Spieler in der Offense-Line der Pikes auf, der in der vergangenen Saison mit den Wiesbaden Phantoms den Aufstieg in die erste Bundesliga geschafft hat. Hinzu kommt mit Eric Walton ein viel versprechender amerikanischer Neuzugang auf der Runningback-Position. Als „Kopf und Herz der Offense und der Mannschaft“ baut Nowlin weiterhin auf einen mittlerweile alten Bekannten: Quarterback Denis Rohleder. In der Verteidigung hat es gleich eine ganze Reihe von zweitligaerfahrenen Neuzugängen von benachbarten Vereinen gegeben. Noch wichtiger ist dem Cheftrainer aber, dass er einen Kader sieht, der gut harmoniere und im Verlauf der Vorbereitung zusammengewachsen sei. „Für mich ging es darum, das ganze Talent zu einem Team zu formen“, beschreibt Nowlin die Aufgabe, die er für sich und seinen Trainerstab gesehen hat.