Pikes ohne Chance gegen Canes

Mit 3:56 mussten sich die Kaiserslautern Pikes in der Zweiten American-Football-Bundesliga (GFL2) bei den Saarland Hurricanes geschlagen geben. Durch den gleichzeitigen 20:18-Sieg der Darmstadt Diamonds gegen die Wiesbaden Phantoms können die Pikes fürs nächste Jahr fast schon für die Regionalliga planen.

Fünf Punkte sind es nun, die der Rückstand der Lauterer Footballer auf Darmstadt beträgt, das den ersten Nichtabstiegsplatz belegt. Damit haben die Pikes zwar noch rechnerische Chancen, den Klassenerhalt in den verbleibenden drei Spielen zu schaffen. Doch die Wahrscheinlichkeit ist gering. Die endgültige Entscheidung kann am kommenden Samstag fallen, wenn die Lauterer im Heimspiel die Darmstadt Diamonds empfangen (15.30 Uhr, Schulzentrum Süd).
Besonders für die Verteidigung der Pikes war es in Saarbrücken ein knüppelhartes Spiel. Gefühlte 40 der 48 Spielminuten stand die Pikes-Defense bei brütender Hitze auf dem Feld und musste sich gegen überlegene Gastgeber zur Wehr setzen. Trotz der hohen Niederlage sprach Defense-Coordinator Stefan Heiler seiner Truppe ein Kompliment aus. „Wir mussten acht Spieler ersetzen, die normalerweise in der Startformation stehen. Die Jungs die auf dem Feld standen haben richtig gut gekämpft.“
In der Offensive sah es personell nicht viel besser aus. Leistungsträger fehlten, oder gingen, wie Quarterback Denis Rohleder und Wide Receiver Nico Lester, schwer angeschlagen ins Spiel. Hinzu kam, dass der etatmäßige Runningback Daniel Rosetti nicht zur Verfügung stand, da er in der Defense als Linebacker aushelfen musste. Entsprechend dürftig war auch die Ausbeute der Pikes im Angriffsspiel, obwohl Rookie-Runningback Timo Schlimmer einen guten Job machte. Gegen eine routinierte Saarbrücker Defensivabteilung waren aber kaum Yards und First Downs zu holen. So war die Partie mit einem Pausenstand von 28:3 für die „Canes“ eigentlich schon entschieden.
Die drei Punkte der Pikes steuerte Kicker Kai Scheibe mit einem Fieldgoal aus 38 Metern zum 14:3 bei. Zuvor waren die Pikes in Ballbesitz gekommen, weil Saarbrücken einen vierten Versuch in der Mitte der eigenen Hälfte ausgespielt hatte und kein neues First Down erzielen konnte. Einen Zuckerpass vom überragend spielenden Quarterback Antwan Smith über 40 Yards konnte Michael Freis, der seinem Cornerback entwischt war, nicht unter Kontrolle bringen.
Eines muss der Truppe von Cheftrainer Andreas Schaaf zugute halten. Sie zeigte Herz und kämpfte im Ludwigspark bis zum umfallen. „Die Spieler haben wirklich große Moral bewiesen“, erkannte der Trainer. „Aber in den entscheidenden Momenten fehlt einfach etwas.“ Denn trotz einwandfreier kämpferischer Einstellung der Pikes wurde deutlich, dass der Kader in der derzeitigen Verfassung einfach nicht mehr zweitligareif ist. Eine mittelmäßige Leistung der überaus erfahrenen Truppe aus dem Saarland reichte, um das Spiel nach Belieben zu kontrollieren.