Pikes wollen gegen Nürnberg den ersten Heimsieg

Ein Duell, das es im American Football bisher noch nie gab, steht für die Kaiserslautern Pikes am Samstag in der zweiten Bundesliga (GFL2) an. Dann empfangen die Lauterer die Nürnberg Rams um 15.30 Uhr am Schulzentrum Süd. Es ist das zweite Heimspiel für die Pikes in dem sie unbedingt den ersten Heimsieg einfahren wollen. Zudem soll die denkbar knappe 49:52-Niederlage vom vergangenen Wochenende bei den Allgäu Comets vergessen gemacht werden.

Mit drei gewonnenen Spielen waren die Kaiserslautern Pikes stark in die Saison gestartet. Es folgte eine kleine Durststrecke von drei Spielen ohne Sieg. Kein Grund jedoch für den Lauterer Cheftrainer Jason Nowlin, in Panik zu verfallen. „Wir haben immer gut gespielt und nur gegen Darmstadt verdient verloren“, meint er. Sowohl beim Unentschieden in Kirchdorf als auch bei der knappen Niederlage in Kempten sei der Sieg für seine Mannschaft greifbar nahe gewesen.

 

Der Erfolg soll nun gegen Nürnberg zurückkehren und damit gleichzeitig der erste Heimsieg unter Dach und Fach gebracht werden. Doch es wird bestimmt kein Leichtes für die Pikes. Denn die Rams bringen einige klangvolle Namen mit in die Pfalz. So steht mit Martin Hanselmann ein Cheftrainer mit bundesweitem Renommee an der Seitenlinie der Franken. Die Schlüsselspieler in der Offense, Quarterback Gary Lautenschlager und Runningback Jerome Morris, gehören zum Kader der deutschen Nationalmannschaft.

 

Mit einer Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen läuft die Saison für die Franken zwar noch nicht so, wie sie es sich vielleicht erhofft haben. Doch Pikes-Headcoach Nowlin warnt eindringlich davor, den Gegner deshalb zu unterschätzen. „Nürnberg wird am Ende der Saison sicherlich in der oberen Tabellenhälfte stehen“, schätzt er. Zwar liegen die Pikes (7:5 Punkte) derzeit in der Tabelle knapp vor ihrem kommenden Gegner (6:6). Als Favorit sieht Nowlin seine Truppe deshalb nicht. Vielmehr erwartet er ein ausgeglichenes Spiel, bei dem entscheidend sein wird, welche Mannschaft weniger Fehler macht.

 

Diese Einschätzung hatte er auch vor dem Spiel am vergangenen Samstag bei den Allgäu Comets abgegeben, das die Pikes mit 49:52 verloren. Doch waren es dort nicht die eigenen Fehler, die den Ausschlag gegeben hatten. In der entscheidenden Phase war es eine knappe Entscheidung der Unparteiischen, die am Ende vielleicht das Zünglein an der Waage war. Die Comets hatten den Pikes-Runningback Eric Walton in dessen eigener Endzone zu Fall gebracht, damit ihre knappe Führung zur Mitte des vierten Spielviertels auf 38:35 hochgeschraubt und waren im Ballbesitz. Bei der folgenden Spieleröffnung schlug der Lauterer Kamil Mazur so hart in den gegnerischen Ballträger ein, dass dieser das Spielgerät fallen ließ. Gleich vier Rote stürzten sich auf den freien Ball. Ballbesitz Pikes, dachten auch die meisten der knapp 2000 Zuschauer im Kemptener Illerstadion. Doch einer der sieben Schiedsrichter hatte den Spielzug bereits vorher abgepfiffen. Somit blieb den Unparteiischen keine Wahl, und der Ball ging zurück an die Comets.

 

Davor und danach entwickelte sich ein wahrhaft offener Schlagabtausch. Dabei hatte es zu Beginn der Partie so ausgesehen, als würde es den Pikes so ergehen, wie bisher fast jeder Gastmannschaft im Kemptener Illerstadion, die ordentlich unter die Räder der Comets-Offense kam. Schnell waren die Gastgeber auf 14:0 und 22:7 weggezogen. Doch im zweiten Spielviertel hielt die Defensive der Lauterer und im Angriff funktionierte das Zusammenspiel bestens. So konnten die Pikes mit einer 28:22-Führung in die Pause gehen. Eine kleine Überraschung lag in der Luft. Doch nach der Pause drehten die Allgäu Comets den Spieß wieder um und gingen mit zwei unbeantworteten Touchdowns im dritten Viertel wieder in Führung.

 

Der letzte Spielabschnitt wurde zum offenen Schlagabtausch, in dem die Pikes dem knappen Rückstand hinterher liefen. Am Ende reichten vier Touchdowns von Runningback Eric Walton, der insgesamt 290 Yards erlief, zwei Touchdowns von Timo Schlimmer und einer von Quarterback Greg Cross (dazu zwei Touchdownpässe) nicht, um den Comets ausgerechnet im Heimspiel die erste Saisonniederlage beizubringen. „Wir haben nie aufgegeben und uns nach dem frühen Rückstand nicht abschießen lassen“, bemerkte Pikes-Headcoach Jason Nowlin. Er zog seinen Hut vor der Offensivleistung beider Mannschaften. Er hob zudem die eigene Offense-Line hervor, die immer wieder riesige Löcher in die Abwehrreihen der Comets riss und so ihrem Runningback Eric Walton die nötigen Räume eröffnete.